Wie wird man eigentlich Robotik-Ingenieur? Karrierewege und Gehälter

Ein detaillierter Einblick in das Berufsbild des Robotik-Ingenieurs, einschließlich der notwendigen Qualifikationen, Aufgabenfelder und Gehaltsaussichten.

Wie wird man eigentlich Robotik Ingenieur? Science-Fiction als Berufung

Neue Technologien bergen stets das Potenzial für neue Anwendungsmöglichkeiten. So gestalten Robotik-Ingenieure beispielsweise mit dem Know-how der Gegenwart die Zukunft. Doch was genau machen Robotik-Ingenieure eigentlich, in welchen Branchen werden sie gesucht, welche Voraussetzungen sollten angehende Robotik-Ingenieure mitbringen und wie viel verdient man in dem Job? Wir verraten es dir!

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Was macht ein Robotik-Ingenieur? Typische Aufgabenfelder

Roboter unterstützen bereits beim Autobau und assistieren bei Operationen – möglich wird das durch die Arbeit von Robotik-Ingenieur:innen. Sie zählen zu der Berufsgruppe der Entwicklungsingenieure und entwickeln sogenannte kognitive Systeme, die dem Menschen zur Seite stehen und Aufgaben übernehmen – kurz: mit ihm in Interaktion treten. Deine Aufgabe als Robotik-Ingenieur:in ist es, die entstehenden Roboter so zu programmieren, dass sie auf gewünschte Weise reagieren.

Das berufliche Aufgabenfeld reicht von der Entwicklung und Programmierung neuer Steuerungsprozesse über die Konstruktion von Robotern mithilfe von CAD-Programmen zur Herstellung digitaler 3D-Modelle bis hin zur Auswahl geeigneter Werkstoffe und Komponenten für den Roboterbau. Ein weiterer wichtiger Bereich von Robotik-Ingenieur:innen ist die Wartung. Denn: Welchen Zweck hat die Entwicklungs- und Programmierungsarbeit, wenn ein Roboter im Anschluss nicht ordnungsgemäß arbeitet?

Arbeitsabläufe kontrollieren, optimieren und bei Fehlern eingreifen – auch das prägt also deinen Berufsalltag als Robotiker:in. Daneben beraten Robotik-Ingenieur:innen zu kognitiver Robotik, Sensorik und Mensch-Roboter-Interaktion. Du wirst es sicher schon festgestellt haben: Ohne Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau läuft im Fachbereich der Robotik gar nichts.

Berufsausbildung: Wie wird man Robotik-Ingenieur?

Für angehende Robotik-Ingenieur:innen bietet sich zunächst einmal ein Robotik-Bachelor-Studium an. Dort erlernst du Wissen in den Bereichen Sensorik, Robotermechanik und Steuer-, Mess- und Regelungstechnik – sowie bestenfalls direkt Spezialwissen in einem Teilgebiet der Robotik. Denn du kannst dich in der Regel im Laufe des Bachelors mithilfe eines Praxissemesters sowie gezielter inhaltlicher Vertiefung auf deinen zukünftigen Wunschbereich spezialisieren: zum Beispiel mobile, industrielle oder maritime Robotik.

Apropos Spezialisieren: Abhängig davon, in welches Teilgebiet der Robotik es dich zieht, gelangst du auch mit einem Studium in Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Luft- und Raumfahrttechnik zum Ziel. Falls du später in einer leitenden Position arbeiten möchtest, solltest du zusätzlich noch einen Master absolvieren. Ist dein Wunsch dagegen, tief in die Forschung einzusteigen, ist zudem meist eine Dissertation unabdingbar.

Übrigens: Da Technologien und Anwendungsmöglichkeiten von Maschinen einem schnellen Wandel unterliegen, solltest du für diesen Beruf die Bereitschaft zur stetigen Weiterbildung mitbringen.

Von Mechanik bis KI: Welches Know-how braucht ein Robotik-Ingenieur?

Was zeichnet einen Robotik-Ingenieur oder eine Robotik-Ingenieurin aus? In erster Linie fundierte Kenntnisse in den Bereichen Mechanik, Elektronik, Sensorik, Steuerungstechnik und Materialwissenschaften. Warum genau? Wissen im Bereich der Mechanik und Materialwissenschaften hilft dir beim Entwerfen von Strukturen oder Bewegungen der Roboter. Kenntnisse in Elektronik, Schaltungsdesign und Mikrocontroller – das sind die „Gehirne“ der Roboter –, benötigst du, sobald du elektronische Steuerungen und Systeme entwickelst.

Auch Regelungstechnik solltest du beherrschen: Ohne sie wäre es nicht möglich, Bewegungen und Aktionen von Robotern zu stabilisieren. Daneben solltest du Erfahrung im Bereich Sensorik mitbringen, denn Sensoren und Aktoren ermöglichen es einem Roboter erst, mit seiner Umgebung zu interagieren.

Da das Programmieren von Robotern und automatisierten Systemen deinen zukünftigen Arbeitsalltag maßgeblich prägt, gehören aber auch fundierte Kenntnisse in den Programmiersprachen C++, Python oder ROS zu den Qualifikationen von Robotik-Ingenieur:innen. Auch Künstliche Intelligenz ist von großer Bedeutung. Mithilfe von KI-Techniken wie Maschinellem Lernen oder Computer Vision lässt du Roboter noch intelligenter arbeiten.

Wichtige Soft Skills für Robotiker

Und wie sieht es mit den Soft Skills aus? Eigentlich nichtig zu sagen: Robotik-Ingenieur:innen sollten allen voran über ausgezeichnete analytische Fähigkeiten verfügen, um auch für komplexe Probleme innovative Lösungen zu finden. Robotik-Ingenieur:innen arbeiten dabei oft in Teams zusammen, auch mit Expert:innen verschiedener Bereiche wie Softwareentwicklung, Fertigung und Design. Kein Wunder also, dass effektive Kommunikationsfähigkeiten in diesem Job ebenfalls gefragt sind.  

In welchen Bereichen und Branchen arbeiten Robotik-Ingenieure?

Von Vielfalt geprägt sind nicht nur die verschiedenen Aufgabenfelder, in denen du als Robotiker:in tätig bist, sondern auch die Branchen. Eines verbindet sie jedoch alle: die Zukunftsorientierung. Häufig ist es möglich, sich bereits während des Studiums auf eine Branche oder ein Teilgebiet der Robotik zu spezialisieren. Welche das genau sind? Hier ein kleiner Überblick:

  • Medizintechnik: In diesem Teilbereich arbeitest du als Robotik-Ingenieur:in meist in der Forschung. Du entwickelst zum Beispiel Roboter und intelligente Systeme, die bei Operationen assistieren: Chirurg:innen werden so unter anderem bei komplexen Eingriffen mithilfe von KI-gestützter Technik und maschinellem Sehen unterstützt. Ein anderes Einsatzgebiet in der Medizintechnik betrifft das sogenannte Exoskelett: Dieser am Körper tragbare Roboter hilft Menschen, das Laufen neu zu erlernen.
  • Luft- oder Raumfahrtindustrie: In der Raumfahrt werden intelligente Systeme zur Sammlung von Daten und für Messungen eingesetzt – aber auch die Erstellung von Bild- und Videomaterial übernehmen Roboter. Auf der Internationalen Raumstation – kurz ISS – wird beispielsweise der Robonaut eingesetzt. Auch in die Luftfahrt haben Roboter Einzug gehalten: Hier unterstützen sie unter anderem beim Flugzeugbau oder bei Automatisierungsprozessen im Cockpit.
  • Unterwasser-Robotik: Nicht zum Abheben, sondern zum Untertauchen entwickelst du Roboter in diesem Bereich. Sie sammeln Daten, filmen oder können sogar fischen. Unterwasser-Roboter werden beispielsweise für Inspektionen eingesetzt, beispielsweise an Pipelines oder Unterwasserkabeln.
  • Produktion & Logistik: In der industriellen Produktion kommen Roboter schon länger zum Einsatz, Industrierobotik ist sogar einer der am schnellsten wachsenden Industriesektoren. Im Maschinen- und Fahrzeugbau, der Lebensmittelindustrie oder der chemischen Industrie übernehmen sogenannte Roboterstraßen bereits zahlreiche Fertigungsschritte.

Was verdient man als Robotik-Ingenieur? Das Gehalt als Robotikerin

Wie in jedem Beruf gibt es verschiedenste Einflussfaktoren, die dein zukünftiges Gehalt bestimmen, darunter beispielsweise Region, Branche, Größe des Unternehmens, Studienabschluss oder etwa deine bisherige Berufserfahrung. Das Durchschnittsgehalt eines Robotik-Ingenieurs bzw. einer Robotik-Ingenieur:in liegt laut StepStone bei 54.500 Euro jährlich und in der Spitze bei bis zu 66.200 Euro im Jahr. Der Arbeitsmarkt dieses zukunftsträchtigen Karrierefeldes ist vielfältig und Robotik-Absolvent:innen überaus begehrt. [1]

Das Wichtigste in Kürze – Wie wird man Robotik-Ingenieur?

  • Aufgaben eines Robotik-Ingenieurs: Entwicklung kognitiver Systeme, Programmierung von Robotern, Wartung und Optimierung bestehender Systeme sowie Beratung in kognitiver Robotik und Sensorik.
  • Typische Werkzeuge und Methoden: Einsatz von CAD-Programmen für 3D-Modelle, Auswahl von Werkstoffen und Komponenten, Programmierung und Steuerung.
  • Wichtige Fachgebiete: Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau sind essentiell für die Robotik.
  • Ausbildungsweg: Bachelor in Robotik, mögliche Spezialisierung im Bachelor durch Praxissemester und Vertiefungsfächer; Alternativ Studium in Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Luft- und Raumfahrttechnik.
  • Weiterbildung: Masterstudium für leitende Funktionen und Dissertation für Forschungskarrieren. Ständige Weiterbildung ist notwendig, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten.
  • Wichtiges Fachwissen für Robotiker:innen: Mechanik, Elektronik, Sensorik, Steuerungstechnik, Materialwissenschaften, Programmierung in Sprachen wie C++, Python, ROS und Kenntnisse in KI.
  • Branchen: Robotik-Ingenieure arbeiten in der Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Unterwasser-Robotik sowie in Produktion und Logistik.
  • Spezialisierungen: Möglichkeiten, sich auf Bereiche wie mobile, industrielle oder maritime Robotik zu konzentrieren.
  • Arbeitsmarkt: Auf Robotk-Ingenieure warten vielfältige Karrieremöglichkeiten in zukunftsorientierten Branchen.
  • Gehalt: Mit durchschnittlich 54.500 Euro jährlich und Spitzengehältern von bis zu 66.200 Euro können Robotiker:innen rechnen.
  • Anwendungsbereiche: Von der Assistenz in Operationssälen über die Unterstützung im Flugzeugbau bis hin zu Unterwasserinspektionen.
  • Bedeutung für die Zukunft: Robotik-Ingenieure sind Schlüsselfiguren in der Gestaltung der technologischen Zukunft.

FAQs – Wie wird man Robotiker:in?

Robotik-Ingenieure entwickeln kognitive Systeme, programmieren Roboter, führen Wartungen durch und optimieren Arbeitsabläufe. Sie arbeiten auch an der Konstruktion und Programmierung von Steuerungsprozessen und beraten in Fragen der kognitiven Robotik und Sensorik.

Wichtig sind fundierte Kenntnisse in Mechanik, Elektronik, Sensorik, Steuerungstechnik und Materialwissenschaften sowie Erfahrung in Programmiersprachen wie C++, Python oder ROS. Zudem sind analytische Fähigkeiten und Teamfähigkeit entscheidend.

Der übliche Weg ist ein Bachelor-Studium in Robotik oder ein verwandtes Feld wie Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Luft- und Raumfahrttechnik. Für leitende Positionen oder Forschungskarrieren sind oft ein Masterabschluss und eine Dissertation erforderlich.

Robotik-Ingenieure sind in vielen Branchen gefragt, darunter Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Unterwasser-Robotik sowie industrielle Produktion und Logistik.

Das Durchschnittsgehalt von Robotik-Ingenieuren liegt laut StepStone bei etwa 54.500 Euro jährlich, mit Spitzengehältern bis zu 66.200 Euro.

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