
Worauf achten Personaler beim Lebenslauf? Nur 43 Sekunden für den ersten Eindruck
Worauf achten Personalverantwortliche rund um Lebenslauf, Anschreiben und Zeugnisse? Und wie viel Zeit nehmen sie sich, um zu entscheiden? Wir sagen es dir!
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 14. Juli 2025 aktualisiert.
Lebenslauf – was ist wirklich wichtig?
Da sitzt man stundenlang an der Bewerbung und dann schauen Personaler nur ein paar Sekunden hin. Was? Wirklich? Eine Umfrage unter Personal-Experten zeigt, welche Bausteine bei Bewerbung und Lebenslauf besonders wichtig sind und wie lange sie sich damit beschäftigen.
Wie viel Zeit verbringt man als Bewerber:in wohl mit dem Schreiben einer Bewerbung? Man informiert sich gründlich über das Unternehmen und verfasst ein eloquentes Anschreiben. Man formatiert den (kreativen) Lebenslauf dreimal um, damit er auf eine Seite passt und trotzdem alle besonders wichtigen Qualitäten und Qualifikationen abbildet, man sortiert Arbeitszeugnisse, usw., usw. – das kann ja schon mal ein paar Stunden dauern! Und wie lange schauen Personaler drauf? Das zeigt eine Umfrage von Stepstone (1).
Umfrage: Wie wichtig ist der Lebenslauf?
Von den drei Bestandteilen einer Bewerbung – Lebenslauf, Motivationsschreiben, Arbeitszeugnis – ist der Lebenslauf mit Abstand der wichtigste. Das ergab eine Umfrage unter Personalern. 68 Prozent sehen ihn auf Platz 1.

Für 68% der Personaler steht der Lebenslauf an erster Stelle
Welche Art von Lebenslauf wird von Personalern bevorzugt?
Was das Ergebnis dieser Umfrage nun für dich als Bewerber:in bedeutet? Schenk deinem Lebenslauf wirklich Aufmerksamkeit, wenn du ihn erstellst.
Rechtschreibfehler sind sowieso ein absolutes No-Go beim Bewerben, aber auch Format und Aufbereitung spielen eine große Rolle.
Knapp 55 Prozent der befragten Personalverantwortlichen gaben darüber hinaus an, dass sie einen klassischen CV bevorzugen. Etwas weniger, 45 Prozent, sehen lieber einen grafisch besonders aufbereiteten Lebenslauf.
Hier kommt es auch auf die Branche und auf die Stelle an, für die du dich bewirbst. Hippe Start-ups sind womöglich offener für außergewöhnliche Formate als Behörden, die unter Umständen einen klassischen Lebenslauf bevorzugen.
Wie lange beschäftigen sich Personaler mit einem Lebenslauf?
Tja, das ist nun wirklich extrem einschüchternd: 43 Sekunden. Die befragten Recruiter:innen schätzen, dass sie sich pro Lebenslauf zwei Minuten Zeit nehmen. Studien mit Eyetracking widerlegen diese Einschätzung und belegen, dass es nicht mal eine Minute ist. 43 Sekunden, die über deine berufliche Zukunft entscheiden können. Da zählt der erste Eindruck wirklich!
Das bedeutet: Lebenslauf besonders ordentlich und gut aufbereiten, doppelt und dreifach auf Rechtschreibfehler checken oder checken lassen.

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Wie wichtig ist das Motivationsschreiben?
Auf Platz zwei der Bewerbungsolympiade steht das Motivationsschreiben mit 22 Prozent. Somit landet es weit hinter dem Lebenslauf, ist aber natürlich trotzdem nicht zu vernachlässigen. Über das Motivationsschreiben erfährt der potenzielle Arbeitgeber mehr über dich. Hier kann man mit Inhalten überzeugen, die nicht ins Anschreiben gehören und keinen Platz in einem formellen, klassischen Lebenslauf haben.
Was ist ein Motivationsschreiben?
Das Motivationsschreiben ist nicht das Anschreiben. Das Motivationsschreiben wird auch als „dritte Seite“ betitelt, da es nach dem formellen Anschreiben und dem Lebenslauf als wichtiges Dokument bei der Bewerbung gilt.
Diese Inhalte sollte ein Motivationsschreiben enthalten:
- Fachliche Kompetenzen (Hard Skills)
- Soft Skills
- Relevante Fähigkeiten und Erfahrungen
- Gründe, warum du für den potenziellen Arbeitgeber tätig werden möchtest
- Berufliche und private Ziele
- Ein Motivationsschreiben kann gerne modern & kreativ sein

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Wie wichtig sind Arbeitszeugnisse?
Laut der Umfrage unter Personalern steht das Arbeitszeugnis nur auf dem dritten Platz im Rennen um die wichtigsten Bausteine der Bewerbung. Das heißt aber nicht, dass du damit schlampig umgehen kannst. Arbeitszeugnisse müssen trotzdem eingereicht werden. Denn wie eine andere Umfrage gezeigt hat, führen unzureichende Arbeitszeugnisse in vielen Fällen zu einer Ablehnung der Bewerbung.
Was führt zu einer Ablehnung einer Bewerbung?
Manchmal hat man einfach Pech, es gab bessere Bewerber oder die Stelle wurde schon intern vergeben. Klar, kann sein. Oder es ist doch einer der folgenden Gründe, die von Personalern als Hauptgründe für das Nicht-Einstellen von Bewerber:innen genannt werden (2):
- Nichterfüllung der Kriterien der Stellenanzeige
- Zu hohe Gehaltsvorstellungen
- Fehlende Sympathie
- Soft Skills reichen nicht aus
- Zu wenig Berufserfahrung
- Zu schlechte Deutschkenntnisse
- Fehlende Fachkompetenz
- Unzureichende Arbeitszeugnisse
Wie du diese Stolperfallen lässig umgehen kannst, erfährst du hier: Das führt zur Ablehnung deiner Bewerbung
Wie wichtig ist die Rechtschreibung in der Bewerbung?
Wenn es um Rechtschreibung und Grammatik geht, sind Personaler:innen strenger als man vermutet. So ein kleiner Fehler kann ja nicht schlimm sein, denkt wohl manche:r Bewerber:in. Falsch. Bei Rechtschreibfehlern und groben Grammatik-Schnitzern verstehen die Personalverantwortlichen keinen Spaß! Einem Drittel genügt schon ein Fehler in der vorliegenden Bewerbung, um eine Absage zu erteilen, ergab eine Umfrage von Alma Mater und Karrierebibel.de (3).

Bei mehr als 3 Rechtschreibfehlern ist Schluss
Noch radikaler wird es bei mehr als drei Fehlern: Das ist für ca. 70 Prozent der Personaler:innen ein absolutes Ausschlusskriterium. Drei Fehler – das kann bei Anschreiben, Motivationsschreiben, Lebenslauf etc. schnell passieren.

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Wie vermeidet man Rechtschreibfehler in der Bewerbung?
Natürlich könnte man sich auf die gängigen Rechtschreibprogramme verlassen. Besser ist es jedoch, wenn ein zweites Augenpaar deine Unterlagen nochmal checkt und auf Fehler untersucht.
Tipp: Nicht nur Rechtschreibung und Grammatik sind außerordentlich wichtig in deinen Bewerbungsunterlagen. Auch Ansprechpartner, Adressen und der exakte Jobtitel, auf den man sich bezieht, sollten stimmen. Sonst wird`s entweder sehr peinlich oder deine Bewerbung landet einfach direkt auf dem Absagenstapel.
Checken Personaler:innen meine Social Media Kanäle?
Ja. Es ist mittlerweile fast unmöglich, im Internet keine Spuren zu hinterlassen. Wer keine eigenen Social Media Accounts hat, wird vielleicht auf einem Bild von Freund:innen, Kolleg:innen oder Bekannten erwähnt …
62 Prozent der Personaler:innen checken die Internetprofile der Bewerber:innen. Der erste Weg führt die meisten dabei auf die Jobprofil-Plattformen LinkedIn und Xing, aber es wird auch nach deinem Namen gegoogelt oder auf Facebook nach dir gesucht.
Im Jobkontext sollte dein LinkedIn-Profil auf dem neusten Stand und mit sinnvollen Informationen angereichert sein. Für andere Social Media Kanäle gilt: Ein privat eingestelltes Profil ist meistens eine gute Idee.

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Beim Bewerben ist es, wie so oft im Leben: Der erste Eindruck zählt
Auf den ersten Blick mag es ungerecht erscheinen, dass man sich selbst stundenlang mit einer Bewerbung auseinandersetzt, ein Personaler aber in Sekundenschnelle (wortwörtlich) darüber entscheidet, ob man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht.
Aber zum einen sind Personaler gut darin trainiert, die wesentlichen Details zu erfassen und haben ein geschultes Auge für Bewerbungen. Zum Anderen muss man als Bewerber:in irgendwann nicht mehr alle Unterlagen von Grund auf neu aufsetzen.
Deine Unterlagen sollten natürlich immer individuell zur Stelle passen, aber wenn man die Bausteine seines Lebenslaufs grundsätzlich aufbereitet hat, ist er zukünftig schnell angepasst. Wer seine Fachkompetenzen, die Soft Skills und berufliche Ziele einmal schriftlich erarbeitet hat, kann auf diesen Bestandteilen aufbauen.
Rund zwei Drittel der Bewerber:innen nutzen übrigens Künstliche Intelligenz, um Dokumente wie Lebenslauf und Anschreiben aufzuhübschen (5). 73 Prozent der Personaler:innen gab in der Studie von der Stepstonegroup aber auch an, dass sie Bewerbungen (dadurch) auch als unauthentisch empfinden (5).
Bewerbung nur mit Lebenslauf – kein Anschreiben mehr nötig?
Steht doch alles Lebenslauf – wozu noch ein Anschreiben formulieren, in dem man sowieso nur davon schwärmt, wie toll es wäre, bei dem Unternehmen, an das sich die Bewerbung richtet, zu arbeiten. Können wir auf die Lobhudelei nicht mittlerweile verzichten? Noch nicht. Obwohl es, auch dank verschlankter, digitaler Bewerbungsprozesse auf Job-Plattformen, immer mehr Anzeigen gibt, die auf ein Anschreiben verzichten, zeigt eine Umfrage von Gisma University of Applied Sciences unter 40 DAX-Unternehmen und 28, dass es überwiegend noch gefragt ist (4).
Von den 68 befragten Unternehmen fordern immerhin noch 56 ein ordentliches Anschreiben, während es bei den anderen 12 optional ist. Auch bei Zeugnissen und Referenzen geht der Trend zu schlankeren Bewerbungsprozessen. Hier würden sogar 65 der Unternehmen darauf verzichten, nur drei bestehen auf das volle Dokumentenpaket.
Darauf solltest du achten, wenn du dich nur mit Lebenslauf bewirbst
- Der Lebenslauf muss für sich sprechen! Ohne Anschreiben ist er dein einziges inhaltliches Aushängeschild. Achte auf Klarheit und Struktur, prägnante Beschreibung deiner Erfahrungen und Relevanz.
- Profil oder Kurztext als Ersatz nutzen. Am Anfang deines Lebenslaufs kannst du ein kurzes Profil oder „Über mich“ mit drei bis fünf Sätzen angeben, in dem du kompakt erklärst, wer du bist, was dich motiviert und was du suchst, ohne in die langen Ausführungen abzuschweifen, die im Anschreiben nötig wären.
- Design und Übersichtlichkeit sind Trumpf. Gerade ohne Anschreiben zählt der erste Eindruck. Achte besonders auf ein professionelles Layout, einheitliche Schriftgrößen und Abstände. Für die Übersichtlichkeit bleib bei maximal ein bis zwei Seiten.
- Relevante Links runden den Lebenslauf ab. Im Lebenslauf kannst du zusätzliche Informationen zugänglich machen. Das können Links zu deinem gepflegten LinkedIn-Profil sein, je nach Branche Links zu Arbeitsproben, Portfolio, GitHub, Blog oder deiner eigenen Webseite.
- Motivationsfeld im Bewerbungsportal. Wenn du dich über ein Bewerbungsportal bewirbst und ein Freitextfeld angeboten wird, nutze es für ein Mini-Anschreiben: kurz, konkret, mit Mehrwert.

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One-Click-Bewerbung – Bewerbung im entspannten Eilverfahren
One-Click – was ist das nun wieder? One-Click-Bewerbungen ist die simpelste Bewerbungsform: Ohne ausführliches Bewerbungsformular, einfach nur mit einem Klick – daher der Name – eine Bewerbung übermitteln, zum Beispiel mit einer Verbindung von LinkedIn-Profil zu einem Jobportal. Darüber werden alle relevanten Daten übermittelt und ermöglichen die Ruckzuck-Bewerbung. Voraussetzung dafür: ein sehr ordentliches Jobprofil. Das sollte in der Karrierewelt aber ohnehin sauber geführt werden.
Die One-Click-Bewerbung ist im Kommen. Von den befragten Unternehmen aus der Gisma-Umfrage, boten 18 dieses Verfahren an. Bevorzugt war dabei LinkedIn (11 Unternehmen), gefolgt von Indeed (6 Unternehmen ) und Xing (4 Unternehmen), eines ermöglicht sogar eine One-Click-Bewerbung via Facebook (4).
Worauf achten Personaler beim Lebenslauf? Das Wichtigste in Kürze
- Personalverantwortliche widmen dem Lebenslauf im Schnitt nur 43 Sekunden Aufmerksamkeit. Der erste Eindruck zählt daher besonders viel.
- Der Lebenslauf ist der wichtigste Bestandteil einer Bewerbung und wird von 68 Prozent der Befragten an erster Stelle genannt. Motivationsschreiben und Arbeitszeugnisse folgen auf den weiteren Plätzen.
- Rechtschreibfehler sind ein absolutes No-Go in Bewerbungen. Bereits ein Fehler kann bei einem Drittel der Personaler:innen zu einer sofortigen Absage führen.
- Knapp 55 Prozent der Personaler:innen bevorzugen einen klassischen Lebenslauf. 45 Prozent bevorzugen hingegen einen grafisch aufbereiteten CV.
- Die Präferenz für klassische oder kreative Lebensläufe hängt auch von der Branche und der jeweiligen Stelle ab. Start-ups sind oft offener für kreative Formate als Behörden.
- Das Motivationsschreiben wird von 22 Prozent der Personaler:innen als zweitwichtigstes Dokument angesehen. Es dient dazu, fachliche und persönliche Kompetenzen sowie Ziele darzustellen.
- Arbeitszeugnisse stehen auf Platz drei der wichtigsten Bewerbungsunterlagen. Unzureichende Zeugnisse können jedoch zur Ablehnung der Bewerbung führen.
- Hauptgründe für eine Ablehnung sind unter anderem das Nichterfüllen der Kriterien, zu hohe Gehaltsvorstellungen oder fehlende Fachkompetenz. Auch unzureichende Deutschkenntnisse oder Soft Skills werden genannt.
- 62 Prozent der Personaler:innen prüfen die Social Media Kanäle der Bewerber:innen. Besonders LinkedIn, Xing und Facebook werden hierbei kontrolliert.
- Bewerbung nur mit Lebenslauf? Ja, bei einigen Unternehmen ist das möglich. Immer mehr Personaler akzeptieren Bewerbungen ohne Anschreiben oder im One-Click-Verfahren. Dennoch ist bei der Mehrheit der Unternehmen ein sorgfältiger Lebenslauf weiterhin entscheidend.

Lisa Friedmann
Lisa Friedmann (Hamburg), Jahrgang 1984, studierte Informationswissenschaften (Diplom) und arbeitet seit über 15 Jahren als Redakteurin und Content-Managerin für verschiedene Unternehmen. Sie hat keine Ahnung von Pflanzen, aber einen grünen Daumen.
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