Vom Rohstoff zum fertigen Produkt: Wie wird man eigentlich Lebensmitteltechnologe?

Lebensmitteltechnologe: ein spannender Beruf mit vielen Facetten. Erfahre alles über die Herstellung, Verarbeitung und Optimierung von Lebensmitteln.

Vom Rohstoff zum fertigen Produkt: Wie wird man eigentlich Lebensmitteltechnologe?

Ob Tiefkühlprodukte, Konserven, Getränke oder Fertigprodukte – verarbeitete Lebensmittel gehören für die meisten von uns zum Alltag. Woran wir beim Einkaufen oft nicht denken: Vom Rohstoff bis zum abgepackten Produkt haben sie bereits einen langen Weg hinter sich. Die Produkte sollen nämlich nicht nur gut schmecken und ansprechend aussehen, sondern müssen auch gesetzliche Anforderungen erfüllen. Und wer sorgt eigentlich dafür, dass ständig neue, qualitativ hochwertige Leckereien in den Supermarktregalen zu finden sind?

Bei der Herstellung, Weiterentwicklung und Qualitätskontrolle von Lebensmitteln spielen Lebensmitteltechnolog:innen eine zentrale Rolle. Wir stellen dir diesen spannenden Beruf vor und verraten dir, wie du ihn ergreifen kannst und was dich dabei erwartet.

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Was machen Lebensmitteltechnologen?

Die Hauptaufgabe von Lebensmitteltechnolog:innen besteht darin, Lebensmittel zu verarbeiten sowie technische Verfahren rund um die Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln zu optimieren. Dabei übernehmen sie vielfältige Tätigkeiten: Zum einen leiten sie die Produktion, indem sie Rohstoffe bestellen, den Wareneingang kontrollieren sowie technische Anlagen bedienen, beaufsichtigen und warten.

Zum anderen verbessern sie bestehende Abläufe und Standards und stellen die Lebensmittelqualität im Einklang mit gesetzlichen Richtlinien sicher, indem sie beispielsweise die Zusammensetzung der Produkte analysieren. Gesetzliche Richtlinien betreffen die Sicherheit und Hygiene von Lebensmitteln sowie den Schutz der Verbraucher vor Täuschung. Sie sind in diversen Verordnungen wie der EU-Hygieneverordnung festgehalten. Nicht zuletzt entwickeln Lebensmitteltechnolog:innen neue, innovative Produkte und legen den Fokus dabei immer mehr auf Nachhaltigkeit.

Arbeitsfelder für Lebensmitteltechnologen

Lebensmitteltechnolog:innen finden in verschiedenen Bereichen Beschäftigung

  • Gewerbebetriebe der Lebensmittelindustrie: In einem der bedeutendsten Wirtschaftssektoren Deutschlands arbeiten sie in der Nahrungsmittel- und Getränkeproduktion, der Rohstoffverarbeitung sowie in Bäckerei- und Molkereibetrieben.
  • Kosmetikindustrie: Auch bei der Herstellung von Kosmetikprodukten ist ihr Fachwissen gefragt.
  • Prüf- und Untersuchungslaboratorien: Sowohl in öffentlichen als auch privaten Laboren führen Lebensmitteltechnolog:innen Lebensmittelkontrollen durch, prüfen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und widmen sich der Forschung.
  • Lebensmittelbehörden und Forschungseinrichtungen: Hier tragen sie zur Entwicklung und Einhaltung der Standards bei.

Voraussetzungen für den Beruf des Lebensmitteltechnologen

Um Lebensmitteltechnolog:in zu werden, ist ein Studium der Lebensmitteltechnologie unabdingbar. Die interdisziplinäre Ingenieurswissenschaft behandelt die Zusammensetzung, Produktion und den Vertrieb von Lebensmitteln und kann derzeit an 17 Hochschulen in Deutschland studiert werden.[1]

Neben dem grundständigen Studium gibt es spannende Studiengänge wie molekulare Lebensmitteltechnologie, Food Research and Development, Sustainable Food Systems Engineering, Bioanalytik und Lebensmittelsicherheit, die teilweise als weiterführende Masterstudiengänge konzipiert sind.

Angehende Lebensmitteltechnolog:innen sollten sich in erster Linie für Ernährung und Wissenschaft interessieren. Um dein Studium erfolgreich zu absolvieren, solltest du außerdem vertiefte Kenntnisse in Chemie, Biologie, Mathematik und Physik mitbringen – oder bereit sein, dir diese im Laufe der Zeit anzueignen. Gute Englischkenntnisse sind darüber hinaus notwendig, um die Fachliteratur verstehen zu können.

Studieninhalte und Spezialisierungen

Das Studium der Lebensmitteltechnologie umfasst verschiedene Kernbereiche:

  • Biochemie
  • Mikrobiologie
  • Lebensmittel- und Biotechnologie
  • Ernährungslehre
  • Qualitätsmanagement
  • Technische Mechanik
  • Prozess- und Verfahrenstechnik

Studierende können im Laufe des Studiums zudem Schwerpunkte wie Süßwaren- oder Getränketechnologie wählen, um sich auf bestimmte Branchen zu spezialisieren.

Lebensmitteltechnologe oder Lebensmitteltechniker? Was sind die Unterschiede?

Ob du dich Lebensmitteltechnolog:in, Lebensmitteltechniker:in oder Fachkraft für Lebensmitteltechnik nennen darfst, hängt von der Art deiner Ausbildung ab. Während Fachkräfte für Lebensmitteltechnik eine dreijährige Ausbildung in der Industrie durchlaufen haben, müssen Lebensmitteltechniker:innen eine Weiterbildung absolvieren, für die Berufserfahrung in der Lebensmittelindustrie erforderlich ist.

Lebensmitteltechnolog:in wirst du hingegen nur durch einen akademischen Abschluss. Der Vorteil dabei: Lebensmitteltechnolog:innen haben oft größere Chancen auf Führungspositionen und ein besseres Gehalt. Auch, wenn du in der Forschung und Entwicklung tätig werden möchtest, solltest du dich eher für ein Hochschulstudium entscheiden. Lebensmitteltechniker:innen arbeiten hingegen eher praxisorientiert und können mittlere Managementpositionen erlangen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Absolventen der Lebensmitteltechnologie

Du hast dein Studium erfolgreich absolviert? Dann steht dem Einstieg in die Berufswelt theoretisch nichts mehr im Wege. Vielleicht hast du sogar bereits deinen ersten richtigen Job als Lebensmitteltechnolog:in angetreten. In jedem Fall gilt: Um deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, kannst du dich fort- und weiterbilden.

Neben einem Masterstudium, bei dem du deine Fachkenntnisse im Bereich der Lebensmitteltechnologie vertiefst und dich beispielsweise auf Trendthemen wie „Regenerative Food“ spezialisierst, kannst du an diversen fachspezifischen Seminaren teilnehmen und entsprechende Zertifikate erwerben. Diese befassen sich zum Beispiel mit dem Qualitätsmanagement, aktuellen gesetzlichen Vorschriften oder Verbesserungspotenzialen im Betrieb. In Kursen der Bereiche Betriebswirtschaft und Controlling sowie Kommunikation stärkst du deine Führungskompetenz. Um dich in puncto neue Technologien und Digitalisierung auf dem Laufenden zu halten, sind Seminare zum Thema Künstliche Intelligenz sinnvoll.

Karrierechancen und Gehälter: Was verdienen Lebensmitteltechnologen?

Als Lebensmitteltechnolog:in hast du vielfältige Karrieremöglichkeiten. Du kannst in der Forschung, der Produktentwicklung, der Qualitätssicherung, der Produktion oder sogar im Vertrieb tätig werden. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis trägst du zur Weiterentwicklung der Lebensmittelbranche bei und bist daher sehr gefragt.

Laut dem Karriereportal StepStone liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines/einer Lebensmitteltechnolog:in in Deutschland bei etwa 45.700 Euro. Das monatliche Bruttogehalt variiert dabei zwischen 3.183 und 4.592 Euro. In Berlin, Hamburg und München werden besonders viele Fachkräfte in diesem Bereich gesucht.[2]

Fazit

Lebensmitteltechnolog:innen sind unverzichtbar für die moderne Lebensmittelindustrie. Mit ihrem Fachwissen und ihren technischen Fähigkeiten sorgen sie dafür, dass Lebensmittel hochwertig, sicher und gesetzeskonform sind. Ein Studium in diesem Bereich eröffnet dir spannende und vielfältige Karrierewege in einer der wichtigsten Industrien der Welt.

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