Karriere in der IT – Studiengänge Karrierechancen & Gehaltsperspektiven

Die IT-Branche erlebt einen beispiellosen Boom, angetrieben von der ständigen Weiterentwicklung der Digitalisierung. Wir beleuchten die vielfältigen Karrierewege in der Informatik, Berufsbilder und Gehaltsaussichten.

Traumberuf Informatiker: Wege in die IT-Branche

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran – kaum verwunderlich, dass die IT-Branche boomt und qualifizierte Informatiker:innen nahezu überall gesucht werden. Im Fokus steht dabei die systematische Verarbeitung von Informationen mithilfe von Computern. Doch wie wird man Informatiker:in, welche Berufswege eröffnen ein Informatikstudium oder eine Ausbildung in diesem Bereich und mit welchem Gehalt können Informatiker:innen mit einem Master-Abschluss rechnen?

Das Informatik-Studium im Überblick

Laut studycheck.de kann das Studienfach Informatik derzeit an 77 Universitäten, 86 Fachhochschulen und 4 Akademien in Deutschland dual, in Teilzeit, Vollzeit oder berufsbegleitend studiert werden. In 454 Studiengängen lernen angehende Informatik-Spezialist:innen alles, was sie für ihre berufliche Zukunft wissen müssen. [1]

Studiengänge im Fachbereich Informatik

Neben dem herkömmlichen Informatik-Bachelor und dem anschließenden Informatik-Master kannst du dich an vielen Hochschulen für weitere Studiengänge mit Informatikbezug entscheiden. Einzelne Schwerpunkte werden oft sogar als eigenständige Studiengänge angeboten. Dies sind unter anderem Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik, Medizininformatik, Geoinformatik, Bioinformatik und Medieninformatik.

Inhalte und Dauer des Informatik-Studiums

Insbesondere im klassischen Informatik-Studium wirst du folgende Hauptgebiete kennenlernen:

  • Angewandte Informatik: Hier beschäftigst du dich mit IT-Sicherheit und IT-Management rund um eingebettete Softwaresysteme.
  • Praktische Informatik: In diesem Fach lernst du verschiedene Programmiersprachen kennen und entwickelst Betriebssysteme. Außerdem werden dir grundlegende Methoden zur IT-Problemlösung beigebracht.
  • Technische Informatik befasst sich mit Hardware und systemnaher Steuerungssoftware. Du entwickelst Computerprogramme und baust sie in verschiedene Systeme ein.
  • Theoretische Informatik: In diesem Bereich befasst du dich mit den abstrakten und formalen Methoden und Modellen, die der Informatik zugrunde liegen.

Wenn du in Regelstudienzeit studierst, kannst du für einen Informatik-Bachelor 6 bis 8 Semester einplanen. Absolvierst du anschließend noch ein Informatik-Masterstudium, kommen noch einmal 2 bis 4 Semester hinzu.

Übrigens: Diplomstudiengänge sind durch den Bologna-Prozess mittlerweile nicht mehr die Regel. In Einzelfällen ist es allerdings immer noch möglich, Informatik auf Diplom zu studieren – so etwa an der TU Dresden in Sachsen.

Ausbildungen rund um die Informatik

Ein weiterer Weg, in das Berufsfeld Informatik einzusteigen, ist eine Ausbildung. So kannst du dich beispielsweise in folgenden Fachrichtungen zum/zur Fachinformatiker:in ausbilden lassen:

  • Systemintegration: Als Fachinformatiker:in für Systemintegration planst und konfigurierst du Computersysteme, zum Beispiel wenn neue PCs angeschafft und eingerichtet werden. Außerdem weist du Angestellte anderer Unternehmen oder fachfremde Mitarbeiter:innen ein und kümmerst dich um die Wartung und Reparatur.
  • Anwendungsentwicklung: Hier entwickelst und optimierst du Programme mithilfe von Programmiersprachen, behebst Fehler und führst Schulungen durch.
  • Digitale Vernetzung: In diesem Ausbildungsberuf vernetzt du Systeme und Anwendungen, schützt sie vor ungewolltem Zugriff von außen und behebst Systemausfälle.
  • Daten- und Prozessanalyse: Fachinformatiker:innen für Daten- und Prozessanalyse werten Nutzerdaten aus, um IT-technische Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse zu liefern.

Auch zum/zur Kaufmann/frau für Digitalisierungsmanagement bzw. IT-System-Management und zum/zur Software-Entwickler:in kannst du eine Ausbildung machen.

Übrigens: Manche Berufsfelder in der Informatik sind auch durch einen Quereinstieg in die IT erreichbar.

Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten als Informatiker

Sowohl nach einer abgeschlossenen Ausbildung als auch nach dem erfolgreich beendeten Studium wollen viele (angehende) Informatiker:innen noch mehr erreichen, um ihre Karrierechancen zu verbessern.

Wenn auch du dich fortbilden willst, kannst du durch verschiedene Zertifikate eine Zusatzqualifikation erhalten. Außerdem kannst du eine Weiterbildung zum/zur staatlich geprüften Betriebswirt:in für Informationsverarbeitung oder zum IT-Professional absolvieren.

Voraussetzung dafür ist, je nach Anbieter, entweder eine abgeschlossene Ausbildung im technischen oder kaufmännischen Bereich oder einschlägige Berufserfahrung. Wer eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche hat, entscheidet sich im Anschluss zudem oft für ein Studium, um einen höheren akademischen Grad zu erlangen.

Voraussetzungen: Das solltest du als angehender Informatiker mitbringen

Du fragst dich, ob ein Informatik-Beruf überhaupt für dich in Frage kommt? Selbstverständlich solltest du in erster Linie Interesse an Informationstechnologie mitbringen. Ein generelles technisches Verständnis und logisches Denkvermögen sind hilfreich, um das Informatik-Studium oder deine Informatik-Ausbildung erfolgreich zu absolvieren und im Job durchstarten zu können.

Das Klischee vom IT-Nerd, der einsam in seinem Kämmerlein sitzt und tagein, tagaus auf seinen Bildschirm starrt, trifft wahrscheinlich nur selten zu. Im Gegenteil: Informatiker:innen arbeiten in vielen unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen und haben es oft mit spannenden und abwechslungsreichen Aufgaben zu tun.

In vielen IT-Berufen kommst du mit anderen Menschen in Kontakt, sodass Spaß im Umgang mit Kund:innen unabdingbar ist. Darüber hinaus werden oft Englischkenntnisse erwartet. Zu guter Letzt ist Durchhaltevermögen immer von Nutzen, da sowohl Studium/Ausbildung als auch der spätere Job durchaus herausfordernd sein können. Das sollte dich aber nicht abschrecken – schließlich kannst du daran wachsen und dich persönlich weiterentwickeln.

Beliebte Berufe für Informatiker

Ob IT-Dienstleister, Medien, Industrie, Handel, Gesundheitssektor, Automobilindustrie, Energiewirtschaft oder öffentliche Verwaltung: Nahezu jede Branche ist heutzutage auf der Suche nach IT-Profis. Für welchen Job du dich eignest, hängt von deiner Studien- oder Ausbildungsrichtung sowie deinen persönlichen und fachlichen Fähigkeiten ab.

Diese Berufe kannst du als Informatiker:in unter anderem in Betracht ziehen:

  • Als Software- bzw. Anwendungs-Entwickler:in konzipierst und programmierst du Software und Apps.
  • Webentwickler:innen erstellen und optimieren Websites. Außerdem kümmern sie sich um deren Pflege und Wartung.
  • Als IT-Systemadministrator:in kümmerst du dich darum, dass die IT-Infrastruktur in Unternehmen einwandfrei funktioniert – inklusive Planung, Konfiguration und Instandhaltung.
  • IT-Kundenberater:in: Hier beschäftigst du dich mit dem Aufbau und der Pflege von Kund:innenbeziehungen. Dabei vermittelst du Wissen und hilfst dabei, Probleme zu lösen.
  • Gamedesigner:in: Wenn du besonders kreativ bist, ist dieser IT-Job der richtige für dich. Gamedesigner:innen konzipieren Spiele und setzen ihre Ideen praktisch um.
  • Als Computerlinguist:in ist die Analyse und Verarbeitung von menschlicher Sprache in Verbindung mit Computern dein Fachgebiet.

Je nach studierter Fachrichtung kannst du darüber hinaus Bioinformatiker:in, Geoinformatiker:in, Medieninformatiker:in, Medizininformatiker:in, Wirtschaftsinformatiker:in usw. werden.

Nicht zuletzt entwickelt sich die Technik permanent weiter und eröffnet immer neue Anforderungsprofile und Aufgabenfelder – langweilig wird es in einem der zahlreichen Informatik-Berufe damit wohl kaum.

Informatiker-Gehalt: So viel verdienen IT-Fachkräfte

Gute Aussichten: Fachkräfte im Bereich Informatik sind nicht nur gefragt, sondern werden in der Regel auch sehr gut bezahlt. Durch verschiedene Ausrichtungen und Einsatzmöglichkeiten ist es dennoch schwierig, eine Aussage zum Informatiker-Gehalt zu treffen, die auf alle IT-Berufe zutrifft.

Gehalt mit abgeschlossener Informatik-Ausbildung

In der Ausbildung zum/zur Fachinformatiker:in erhältst du laut Stepstone im ersten Ausbildungsjahr im Schnitt 900 Euro brutto pro Monat, im zweiten Lehrjahr rund 1.000 Euro und im dritten Jahr 1.050 Euro. Direkt nach der Ausbildung kannst du dich dann auf ein Einstiegsgehalt von durchschnittlich 3.440 Euro brutto einstellen.

Gehalt mit abgeschlossenem Informatik-Studium

Generell kannst du mit einem abgeschlossenen Informatik-Master, abhängig von der Größe des Arbeitgebers und der Branche, mit einem Einstiegsgehalt von 40.000 bis 50.000 Euro rechnen. Das Jobportal Stepstone gibt sogar ein Durchschnittsgehalt von 51.800 Euro an. [2]

Nachstehend findest du einige durchschnittliche Informatiker-Gehälter im Überblick:

  • Software-Entwickler:in: 51.200 Euro
  • Webentwickler:in: 41.800 Euro
  • IT-Systemadministrator:in: 44.700 Euro
  • IT-Kundenberater:in: 36.400 Euro
  • Gamedesigner:in: 45.000 Euro
  • Computerlinguist:in: 49.400 Euro

Grundsätzlich versprechen alle MINT-Jobs gute Berufsaussichten und hohe Gehälter. Mit speziellen Kenntnissen und praktischen Erfahrungen hast du außerdem noch bessere Chancen, dein Gehalt nach oben zu treiben.

Quereinstieg IT: Auch ohne Informatikstudium gute Möglichkeiten

Auch Quereinsteiger:innen haben gute Chancen im IT-Bereich, dank hoher Nachfrage am Arbeitsmarkt. Vielfältige Jobs wie Software-Entwicklung, Cloud-Architektur und Data Science bieten zahlreiche Möglichkeiten, in dieser dynamisch wachsenden Branche Fuß zu fassen.

IT-Quereinsteiger:innen werden in verschiedensten Feldern gesucht: ob als Anwendungsentwickler:in, Systemadministrator:in, Netzwerktechniker:in oder User-Experience-Designer:in. >> Einige Berufe eignen sich dabei besonders für einen Quereinstieg in die IT.

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