Über LinkedIn bewerben: Wie das Karriere-Netzwerk bei der Jobsuche hilft

Bewerben über LinkedIn ist für viele Berufseinsteiger:innen noch Neuland. Gut, dass es einfacher geht als gedacht – denn wer weiß, was die Plattform alles bietet und wie man sie richtig nutzt, kann den Bewerbungsprozess gleich viel erfolgreicher gestalten. Wir zeigen, wie es geht.

Über LinkedIn bewerben: effektive Jobsuche mit dem Karriere-Netzwerk

Es gibt verschiedene Wege, über LinkedIn Stellenangebote zu finden und sich unkompliziert zu bewerben – die vielfach allerdings noch unbekannt sind. Wer heute studiert, zählt mit großer Wahrscheinlichkeit zu den „Digital Natives“ – also zu denjenigen, die mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Sie nutzen smarte und vernetzte Tools intuitiv, kennen soziale Medien wie Instagram und TikTok in- und auswendig und haben damit manchem Senior auf dem Arbeitsmarkt etwas voraus.

LinkedIn dagegen ist für viele Berufseinsteiger:innen noch neu und hat seine ganz eigenen Spielregeln. Das Gute daran: Wer sie kennt und richtig einsetzt, kann von dem sozialen Karriere-Netzwerk im gesamten Bewerbungsprozess und darüber hinaus profitieren.

LinkedIn ist für viele Berufseinsteiger:innen noch neu und hat seine ganz eigenen Spielregeln.

Was ist LinkedIn und was macht die Plattform aus?

Wie die meisten sozialen Medien ist LinkedIn im Grunde eine Netzwerkplattform, die es ermöglicht, online mit persönlichen Kontakten im Austausch zu bleiben. Dabei liegt der Schwerpunkt, anders als bei Facebook, Instagram & Co., klar auf dem beruflichen Netzwerk und Businessthemen.

Mittlerweile ist LinkedIn nach eigenen Angaben mit über 720 Millionen Nutzer:innen, davon rund 19 Millionen in der DACH-Region, die weltweit größte Plattform ihrer Art – Tendenz weiter steigend [1][2]. Auch, weil es neben den klassischen Funktionen eine Menge weiterer interessanter Features anbietet und so zu einem sinnvollen Alltagsbegleiter in Job und Karriere werden kann. Das vergleichbare Portal Xing hat im deutschsprachigen Raum ebenfalls gut 20 Millionen Nutzer [3].

Übrigens können auch die vorwiegend privaten sozialen Medien bei der Bewerbung unterstützen, denn im Zusammenspiel bilden sie den ersten Gesamteindruck, den Personalverantwortliche im Netz von Kandidat:innen bekommen.

Bewerben über LinkedIn: Wie geht das?

Es gibt unterschiedliche Wege, mithilfe von LinkedIn interessante Stellenangebote zu finden und sich schnell und unkompliziert zu bewerben. Beispielsweise hat die Plattform eine eigene Jobbörse, in der du dich mit Such- und Filterfunktionen orientieren sowie zu deinem Suchauftrag passende E-Mail-Benachrichtigungen bei neuen Ausschreibungen einrichten kannst. Die gängigsten Methoden zur Jobsuche und Bewerbung über LinkedIn sind folgende:

  • Ist in dem Unternehmen das Pro-Tool „LinkedIn Recruiter“ im Einsatz, können Personalverantwortliche die Funktion „Mit LinkedIn bewerben“ direkt in die Stellenausschreibungen auf der unternehmenseigenen Website integrieren. Nach deiner Bestätigung, dass die Organisation auf dein LinkedIn-Profil zugreifen darf, füllt sich die Bewerbermaske automatisch mit den in deinem Profil hinterlegten Informationen zu Ausbildung, Berufserfahrung, Skills und dem Profilbild. Hier gilt also: je vollständiger das Profil, desto einfacher die Bewerbung. Ergänzen musst du in der Regel ein Motivationsschreiben und weitere geforderte Anhänge wie Zeugnisse [4]. Auch über die LinkedIn-eigene Jobbörse landest du häufig über den „Bewerben“-Button in Stellenausschreibungen letztlich auf der Unternehmenswebsite und reichst dort deine Unterlagen ein.
  • In der Variante „Einfach bewerben“ findet die gesamte Bewerbung – von der Stellensuche bis zum Absenden – direkt auf LinkedIn statt. Mit nur wenigen Klicks und minimalem Zeitaufwand lassen sich so zahlreiche Bewerbungen einreichen. Das hat attraktive Vorteile, weil sich Interessenten viele wiederkehrende Schritte, aber auch diverse Accounts auf verschiedensten Plattformen sparen können. Außerdem sieht man auf einen Blick, ob in dem Unternehmen bereits jemand aus dem eigenen Netzwerk tätig ist, den man um Erfahrungen, Insiderwissen oder eine Empfehlung bitten kann. Das kann einen entscheidenden Unterschied machen, denn der Nachteil von „Einfach bewerben“ ist die potenziell zahlreiche Konkurrenz, die das bequeme Angebot nutzt. So ist die Möglichkeiten, sich von der Masse abzuheben [5], eingeschränkt.
Mit nur wenigen Klicks und minimalem Zeitaufwand lassen sich so zahlreiche Bewerbungen am Stück einreichen.
  • LinkedIn ist nicht nur Stellenbörse und Bewerbungstool, sondern vor allem eine Netzwerkplattform. Wie bei anderen sozialen Medien vernetzen sich hier Menschen, die sich kennen – in diesem Fall meist Kommiliton:innen, Kolleg:innen, Vorgesetzte und Geschäftspartner:innen – und sind über gemeinsame berufliche Interessen im permanenten Austausch. Wer auf Jobsuche ist, sollte die Chance nutzen und sein Netzwerk einmal unter die Lupe nehmen: In welchen Unternehmen sind meine Kontakte tätig? Können sie mir vielleicht eine Tür öffnen, auch wenn aktuell keine Stelle ausgeschrieben ist? Aber auch: Was beschäftigt Experten in meiner Wunschbranche? Kann ich daraus für meine (Initiativ-)Bewerbungen einen Wissensvorsprung generieren oder meinen persönlichen USP hervorheben?
  • Das Matching von Jobs und Bewerber:innen ist längst keine einseitige Angelegenheit mehr, im Gegenteil. Zahlreiche Stellen werden heute durch „Active Sourcing“ besetzt. Dabei suchen Recruiter:innen auf Unternehmensseite selbst nach passenden Kandidat:innen für offene Positionen – teilweise sogar, ohne diese überhaupt öffentlich auszuschreiben. LinkedIn gehört hierfür zu den Top-Kanälen, denn interessante Persönlichkeiten lassen sich leicht mithilfe von Schlagworten, Filtern oder Empfehlungen aus dem bestehenden Netzwerk finden und direkt ansprechen. Für Jobsuchende gilt daher im Umkehrschluss: Sich mit einem aktuellen und attraktiven Profil präsentieren und finden lassen.
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Wie optimiere ich mein LinkedIn-Profil für die Jobsuche?

LinkedIn bietet diverse Möglichkeiten, ein aussagekräftiges und individuelles Profil zu gestalten, und entwickelt diese fortlaufend weiter. Offensichtliche Elemente sind beispielsweise Profilbild und Slogan. Letzteren verwenden viele für die aktuelle Jobbezeichnung („Position X im Unternehmen Y“), hier kannst du aber auch kreativ werden und deine Spezialisierung, Nische oder Kernkompetenzen beschreiben. Du kannst ein persönliches Motto einbinden, mit Emojis einen visuellen Akzent setzen – und natürlich darauf hinweisen, dass du gerade für eine neue Aufgabe offen bist.

Dafür gibt es zudem die Funktion „Offen für“ in deinem Profil. Hier kannst du auch selbst entscheiden, wer diesen Status sehen kann, ob nur Recruiter:innen oder Personen außerhalb der eigenen Organisation. Für sie erscheint dann auch ein Banner in deinem Profilbild mit dem Hashtag #opentowork und die Hemmschwelle, dich zu kontaktieren, wird so niedrig wie nur möglich. Personalverantwortliche, die Stellen zu vergeben haben, erkennst du umgekehrt an dem Hashtag #hiring [6].

Ein optimal genutztes LinkedIn-Profil ist praktisch Visitenkarte, Lebenslauf, Motivationsschreiben und Portfolio in einem.

Weitere Details bringt man in den dazugehörigen Feldern unter, darunter den vollständigen Lebenslauf, bestenfalls mit direkter Verknüpfung zu Profil oder Website des jeweiligen Arbeitgebers und kurzer Beschreibung der Tätigkeit. Dasselbe gilt für Ausbildungen und ehrenamtliche Tätigkeiten. Deine im Studium, Beruf oder selbst angeeigneten Skills gehören in den Bereich „Kenntnisse“, wo andere Personen in deinem Netzwerk diese bestätigen und so ihre persönliche Empfehlung für dich hinterlassen können. Recruiter:innen können sich auf diese Weise bereits ein erstes Bild von dir machen.

Eine persönliche Note verleihen dem Profil ein passendes Titelbild und eine kurze Vorstellung unter „Profil bearbeiten“ und „Info hinzufügen“. Unser Tipp: Nimm dir ein bisschen Zeit, dich durch die Plattform zu klicken, und probiere auch mal die mobile App aus. Hier gibt es weitere besondere Funktionen, wie zum Beispiel eine Audio-Aufnahme für die Aussprache deines Namens.

Wie kann ich LinkedIn noch sinnvoll nutzen?

Ein optimal genutztes LinkedIn-Profil ist Visitenkarte, Lebenslauf, Motivationsschreiben und Portfolio in einem. Denn indem du die Plattform nicht nur mit deinen Daten pflegst und aktuell hältst, sondern auch fortlaufend aktiv nutzt und mitgestaltest, erzielst du Reichweite über dein direktes Netzwerk hinaus und hast tolle Möglichkeiten, dich fernab von Zahlen und Fakten zu positionieren.

Konkret heißt das: Folge Branchenexperten, interessanten Unternehmen und Fachmedien, um über Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben. Beteilige dich in Kommentaren und Gruppen an Diskussionen. Knüpfe auch offline neue Kontakte und pflege sie online mit regelmäßigen, gerne anlassbezogenen persönlichen Nachrichten (LinkedIn zeigt z. B. Geburtstage, Jubiläen, Beförderungen und Jobwechsel an). Sei selbstbewusst und teile erfolgreiche Projekte oder kreiere ganz eigene Inhalte zu Themen, die dich beschäftigen. So holst du das Maximum aus dem Karrierenetzwerk und findest vielleicht schon bald deinen neuen Traumjob.

Birgit Klaus, Bewerbermarketing, IQB Career Services
Autorin
Birgit Klaus

Birgit Klaus ist Expertin für den Berufseinstieg. Seit 2015 ist sie selbständige Personalberaterin. Spezialisiert ist sie auf die Beratung von Studierenden am Beginn von Arbeitsleben und Karriere. Dabei gibt sie ihre Erfahrungen aus langjähriger Tätigkeit im Personal- und Hochschulmarketing im gesamten deutschsprachigen Raum weiter. Als Projektleiterin hat sie zudem zahlreiche Recruitingprozesse begleitet. Bei IQB Career Services führt Birgit Klaus die Workshops für Bewerberinnen und Bewerber durch und ist für das Marketing und die Kommunikation mit Kooperationspartnern verantwortlich.

Mit LinkedIn bewerben — Das Wichtigste in Kürze

  • LinkedIn ist eine berufliche Netzwerkplattform mit dem Schwerpunkt auf Businessthemen.
  • Es ist die weltweit größte Plattform ihrer Art mit über 720 Millionen Nutzer:innen.
  • Die Plattform kann im gesamten Bewerbungsprozess und darüber hinaus genutzt werden.
  • Gestalte dein Profil aussagekräftig und individuell mit Profilbild und Slogan.
  • Verwende die Funktion "Offen für" und den Hashtag #opentowork, um dich als Jobsuchender zu kennzeichnen.
  • Füge deinem Profil einen vollständigen Lebenslauf mit Verknüpfungen zu früheren Arbeitgebern und kurzer Beschreibung deiner Tätigkeit hinzu.
  • Nutze den Bereich "Kenntnisse", um deine Fähigkeiten zu präsentieren und von anderen bestätigen zu lassen.
  • Verleihe deinem Profil eine persönliche Note mit einem passenden Titelbild und einer kurzen Vorstellung.
  • Folge Branchenexperten, Unternehmen und Fachmedien, um über Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.
  • Beteilige dich in Kommentaren und Gruppen an Diskussionen und knüpfe offline neue Kontakte.
  • Teile erfolgreiche Projekte oder erstelle eigene Inhalte zu Themen, die dich interessieren.
  • Nutze die Plattform aktiv, um Reichweite über dein direktes Netzwerk hinaus zu erzielen und dich zu positionieren.
  • Pflege deine Kontakte regelmäßig mit persönlichen Nachrichten, um langfristige Beziehungen aufzubauen.

Mit LinkedIn bewerben — FAQs

LinkedIn ist ein business- und karriereorientiertes Netzwerk, das über Websites und mobile Apps funktioniert. Es wurde am 5. Mai 2003 gegründet und gehört Microsoft. LinkedIn ermöglicht es privaten Nutzern und Unternehmen, Profilseiten zu erstellen. Es gibt kostenlose und bezahlte Mitgliedschaften.

LinkedIn hat laut eigenen Angaben mehr als 720 Millionen Nutzer:innen, darunter 19 Millionen in der DACH-Region. (Deutschland, Österreich, Schweiz)

Neben den klassischen Netzwerk-Funktionen bietet LinkedIn eine Reihe weiterer Features, die es zu einem guten Tool für Job und Karriere machen können. Dazu gehören die Möglichkeit, unverbindliche Kontakte zu knüpfen, sich über Jobs zu informieren, Unternehmensprofile anzusehen oder auch Inhalte zu posten und sich zu positionieren.

Wer die Spielregeln von LinkedIn kennt und für sichzu nutzen weiß, kann im gesamten Bewerbungsprozess von dem Karriere-Netzwerk profitieren. Zum Beispiel indem man Kontakte knüpft, sich über Jobs informiert oder sein Profil optimiert, um für potenzielle Auftraggeber und Arbeitgeber sichtbar zu sein.

Ein optimal genutztes LinkedIn-Profil ist Visitenkarte, Lebenslauf, Motivationsschreiben und Portfolio in einem. Denn indem du die Plattform nicht nur mit deinen Daten pflegst und aktuell hältst, sondern auch fortlaufend aktiv nutzt und mitgestaltest, erzielst du Reichweite über dein direktes Netzwerk hinaus und hast tolle Möglichkeiten, dich fernab von Zahlen und Fakten zu positionieren.

Es gibt verschiedene Wege, mit Hilfe von LinkedIn interessante Stellenangebote zu finden und sich schnell und unkompliziert zu bewerben. Beispielsweise hat die Plattform eine eigene Jobbörse, in der du dich mit Such- und Filterfunktionen orientieren sowie zu deinem Suchauftrag passende E-Mail-Benachrichtigungen bei neuen Ausschreibungen einrichten kannst. Die gängigsten Methoden zur Jobsuche und Bewerbung über LinkedIn findest du im Text.

LinkedIn bietet diverse Möglichkeiten, ein aussagekräftiges und individuelles Profil zu gestalten, und entwickelt diese fortlaufend weiter. Offensichtliche Elemente sind beispielsweise Profilbild und Slogan. Letzteren verwenden viele für die aktuelle Jobbezeichnung („Position X im Unternehmen Y“), hier kannst du aber auch kreativ werden und deine Spezialisierung, Nische oder Kernkompetenzen beschreiben — und natürlich darauf hinweisen, dass du gerade für eine neue Aufgabe offen bist.