
Jobs mit Sinn – Sinnvolle Berufe für Juristen
Jurist:innen entdecken sinnstiftende Berufe in NGOs, im Umweltschutz oder der Politik. Wer sich nicht rechtzeitig spezialisiert oder engagiert, verpasst die besten „Good Jobs“ mit Einfluss.
Jobs mit Sinn
Wie gut wäre das – morgens aufstehen und sich auf die Arbeit freuen, weil man damit einen sinnvollen Beitrag leistet und sich das einfach gut anfühlt? Das wäre richtig großartig. Falls du dachtest, Jurist:innen können nur Verträge aufsetzen und vor Gericht streiten, dann liegst du (sowieso) falsch. Denn auch Juristen können sinnvolle Jobs haben.
Was sind sinnvolle Jobs?
Unter sinnvollen Jobs stellen sich viele Menschen ganz klassische Jobs vor: im Pflegebereich, in der Lehre, für die Infrastruktur – alles, was für die Gesellschaft wichtig ist, um zu funktionieren. Keine Frage, das sind superwichtige Berufe! Sinnvolle Jobs können aber darüber hinaus ganz unterschiedliche Berufe in allen möglichen Branchen sein, in denen ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft geleistet wird.
Das Gefühl, etwas Wichtiges zu tun, nicht nur für sich, sondern für andere oder gar für alle, ist ein großer Motivator für Menschen, die sich nach einer sinnstiftenden Tätigkeit sehnen. Darin steckt eine Bestätigung und Befriedigung, nach der sich auch Jurst:innen sehnen.
Einerseits erleben nur ungefähr 6 von 10 Jurist:innen ihre Arbeit als sinnstiftend, die Zahlen aus anderen Berufen wie zum Beispiel Pflege oder bei Ärzt:innen sind deutlich höher. Andererseits sehen Angestellte aus Marketing/Kommunikations-Jobs ihre Berufe als deutlich weniger sinnstiftend (44 %) (1). Da sehen die 61,3 Prozent im Recht zwar gut aus, aber da geht noch was!

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Warum interessieren sich Jurist:innen für sinnvolle Jobs?
Der juristische Beruf ist spannend, kann aber mitunter auch etwas … dröge … sein. Wer jahrelang nur Verträge aufsetzt und ausarbeitet, fragt sich womöglich, welchen Impact man für die Welt hat. Ein hohes Gehalt ist nicht so viel wert, wenn die Erfüllung komplett ausbleibt. Der Wunsch nach gesellschaftlichem Einfluss, Menschen zu helfen, nachhaltige Werte zu schaffen – auch als Jurist:in – entsteht vielleicht genau dann.
Hochsensiblen oder introvertierten Jurist:innen wird nachgesagt, dass sie über ein besonders hohes Maß an Empathie und sozialer Intelligenz verfügen. Das passt gut zu „den guten Jobs“ – Tätigkeiten, die sinnvoll sind. Um sich nicht an den gewichtigen Themen dieses Berufsfelds aufzureiben, sollten die Introvertierten und Hochsensiblen allerdings gut Grenzen setzen können.
Sinnvolle Jobs für Jurist:innen in NGOs
Eine NGO – kurz für Nichtregierungsorganisation – ist eine nichtstaatliche Vereinigung, die sich für eine soziale, gesellschaftliche oder umweltpolitische Sache engagiert. In diesen Bereichen können Spezialisierungen für Jurist:innen hilfreich sein. Die thematische Vielfalt von NGOs ist umfangreich.
Jurist:innen im Einsatz für Menschenrechte
Im großen Stil engagieren sich Organisationen wie Amnesty international, Human Rights Watch oder die UN für Menschenrechte, aber natürlich gibt es weitere kleinere Vereinigungen, in denen Jurist:innen arbeiten können.
Sie setzen sich ein für Geflüchtete oder Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Wer als Jurist:in diesen Weg einschlagen möchte, dem kann eine Spezialisierung im internationalen Völkerrecht die Karriere ebnen. Ein guter Start für angehende Jurist:innen sind Praktika bei NGOs oder ein Engagement bei studentischen Rechtsberatungen wie z.B. Law&Legal e. V..

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Sinnvolle Jobs für Jurist:innen im Umwelt- und Klimaschutz
Der Klimawandel wird als eine der größten Bedrohungen der Menschheit eingeschätzt. Hier braucht es engagierte Personen, die Veränderungen anstoßen oder einfordern. Als Anwält:in für Umweltrecht nimmt man Einfluss auf der Gesetzgebungsebene für den Klimaschutz. Bei Organisationen oder großen Firmen fördert dieser sinnvolle Job die Aufstellung, das Erreichen und die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen.
Nachhaltigkeit wird immer mehr zum zentralen Thema, über alle Branchen hinweg auch im beruflichen Kontext. Hier bieten sich spannende, zukunftsorientierte Jobs mit Sinn – klar, auch für Jurist:innen. Weitere Berufe stellen wir hier vor: Nachhaltigkeit – Berufsfelder mit Zukunft.
Jurist:innen für soziale Gerechtigkeit
Als Jurist:in im Dienst für soziale Gerechtigkeit, das klingt doch sogar schon nach Superheld:in mit Cape! Dafür könnt ihr tätig werden bei Verbraucherschutzzentralen, Anti-Diskriminierungsstellen oder Sozialverbänden. Die Themen sind hier besonders vielfältig, von der Bekämpfung (Hallo, Superheld:innen!) von Ungerechtigkeiten im Mietrecht, im Arbeitsrecht bis hin zum Datenschutz kann alles dabei sein.
Die Verbraucherzentralen schützen laut dem Bundesverband für Verbraucherzentralen e. V. die Rechte von Verbraucher:innen – das sind wir alle. Sie beobachten Märkte, benennen Missstände und gestalten Rahmenbedingungen und Regulierungen mit, um uns als Gesellschaft und als Individuen vor rechtswidrigem Geschäftsgebaren zu schützen (2).
Good Jobs im öffentlichen Dienst und Politik
Sinnvolle Jobs gibt es auch in eher klassischen Bereichen wie als Staatsanwält:in oder in den Staatsanwaltschaften. Als Richter:in tragt ihr eine außergewöhnlich große soziale Verantwortung, sprecht faire Urteile und sorgt dafür, dass geltendes Recht umgesetzt wird.
Wenn es etwas politischer als das sein soll, findet ihr als Jurist:innen sinnvolle Tätigkeiten in Ministerien auf Bundes- und Landesebene, die einen sozialen Fokus haben, wie zum Beispiel den Ministerien für Arbeit, Soziales und Gesundheit oder für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Möglich ist auch eine Spezialisierung als Anwält:in mit einer Kanzlei für rechtspolitische Arbeit, für soziale oder ökologische Themen.
Wege in eine sinnvolle juristische Karriere
Wer früh weiß, dass er/sie eine juristische Karriere mit Sinn einschlagen will, kann schon im Studium oder direkt im Anschluss die Weichen für einen guten Job stellen.
Spezialisierungen im Menschenrecht, Völkerrecht oder Umweltrecht können hilfreich sein. Diese lassen sich während, aber auch nach dem Studium mittels Weiterbildungen noch erreichen. Eine Spezialisierung ebnet Karrierewege und kann zu besseren Aufstiegschancen führen, kann aber grundsätzlich auch die Voraussetzung für die Good Jobs sein. Die Vorteile von Spezialisierungen haben wir hier näher beleuchtet.
Sinnvoll sind immer Praktika, Nebenjobs bei den oben aufgeführten Organisationen oder ein Ehrenamt. So lässt sich nicht nur testen, ob die Jobs mit Sinn für einen auch wirklich sinnvoll sind, man kann auch gute Kontakte knüpfen. Wenn ihr schon fertig seid mit eurer juristischen Ausbildung kann eine Pro-Bono-Arbeit helfen, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Netzwerken ist hier ohnehin gut, da man gemeinsam für die gute Sache arbeitet. Ihr könnt auf Veranstaltungen, Konferenzen, Messen oder mit Fachgruppen netzwerken. So lernt ihr nebenbei noch die Vielfalt an Organisationen kennen, die für euch interessant sein könnten.

Themenschwerpunkt Quereinstieg
Quereinstieg: Möglichkeiten & Erfolgschancen für den Neueinstieg
Als Quereinsteiger:in in einen juristischen sinnvollen Job
Keine Spezialisierung vorhanden, aber trotzdem den großen Wunsch nach einem Job mit Sinn? Kein Problem! Auch ohne vorherige Spezialisierung kann juristisches Wissen in zahlreichen Bereichen sinnvoll eingesetzt werden.
Ob in der Politik, der Unternehmensberatung, im Compliance-Management, im Verbraucherschutz oder in den NGOs – überall sind analytische Fähigkeiten, rechtliches Verständnis und die Fähigkeit zur strukturierten Problemlösung gefragt. Das ruft doch nach juristischen Generalist:innen! So bieten sich auch für Quereinsteiger Chancen, einen gesellschaftlich relevanten und sinnstiftenden Job zu finden, in dem juristische Kompetenz den Unterschied macht.
Beim Job Crafting geht es unter anderem darum, Arbeitsaufgaben so zu gestalten, dass sie gut zu einem passen. Darüber bietet sich die Möglichkeit, auch in Jobs, die auf den ersten Blick nicht so sinnvoll aussehen, wie man das möchte, nachhaltige, positive Aspekte einzubringen und auf Micro-Ebene Gutes zu tun.
Sinn und Erfüllung kann übrigens auch in ganz regulären Arbeitstätigkeiten gefunden werden. Wir müssen nicht alle Superheld:innen sein. Mit dem juristischen Beruf habt ihr ohnehin eine große Verantwortung übernommen, manchmal ist das schon sinnvoll genug.
Das Wichtigste in Kürze – Jobs mit Sinn für Juristen
- Viele Menschen wünschen sich einen Job, der sich sinnvoll anfühlt und einen Beitrag zur Gesellschaft leistet. Auch Jurist:innen können solche sinnstiftenden Tätigkeiten ausüben.
- Sinnvolle Jobs gehen über klassische Felder wie Pflege oder Bildung hinaus. Sie sind überall dort zu finden, wo ein gesellschaftlicher Beitrag geleistet wird.
- Für viele Jurist:innen ist der Wunsch nach mehr Erfüllung und Wirkung im Beruf ein starker Antrieb. Ein hohes Gehalt allein reicht ihnen nicht aus.
- Nur rund 61 % der Jurist:innen empfinden ihre Arbeit als sinnstiftend. Damit liegen sie zwar vor anderen Branchen, aber unter dem Niveau von Pflegeberufen oder der Medizin.
- Besonders introvertierte oder hochsensible Jurist:innen sehnen sich nach sinnvoller Arbeit. Sie bringen oft viel Empathie und soziale Intelligenz mit, sollten aber auch auf ihre Grenzen achten.
- NGOs bieten Jurist:innen vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Menschenrechts-, Umwelt- oder Sozialbereich. Spezialisierungen im Völker- oder Umweltrecht können dabei hilfreich sein.
- Im Umweltrecht arbeiten Jurist:innen an Gesetzgebung und Unternehmensstrategien für Nachhaltigkeit. Damit tragen sie aktiv zum Klimaschutz bei.
- Auch im öffentlichen Dienst oder der Politik können Jurist:innen sinnvolle Rollen übernehmen. Dort gestalten sie Rahmenbedingungen und übernehmen soziale Verantwortung.
- Wer sich früh spezialisiert oder über Praktika und Ehrenamt engagiert, hat bessere Chancen auf sinnvolle juristische Jobs. Auch Pro-Bono-Arbeit oder Netzwerken können Türen öffnen.
- Selbst ohne Spezialisierung sind juristische Kenntnisse in vielen gesellschaftlich relevanten Bereichen gefragt. Job Crafting ermöglicht es zudem, bestehende Aufgaben sinnstiftend zu gestalten.

Lisa Friedmann
Lisa Friedmann (Hamburg), Jahrgang 1984, studierte Informationswissenschaften (Diplom) und arbeitet seit über 15 Jahren als Redakteurin und Content-Managerin für verschiedene Unternehmen. Sie hat keine Ahnung von Pflanzen, aber einen grünen Daumen.
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