
Beruflicher Neustart durch Quereinstieg: Möglichkeiten und Erfolgschancen
Alles neu: Der Quereinstieg – mehr als nur ein Jobwechsel
Mit der Entscheidung für ein Studium ist der Karriereweg bis zur Rente schon vorgegeben? Nicht unbedingt! Geradlinige Lebensläufe sind immer seltener, und wer Lust auf etwas Neues hat, hat heutzutage tolle Möglichkeiten für einen Kurswechsel.
Warum es sich gerade für Akademiker:innen lohnen kann, über einen Quereinstieg nachzudenken, und wie er gelingt, erfährst du hier.
Das Wichtigste in Kürze – Quereinstieg
- Der Quereinstieg bietet eine Möglichkeit, den beruflichen Weg auch nach dem Studium zu ändern. Gerade in Zeiten eines dynamischen Arbeitsmarktes kann dies sinnvoll und lohnenswert sein.
- Arbeitgeber schätzen zunehmend diverse Werdegänge, da sie neue Perspektiven und Fähigkeiten in die Unternehmen bringen. Fachkräftemangel begünstigt den Quereinstieg besonders in Branchen mit Stellenengpässen.
- Quereinsteiger haben gute Chancen in MINT-Berufen, besonders in der IT. Die wachsende Nachfrage nach technischen und digitalen Fähigkeiten bietet auch ohne ein spezifisches Studium Einstiegsmöglichkeiten.
- Geisteswissenschaftler haben oft nicht den klassischen Karriereweg und finden durch ihre vielseitigen Fähigkeiten häufig in verschiedenen Branchen eine Nische. Dies eröffnet vielfältige Jobmöglichkeiten, auch in der Tech-Branche.
- Im Bildungswesen werden Quereinsteiger aufgrund des Lehrkräftemangels aktiv umworben. Programme zur Umschulung bieten Einstiegschancen in den Lehrberuf auch ohne spezifisches Studium.
- Der öffentliche Dienst ist ebenfalls ein attraktiver Sektor für Quereinsteiger. Moderne Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeiten und diverse Förderprogramme verbessern das Image und bieten Sicherheit.
- Beweggründe für einen Quereinstieg sind vielfältig und oft persönlich. Häufige Motive sind Karrierechancen, falsche Berufswahl, der Wunsch nach mehr Sinn oder veränderte Lebensumstände.
- Ein Quereinstieg bietet Chancen für Menschen, deren ursprünglicher Beruf nicht mehr den eigenen Erwartungen oder Werten entspricht. Der Wunsch nach einer erfüllenden Tätigkeit ist ein häufiger Grund.
- Die Vorbereitung auf den Quereinstieg umfasst oft das Erwerben von Mindestqualifikationen, Soft Skills und spezifischen Branchenkenntnissen. Auch Praktika, Fortbildungen und Ehrenämter helfen.
- Die Suche nach Quereinsteiger-Jobs erfolgt über Jobbörsen, Karrieremessen und Netzwerke. Es gibt explizite Programme, aber auch reguläre Stellenanzeigen weisen auf Quereinstiegsmöglichkeiten hin.
Warum Quereinsteiger:innen gefragt sind
Schon mit dem Abi in der Tasche wissen, welcher Beruf es bis zur Rente sein soll: für viele unvorstellbar und vielleicht auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Immerhin gibt es heute eine nahezu unendliche Jobvielfalt, die sich ständig weiterentwickelt und verändert. Zudem wissen Berufseinsteiger:innen schon jetzt, dass sie mit steigender Lebenserwartung und dem Austritt der älteren, geburtenstärkeren Generationen aus der Berufswelt wohl länger als ihre Vorgänger arbeiten werden. Umso wichtiger also zu wissen, dass man sich im Laufe der Jahre durchaus nochmal umorientieren und den Quereinstieg wagen kann.
Arbeitgebende haben längst erkannt, welche Vorteile ein möglichst diverses Team hat. Ein bunter Werdegang wird daher im Recruiting nicht mehr wie früher automatisch als unentschlossen, unbeständig und unzuverlässig ausgelegt – sondern ganz im Gegenteil oft sogar positiv bewertet. Zudem stellt der Fachkräftemangel in Deutschland Arbeitgeber:innen vor die Herausforderung, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.
Offensichtlich und für uns alle spürbar ist das vor allem in Ausbildungsberufen, doch auch Akademiker:innen profitieren von dem zunehmend ausgeprägten Arbeitnehmermarkt, auf dem ausgeschriebene Stellen durch einen Mangel an Bewerber:innen manchmal nur schwer besetzt werden können.
Die aktuelle Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt: In insgesamt 183 Berufen ist das derzeit der Fall. Je nach Branche und Fachbereich haben Quereinsteiger:innen daher gute Chancen auf spannende Jobs. Von manchen Arbeitgebenden, Branchen- oder Berufsverbänden wird sogar gezielt mit attraktiven Gehältern und Karriereaussichten, bezahlten Fortbildungen und interessanten Benefits um sie geworben. [1] [2]

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Gut bezahlte Jobs für Quereinsteiger
Wer sich von einem Quereinstieg ein besseres Gehalt erhofft als im bisherigen Job, sollte speziell nach Berufen und Branchen Ausschau halten, in denen es auf dem Arbeitsmarkt Engpässe gibt oder diese zukünftig erwartet werden. Wo händeringend Personal gesucht wird, steigt dein Marktwert und dir wird die Umschulung beim Quereinstieg meist sogar bezahlt. Bestes Beispiel dafür ist die IT: Hier wird von vielen Firmen aktiv um Quereinsteiger:innen geworben, um die fortlaufende Digitalisierung und Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz zu bewältigen.
In der freien Wirtschaft lässt sich beispielsweise als Unternehmensberater:in, Investmentbanker, Makler:in oder Vertriebler:in gutes Geld verdienen – auch, weil hier neben dem Grundgehalt teilweise mit attraktiven Provisionen oder Boni zu rechnen ist, wenn man seinen Job gut macht.
Auch die öffentliche Verwaltung und das Lehramt brauchen dringend mehr (Nachwuchs-)Fachkräfte und bieten dafür gut bezahlte Jobs. Großer Vorteil ist, dass das Einkommen durch die tarifliche Bezahlung zuverlässig und stetig ansteigt. Ergeben sich dann mittel- bis langfristig noch interne Aufstiegschancen, ist eine überdurchschnittliche Bezahlung auch für Quereinsteiger auf jeden Fall drin.

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Möglichkeiten für Quereinsteiger
Quereinstieg in die IT
MINT-Berufe, speziell die IT, sind ein beliebtes und nicht selten lukratives Feld für den Quereinstieg. Technik- und Medienaffine können hier auch ohne Informatikstudium Fuß fassen. Die Branche entwickelt sich rasant und es entstehen ständig neue neue Jobprofile, zum Beispiel im Bereich der künstlichen Intelligenz, sodass der Arbeitsmarkt kaum hinterher kommt. Bezeichnend für diesen Bereich ist das agile Arbeiten in wechselnden Projektteams.
Zwischen Entwickler und Anwender braucht es hier hochqualifizierte, aber nicht ausschließlich technisch geschulte Mitarbeitende, die an den Schnittstellen ganz unterschiedliche Skills, Erfahrungen und Perspektiven einbringen – beste Voraussetzungen für Quereinsteiger:innen aus anderen Berufen. Übrigens: Frauen sind in MINT-Berufen noch immer unterrepräsentiert und daher besonders begehrt.
Quereinstieg für Geisteswissenschaftler:innen
Geisteswissenschaftler:innen sind die Quereinsteiger:innen schlechthin. Die wenigsten von ihnen finden sich nach dem Studium in einem einschlägigen klassischen Beruf oder auf der akademischen Laufbahn wieder. Stattdessen sind sie Generalist:innen mit einer breiten Grundlage von Fähigkeiten und Methodenkenntnissen. Das macht sie vielseitiger einsetzbar als stark spezialisierte Expert:innen und eröffnet Möglichkeiten in einer Vielzahl von Branchen, inklusive der Tech-Branche, in der Sprachwissenschaftlerinnen gute Möglichkeiten haben.
Je nach Charakter können Geisteswissenschaftler:innen eine Nische besetzen, so selbst zu gefragten Spezialist:innen werden und ihren Marktwert steigern – oder einfach die abwechslungsreichen Möglichkeiten, die ihnen ihre vielfältigen Skills bieten, genießen.
Quereinstieg im Bildungswesen
Ein weiterer typischer Quereinsteiger-Bereich ist das chronisch unterbesetzte Bildungswesen. Lehrkräfte für verschiedene Bildungsniveaus und Fächer werden in vielen Bundesländern händeringend gesucht. Für Quereinsteiger:innen gibt es deshalb ausgewiesene Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme, die auch ohne klassisches Studium ins Lehramt führen.[3]
Ganz grundsätzlich kann sich der Quereinstieg auch in den öffentlichen Dienst lohnen, denn er arbeitet kräftig daran, sein „angestaubtes“ Image loszuwerden. Zu den Vorteilen zählen ein planbares Gehalt auf Tarifbasis, moderne Regelungen wie flexible Arbeitszeiten und Home Office, eine gute Work-Life-Balance und faire Bedingungen mit Blick auf Multikulturalität, Diversität und Antidiskriminierung.[4] [5]
Weitere Möglichkeiten für den Quereinstieg
Quereinsteiger:innen finden sich darüber hinaus in der Pharma-Industrie, im Bankenwesen, im Vertrieb und der Wirtschaft im Allgemeinen sowie in den Medien wieder. Wer beispielsweise schon einige Jahre Berufserfahrung gesammelt und ausgeprägtes Expertenwissen hat, kann in diesem speziellen Bereich auch Journalist:in oder Autor:in werden. [6]
Möglichkeiten für Quereinsteiger
Warum ein Quereinstieg?
Die Beweggründe von Quereinsteiger:innen sind so vielfältig und persönlich, wie ihr jeweiliger Werdegang. Einige spüren schon beim Berufseinstieg oder sogar im Studium, dass etwas nicht ganz passt – andere merken zu einem späteren Zeitpunkt in der Karriere, dass eine grundlegende Veränderung her muss.
Überlegst du, ob ein Quereinstieg für dich in Frage kommt? Dann helfen dir vielleicht diese Denkanstöße:
Bessere Karrieremöglichkeiten
„Etwas studieren, das Spaß macht“ ist ein häufiger und auch völlig legitimer Faktor bei der Entscheidung für einen Studiengang. Doch nicht alle Berufe bieten gute Aufstiegschancen oder breite Gehaltsspannen. Wem das mit dem Abschluss in der Tasche doch wichtig ist, bietet ein Quereinstieg neue Möglichkeiten.
Die falsche Berufswahl
Manchmal ist der gewählte Weg einfach nicht der richtige und die Realität der Branche entspricht so gar nicht deinen persönlichen Vorstellungen – da hilft auch kein einfacher Jobwechsel. Vielleicht haben sich nach einigen Jahren auch deine eigenen Interessen so stark verändert, dass es Zeit für etwas Neues ist.
Der Wunsch nach mehr Sinn
Dein aktueller Beruf erfüllt dich nicht oder kollidiert beim näheren Hinsehen mit deinen Werten. Wenn darunter deine Motivation und vielleicht sogar deine mentale Gesundheit leiden, könnte dir etwas ganz anderes gut tun.
Verändernde Lebensumstände
Von aufregenden und abwechslungsreichen Dienstreisen, Wochenend- und Nachtschichten, zu geregelten Arbeitszeiten, Home Office und Work-Life-Balance – oder andersherum! In 5, 10 oder 25 Jahren können sich die Lebensumstände und Anforderungen an einen Job schon mal ändern.
Zu wenig Zukunftsperspektive
Es gibt zu wenige Stellen für zu viele Bewerber:innen oder deinen Job gibt es in der aktuellen Form gar nicht mehr – auch das kommt vor. (Gesellschaftliche) Trends wandeln sich ständig und keiner kann vorhersehen, welche Aufgaben beispielsweise durch die anhaltende Digitalisierung von Maschinen übernommen werden können. Allerdings genauso wenig, welche Jobs dafür neu entstehen und tolle Chancen bieten.
Das alles sind nur Beispiele. Wichtig ist, dass du deine Motivation für den Quereinstieg bei deiner Bewerbung erklären und dich mit den richtigen Argumenten verkaufen kannst.

Themenschwerpunkt Quereinstieg
Quereinstieg: Möglichkeiten & Erfolgschancen für den Neueinstieg
Wie gelingt der Quereinstieg?
Anforderungen für den Quereinstieg
Wie auf dem klassischen Karriereweg gibt es bei einem Quereinstieg einige Anforderungen an Bewerber:innen, die sich natürlich je nach Beruf und Branche unterscheiden. Die vielleicht wichtigste – die Motivation, also das „Warum“ deines gewünschten Quereinstiegs – kennst du bereits. Potenzielle Arbeitgeber:innen interessiert vorrangig, weshalb du deinen gelernten Beruf nicht (mehr) ausüben möchtest und wieso du dich für diese spezielle, neue Richtung entschieden hast.
Geeignete Jobs findest du nicht nur als speziell ausgewiesene Quereinsteiger-Jobs, -Programme oder -Kampagnen. Manchmal findet sich auch in klassischen Stellenausschreibungen der Hinweis, dass ein Quereinstieg möglich ist.
Auch wenn Organisationen explizit nach Quereinsteiger:innen suchen, ist manchmal eine Mindestqualifikation erforderlich, die du dir vorab selbst erarbeiten und eventuell bezahlen musst – sofern dies nicht Teil eines einschlägigen Programms innerhalb der Firma ist. Was auf keinen Fall schadet, sind belegbare Vorkenntnisse, eine ausgeprägte Affinität zur neuen Branche oder auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale.
Beispiele von Hard und Soft Skills, mit denen du als Quereinsteiger:in punkten kannst
- (Projekt-)Erfahrungen aus vorherigen Jobs
- Praktika
- Fortbildungen und Kurse
- Vorkenntnisse aus dem Studium
- Ehrenämter und Hobbys
- Politisches Engagement
- IT-Kenntnisse, technisches Verständnis und Medienkompetenz
- Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz
- Empathie und pädagogische Vorkenntnisse
- Analytische Fähigkeiten und Organisationsskills
Sei dir deiner Stärken bewusst und lege den Fokus nicht auf das, was du nicht gelernt hast, sondern darauf, was du zu bieten hast – das können und sollten sogar gerne Dinge sein, die dich gegenüber ausgebildeten Fachkräften besonders machen.

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Wo findet man Quereinsteiger-Jobs?
Und wie findest du nun den Quereinsteiger-Job deiner Träume? Wenn du dir sicher bist, dass dein aktueller Karriereweg nicht zu dir passt, aber noch nicht genau weißt, wohin es gehen soll, hast du verschiedene Möglichkeiten, es herauszufinden. Lasse dich zum Beispiel auf Karrieremessen, in Online-Jobbörsen oder in Studien zu unterbesetzten Berufen inspirieren.
Halte in den (sozialen) Medien Ausschau nach Quereinsteiger-Jobangeboten oder Interviews und Erfahrungsberichten von Menschen mit spannenden Werdegängen oder höre dich in deinem Umfeld um – vielleicht hat jemand genau den richtigen Job, den du vorher noch gar nicht kanntest, für dich.

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Quellen & Weblinks
- [1] Engpassanalyse | Bundesagentur für Arbeit
- [2] Qualifizierte Fachkräfte dringend gesucht
- [3] Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst | academics
- [4] Mehr Vielfalt im öffentlichen Dienst | integrationsbeauftragte.de
- [5] Einstellung in den Schuldienst Quereinstieg | kultus.hessen.de
- [6] Journalist ohne Ausbildung | indeed
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