
Jura Schwerpunkt – Tipps für eine gute Schwerpunktarbeit
Die Schwerpunktnote macht im juristischen Studium 30% der gesamten Examensnote aus. Dementsprechend ist der Druck hoch, in den Seminararbeiten, die den Großteil der Schwerpunktnote bestimmen, ordentlich Punkte abzuräumen. Aber wie schafft man das? Unsere Autorin hat Tipps.

Seminararbeiten im juristischen Schwerpunktstudium
Die Schwerpunktnote macht im juristischen Studium 30% der Gesamtnote im Examen aus. Dementsprechend ist der Druck hoch, in den Seminararbeiten, die den Großteil der Schwerpunktnote bestimmen, ordentlich Punkte abzuräumen. Aber wie schafft man das? Da man aus dem Hauptstudium eher gutachterliche Hausarbeiten kennt, stellen die themenbezogenen Arbeiten im Schwerpunkt eine neue Herausforderung dar.
Ich habe meinen Schwerpunkt und mein Studium inzwischen erfolgreich abgeschlossen und auch selbst schonmal juristische Themenhausarbeiten korrigiert und bewertet. Aus diesen Erfahrungen habe ich einige persönliche Eindrücke dazu mitgenommen, wie man die Seminararbeiten im Schwerpunktstudium meistern und die Examensnote so nochmal etwas aufpolieren kann.
Schwerpunktnote im Jurastudium: Der Druck in den Seminararbeiten viele Punkte abzuräumen, ist hoch.
Juristische Fachliteratur: Such Dir Vorbilder
Im Gegensatz zu den Sachverhalts-Hausarbeiten im Hauptstudium ist bei den Themenarbeiten im Schwerpunkt der Aufbau nicht mehr durch Prüfschemata und der sprachliche Stil nicht mehr durch den Gutachtenstil vorgegeben. Wirklich hilfreich kann es daher sein, sich einmal abseits von Lehrbüchern und Kommentaren nach juristischer Fachliteratur umzusehen, in der ein bestimmtes Thema wissenschaftlich untersucht wird.
Lies zum Beispiel mal eine juristische Monografie, schau Dir verschiedene Aufsätze zu einem bestimmten Thema an oder such Dir eine gelungene Dissertation heraus. Aus dem Aufbau solcher Werke kannst Du viele Schlüsse für die eigene Ausarbeitung Deines Themas ziehen und im besten Falle wird sich auch zeigen, dass Wissenschaftlichkeit keinesfalls mit einem langweiligen Schreibstil gleichzusetzen ist.
Schwerpunktarbeit: Mach Dir das Thema zu eigen
Im Jurastudium wird Student:innen (leider) oft vermittelt, dass eine eigene Meinung nichts wert sei. In Klausuren ist man auf der sicheren Seite, wenn man die gängigen Meinungen zu einem Problem einfach runterbetet und der herrschenden Meinung folgt. Im Schwerpunkt ist das anders: Hier kannst und sollst Du endlich mal zeigen, was Du als Jurist:in wirklich drauf hast! Denn hier wird Deine Arbeit am Ende nicht von Klausurkorrektor:innen bewertet, sondern von Professor:innen, die Expert:innen auf ihrem Gebiet sind und sehen wollen, dass Du ihnen als Kolleg:in auf Augenhöhe begegnest.
Du solltest Dir also unbedingt ausreichend Zeit nehmen, um Dich ausgiebig und methodisch in das Thema einzulesen, eine fundierte Meinung dazu zu bilden und zu überlegen, worauf Du in der Arbeit die Schwerpunkte legen willst. Denk dabei nicht zu sehr darüber nach, was von Dir erwartet werden könnte – für Deine Arbeit gibt es keine Lösungsskizze. Die Bewertung richtet sich danach, ob Du etwas Spannendes aus dem Thema machst. Natürlich darfst Du das Thema nicht gänzlich uminterpretieren, aber im Rahmen des Möglichen kannst Du die Arbeit durchaus in die Richtung lenken, die Dich auch persönlich interessiert. Denn wenn die Zeilen, die Du schreibst, Begeisterung für die Thematik transportieren und einen neuen Blickwinkel darauf eröffnen, wird sich das mit Sicherheit auch positiv in der Bewertung widerspiegeln.

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Die Schwerpunktarbeit im wissenschaftlichen Diskurs: Erzähl von Anfang an Deine eigene Geschichte
Mit Deiner Schwerpunktarbeit sollst Du in den wissenschaftlichen Diskurs eintreten. Das Ziel ist es also, dass Deine Arbeit inhaltlich und auch stilistisch mit anderer Fachliteratur auf einem Level ist. Versuch also nicht aus alter Gewohnheit einfach bestimmte Punkte abzuhaken („Meinung A sagt… Meinung B sagt… Stellungnahme…“), sondern überleg Dir, wie Du sinnvoll zu den Schwerpunkten, die Du setzen willst, hinleiten kannst. Vielleicht hilft es Dir, die Arbeit weniger als Dir auferlegte Prüfung zu betrachten, sondern eher als eine Geschichte, die Du erzählen willst, oder eine Argumentation, mit der Du Deine Leser:innen überzeugen willst.
Welche Informationen sind wirklich relevant für die Aussage, die Du übermitteln willst? Und wie kannst Du diese ansprechend und überzeugend verpacken? Nicht zu unterschätzen sind dabei auch spannende Überschriften – so bekommt man schon beim Lesen der Gliederung einen positiven Eindruck und wird neugierig auf den Rest der Arbeit.

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Für die fundierte Seminararbeit gilt: Quellen, Quellen, Quellen
Zu guter Letzt ist eine wissenschaftliche Arbeit nur wissenschaftlich, wenn sie sich auf Quellen stützt. Und hier gilt: Mehr ist mehr. Deine Aufgabe ist es, etwas Neues zum aktuellen Stand der Wissenschaft hinzuzufügen. Das setzt naturgemäß voraus, dass Dir der aktuelle Stand der Wissenschaft zur vorgegebenen Thematik auch bekannt ist. Und das möglichst vollständig – den ein oder anderen einschlägigen Text gelesen zu haben, reicht nicht. Natürlich ist es in Anbetracht des Zeitdrucks hier stark vom Thema abhängig, was möglich ist und was nicht.
Bei einem historischen Thema oder einer schon seit Jahren diskutierten Problematik sind die Quellen oft endlos, während sie bei einem sehr aktuellen Thema meist ziemlich überschaubar sind. Wichtig ist also, dass zumindest deutlich wird, dass Du Dich bemüht hast, so viele Quellen wie möglich in Deine Ausarbeitung mit einzubeziehen.
Möglicherweise merkt man beim Schreiben sogar, dass wissenschaftliches Arbeiten auch Spaß machen kann – sobald es erst einmal von starren Prüfschemata und gutachterlichen Formulierungen befreit ist und Raum für eigene Gedanken bietet.
Fußnoten und Literaturverzeichnisse sind für den/die Korrektor:in gut geeignet, um sich einen ersten Überblick darüber zu verschaffen, wie intensiv sich die Studierenden mit ihren Themen auseinandergesetzt haben. Wenn die Literaturhinweise darin zu knapp ausfallen, fällt schnell auch diese erste Einschätzung eher bescheiden aus.
Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, um sich in die neue Aufgabe einzuarbeiten, und sich die veränderten Anforderungen bewusst macht, bietet das Schwerpunktstudium durchaus die Chance, die Examensnoten ein wenig zu verbessern. Und möglicherweise merkt man beim Schreiben der Seminararbeiten sogar, dass wissenschaftliches Arbeiten auch Spaß machen kann – sobald es erst einmal von starren Prüfschemata und gutachterlichen Formulierungen befreit ist und Raum für eigene Gedanken bietet.

Tabea Nalik studierte Jura an der Georg-August-Universität Göttingen mit Schwerpunkt im öffentlichen Recht. Während des Studiums arbeitete sie als studentische Hilfskraft am Institut für allgemeine Staatslehre und politische Wissenschaften der Uni Göttingen und absolvierte Praktika im deutschen Generalkonsulat in Atlanta und am Landgericht Göttingen. Im Anschluss an das erste Staatsexamen begann sie mit einer Promotion im Bereich der Demokratietheorie und des öffentlichen Rechts und arbeitet am Lehrstuhl für Staatstheorie und Öffentliches Recht, insbesondere Staats- und Europarecht an der BSP Business & Law School Berlin.
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