
Repetitorium vs. Selbststudium: So bereitest du dich optimal auf das Staatsexamen vor
Repetitorium vs. Selbststudium: Welche Methode bereitet dich besser auf dein Examen vor? Wir helfen dir bei der Entscheidung.
Jura-Examen: Repetitorium oder Selbststudium, was lohnt sich mehr?
Du hast schon mehrere Jahre Studium geschafft: Hausarbeiten geschrieben, Klausuren bestanden, erste Praxiserfahrungen gesammelt. Deine Berufswahl steht für dich fest. Du weißt, welches Rechtsgebiet dich interessiert. Der Weg zum Volljuristen ist lang – ein gutes Stück hast du schon hinter dir. Jetzt wartet das Examen, ein entscheidender Schritt. Gelassen bleiben? Respekt, wenn dir das gelingt. Doch wie bereitest du dich am besten vor? Du hast zwei Möglichkeiten: mit einem Repetitorium oder in Eigenregie.
Warum es nicht ganz ohne Examensvorbereitung geht
Eine umfassende, strukturierte Vorbereitung auf das Staatsexamen ist das A und O im Jurastudium. Das hat vor allem zwei Gründe: Erstens wird, anders als in vielen anderen Studiengängen, erwartet, dass du das geballte Wissen aus mehreren Semestern auf Knopfdruck abrufen kannst. Zweitens wird im Examen nicht schlicht die gelernte Theorie abgefragt, sondern die praktische Falllösung geprüft.
Die Realität ist: Selbst wenn du alle Vorlesungen aufmerksam verfolgt und sämtliche empfohlene Lektüre durchgenommen hast – über die Jahre blendest du ganz automatisch gespeicherte Informationen, die nicht (mehr) regelmäßig benötigt werden, aus. Erst durch eine gezielte Wiederholung ergattern diese wieder einen Platz im aktiveren Gedächtnis. Noch besser ist es, das Wissen findet frequente und praxisnahe Anwendung.

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Was kannst du im Repetitorium erwarten?
So funktioniert ein Repetitorium – Ablauf und Formate
Im Repetitorium wiederholst du den gesamten Stoff für das Examen – systematisch und in komprimierter Form. Der Begriff leitet sich nicht zufällig vom lateinischen „repetere“ ab, also „wiederholen“. Neben spezialisierten Privatanbietern gibt es universitäre Repetitorien und Online-Kurse. Meist dauern sie sechs bis zwölf Monate. Jede Woche kannst du mehrere Stunden daran teilnehmen. Manche Formate laufen auch am Wochenende oder als Crashkurs zu bestimmten Themen. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Alpmann Schmidt, Hemmer und, speziell fürs zweite Staatsexamen, Kaiser.
Was kosten kommerzielle Repetitorien – und was bekommst du dafür?
Kommerzielle Repetitorien kosten bis zu 200 Euro im Monat. Einzelkurse liegen oft bei mindestens 100 Euro – für Studierende viel Geld. Dafür bieten diese Kurse praxisnahe Fallbeispiele, interaktives Lernen und realistische Probeklausuren. Viele Anbieter verfügen über Jahrzehnte Erfahrung. Der wachsende Online-Markt erhöht den Konkurrenzdruck und führt zu besserer Qualität. Häufig kannst du kostenlos probehören oder Lernmaterialien testen, bevor du dich entscheidest.
Kostenfreie Uni-Repetitorien – Vorteile und Grenzen
Die Universitäten bauen ihre eigenen Repetitorien weiter aus. Hier unterrichten meist Professorinnen und Professoren, die später auch für Prüfungen zuständig sind. Sie kennen typische Fragen und Herausforderungen und wissen, worauf beim Korrigieren besonders geachtet wird. Sie wissen, worauf es in der Korrektur ankommt, kennen die typischen Fragen und stehen in engem Kontakt mit den Studierenden. Das ist ein Vorteil: Sie können gezielt auf den Wissensstand eingehen. Im vertrauten Unikontext fällt es allerdings oft schwer, den Stoff neu und vertieft zu durchdringen – anders als beim ersten Kontakt.[1], [2], [3]

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Repetitorium: Das spricht dafür
Ein Repetitorium lohnt sich besonders, wenn du das bislang Gelernte insgesamt auffrischen oder in einem realistischen Examenskontext anwenden möchtest. Wenn du dich dabei ertappst, Texte immer wieder zu lesen, ohne sie wirklich aufzunehmen, kann dir ein Perspektivwechsel helfen, effizienter und nachhaltiger zu lernen.
Auch wenn du nicht weißt, wie du am besten in die Examensvorbereitung startest und sie deshalb immer wieder aufschiebst, kann ein Repetitorium einen übersichtlichen, begrenzten und motivierenden Rahmen bilden. Von dort aus kannst du im Selbststudium immer noch tiefer einsteigen.
Vorteile
- Gezielte Examensvorbereitung durch professionelle Anbieter oder die eigene Uni
- Umfassende Erfahrung mit Prüfungsinhalten, Stolpersteinen und Praxistipps
- Angewandtes Wissen ermöglicht Perspektivwechsel und tieferes Verständnis
- Interaktives Lernen vor allem in Präsenzkursen, jedoch auch online möglich
- Von Fragen und Austausch mit anderen Studierenden profitieren
- Probeklausuren schreiben unter realistischen Bedingungen
- Bezahlung und feste Kurszeiten schaffen Verbindlichkeit und geben Halt
Nachteile
- Teilweise hohe Kosten und unübersichtlicher Markt der privaten Anbieter
- Kostenfreie Uni-eigene Repetitorien für praxisnahes Lernen weniger geeignet
- Zeitliche und örtliche Gebundenheit
- Wenig Raum für eigene Themenschwerpunkte und Berücksichtigung individueller Schwächen
- Vorgegebene Lernpläne und begrenzte Zeit machen zusätzliches Selbststudium trotzdem notwendig

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Examen nur mit Selbststudium, geht das überhaupt?
Examen ohne Repetitorium? Das brauchst du
Lernpläne erstellen, Fallbeispiele recherchieren, Probeklausuren schreiben, Erfahrungsberichte und Tipps einholen – im Selbststudium machst du das alles auf eigene Faust. Das ist nicht einfach, aber möglich! Wer ein paar Voraussetzungen beachtet, kann auch ohne Repetitorium selbstbewusst ins Examen gehen. Eine gute Vorbereitung braucht vor allem eines: Zeit. Mindestens ein Jahr solltest du realistisch vorsehen, um dir den gesamten Lernstoff sicher anzueignen. In Eigenregie musst du schließlich nicht nur einem vorgegebenen Plan folgen, sondern dein gesamtes Lernumfeld inklusive Struktur selbst schaffen.
Lernpläne, Disziplin und Selbstkenntnis – die Basis deiner Vorbereitung
Dafür brauchst du vor allem eine sehr organisierte Arbeitsweise, Disziplin und eine gute Kenntnis deiner Stärken und Schwächen. Ein guter Ausgangspunkt kann ein Lernplan aus dem Netz sein. Er strukturiert Lernphasen beispielhaft, die Gewichtung einzelner Rechtsgebiete und Lernmethoden kannst du je nach Bedarf anpassen. Und falls es einzelne Bereiche gibt, die dir gar nicht liegen, kannst du diese Lücken natürlich trotzdem mit einem (Online-)Repetitorium oder Crashkurs aufarbeiten.
Lernumfeld & Lerngruppe – wichtige Erfolgsfaktoren im Selbststudium
Wichtig ist im Selbststudium ein Umfeld, das motiviert und die Konzentration fördert. Das kann die Bibliothek, dein WG-Zimmer, ein ruhiges Café oder der Garten bei deinen Eltern sein – Hauptsache, du kannst ungestört lernen und erholsame Lernpausen machen. Es empfiehlt sich außerdem, eine Lerngruppe zu suchen. Sie bietet, was ein Repetitorium von Natur aus hat, vielleicht sogar noch besser: Eine Plattform, sich über Fragen und Fallbeispiele auszutauschen, zu diskutieren, den Horizont zu erweitern, sich gegenseitig zu unterstützen und eine gewisse Verbindlichkeit herzustellen.[5]

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Selbststudium: So kann es funktionieren
Bereitest du dich im Selbststudium auf das Examen vor, geht das mit einer hohen Eigenverantwortung und -motivation einher, zahlt sich aber mit Selbstbestimmtheit und Flexibilität aus. Für manche Studierende ist das genau der richtige Weg. Es setzt eine intensive und objektive Auseinandersetzung mit sich selbst, den vorhandenen Kenntnissen und Nachholbedarfen voraus.
Das ist die Basis für einen zielführenden Lernplan mit den richtigen Schwerpunkten. Auch, wenn du nicht an feste Kurszeiten gebunden bist und ortsunabhängig lernen kannst, empfiehlt es sich, einige Routinen und Regelmäßigkeiten einzuplanen, um nicht in Verzug zu geraten. Gleichzeitig gilt es, das richtige Maß zu finden und lieber in kürzeren Einheiten effizient zu lernen, als sich ohne Plan monatelang in der Bibliothek einzuschließen.[5]
Vorteile
- Individuelle Examensvorbereitung mit eigenen Schwerpunkten und Methoden
- Selbstbestimmtheit stärkt intrinsische Motivation und Gefühl der Sinnhaftigkeit
- Lernphasen und -pausen nach persönlichem Tempo und Rhythmus
- Kostensparend und unabhängig von festen Kurszeiten und -orten lernen
- Lernpläne aus dem Netz bieten Orientierung
- Lerngruppen können nach persönlichem Lernziel und „Fit“ gebildet werden und das Selbststudium weniger einsam machen
- Zur gezielten Vertiefung von herausfordernden Themen können einzelne (kostenpflichtige) Seminare ergänzend belegt werden
Nachteile
- Das Risiko, unstrukturiert loszulegen, ineffizient zu lernen oder in Verzug zu geraten
- Lernmaterialien, Fallbeispiele & Co. müssen ohne Erfahrung und Einblicke in die Prüfungsrealität eigenständig auf ihre Relevanz bewertet werden
- Realistische Examensbedingungen zum Simulieren der Prüfungssituation sind schwer nachzustellen
- Erfahrungsberichte, Erfolgsgeschichten und Tipps um Ängste zu nehmen, müssen aktiv recherchiert werden
- Kein fester Lernplan und diffuse Vergleichsmöglichkeiten unter anderen Studierenden können zu einem verzerrten Bild und Unsicherheit führen

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Was du auch noch wissen solltest
Die Frage, ob sich ein Repetitorium „lohnt“ oder du das Examen im reinen Selbststudium „schaffst“, kannst letztlich nur du selbst beantworten. Wir möchten dich ermutigen, grundsätzlich mit einer positiven Haltung an die Examensvorbereitung zu gehen, dich von Kosten, Standort, Zeitplänen und Ratschlägen deiner Kommilitonen zu lösen und die Frage nochmal neu zu denken, etwa:
„Welche Form der Vorbereitung gibt mir die Ruhe und Sicherheit, die ich für ein erfolgreiches Examen brauche?“
Das wirkt offener und gibt dir den Raum, deine Vorbereitung so zu planen, wie sie zu dir passt. Während die eine vor allem eine theoretische Auffrischung braucht, hilft dem anderen die Arbeit an praktischen Fällen. Die nächste möchte möglichst viele Erfahrungen und Tipps aufsaugen, und noch ein anderer braucht Strategien gegen Blackouts und Panik. Wichtig ist, dass du von deinem Weg überzeugt bist und dich nicht aus der Ruhe bringen lässt – ganz gleich, ob mit Repetitorium, Selbststudium oder einer individuellen Mischung.[6]
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