
Selbstanalyse: Leitfaden + Fragebogen + Beispiele
Erfolg beginnt bei dir: Wer seine Stärken, Werte und Ziele kennt, kann bewusster handeln und klarer auftreten – ob im Beruf, in Beziehungen oder bei persönlichen Entscheidungen. Eine ehrliche Selbstreflexion schärft dein Profil und hilft dir, Wege zu finden, die wirklich zu dir passen.

Was ist eine Selbstanalyse und wofür brauche ich sie?
Die Selbstanalyse ist ein Verfahren, mit dem du über deine individuellen Eigenschaften, Ambitionen und Bedürfnisse Klarheit gewinnst. Sie hilft dir nicht nur im Bewerbungsprozess, sondern kann auch in deinen Beziehungen, im Alltag, und im Beruf wertvoll sein. Wenn du dich selbst besser verstehst, kannst du bewusster Entscheidungen treffen, Konflikte konstruktiver lösen und deine Ziele klarer verfolgen.
Gerade im Berufsleben, in Freundschaften oder in der Partnerschaft eröffnet dir die analytische Selbstreflexion die Möglichkeit, deine Stärken zu nutzen und deine Grenzen zu kennen. Diese Erkenntnisse sind zugleich die beste Basis, um mit deiner Bewerbung ans Ziel zu kommen.
Indem du dir über deine individuellen Eigenschaften klar wirst, schaffst du als Bewerberin oder Bewerber – und als Mensch im Allgemeinen – beste Voraussetzungen für deinen Erfolg.
Bei einer gelungenen Selbstanalyse dreht sich alles um die Frage “Wer bin ich?”. Im Mittelpunkt sollten dabei die Kompetenzen und die Erwartungen an die Arbeit stehen.
Wenn du dir deiner Persönlichkeit mit allen Facetten bewusst bist, kannst du bei der Jobsuche nicht nur effizienter vorgehen, du wirst es auch leichter haben, andere von dir zu überzeugen. Kurzum: Von einer Selbstanalyse kann deine Bewerbung nur profitieren. Doch wie genau geht man dabei vor?
Nimm dir Zeit, deine persönlichen Antworten zu finden, und – ganz wichtig – sei bei der Selbstanalyse ehrlich zu dir selbst. Hier geht es ausschließlich darum, ein möglichst vollständiges Bild von sich selbst zu gewinnen und noch nicht darum, jemanden von sich zu überzeugen.
Selbstanalyse schreiben: Halte deine Gedanken fest
In jedem Fall ist es hilfreich, Erkenntnisse schriftlich festzuhalten. Indem du deine Selbstanalyse aufschreibst, stellst du sicher, dass du nichts vergisst. Außerdem kannst du deine Aufzeichnungen zum Beispiel auch von Familienmitgliedern, Freund:innen und Kolleg:innen ergänzen lassen. Reflektiere die Rückmeldungen, die du bekommst. Was deckt sich mit deiner eigenen Sichtweise, was nicht? Was ist dir neu? Kannst du dem zustimmen oder eher nicht? Übernimm diejenigen Ergänzungen, die für dich nachvollziehbar und hilfreich sind.
Alles dreht sich um die Frage „Wer bin ich?“
Bei einer gelungenen Selbstanalyse dreht sich alles um die Frage „Wer bin ich?“. Im Folgenden zeigen wir, mit welchen Facetten dieser komplexen Frage du dich genauer beschäftigen solltest. Im Mittelpunkt sollten dabei deine Kompetenzen und die Erwartungen an deine Arbeit stehen.
Fragebogen für die Selbstanalyse
Aller Anfang ist schwer? Bei der Selbstanalyse kann das durchaus der Fall sein. Eine gute Struktur kann es dir leichter machen. Probiere es mit einem Fragebogen für die Selbstanalyse. Darauf findest du alle relevanten Fragen in einer sinnvollen Reihenfolge – der ideale Leitfaden, um die gewünschten Erkenntnisse über sich selbst zu gewinnen.
Den Fragebogen kannst du hier runterladen ↪ Fragebogen Selbstanalyse

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Fragebogen für die Selbstanalyse:
Hintergrundinfos & Leitfaden
Was kann ich? Schlüsselqualifikationen identifizieren – und mehr
Los geht’s! Zu Beginn frage dich selbst nach den besonderen Fähigkeiten, die du für den Beruf mitbringst. Gerade Absolvent:innen können hier schon einmal ins Grübeln kommen – wenn du bisher nicht über viel Praxiserfahrung verfügst, bedenke: Viele Kompetenzen liegen im persönlichen Bereich, weniger in der Berufserfahrung – das gilt übrigens nicht nur für Einsteiger. Überlege ganz einfach: Was hast du als Hobby, im Praktikum, im Ehrenamt im Studijob gemacht? Inwiefern hast du theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung verknüpft?
Egal für welchen Job du dich bewirbst, neben fachlichen Kenntnissen wird man einige Schlüsselqualifikationen von dir erwarten. Inwiefern verfügst du über diese Eigenschaften und wie hast du diese bereits unter Beweis gestellt? Finde es heraus! Hier ist eine Liste mit Stichworten, die dir dabei auf die Sprünge helfen:
- Teamorientiertes Arbeiten: Wie bist du, wenn du mit anderen zusammenarbeitest? Reflektiere zum Beispiel Gruppenarbeiten, WG-Erfahrung, Vorlesungsmitschriften mit Kommiliton:innen, Jugend- und Vereinsarbeit.
- Konzeptionelles Denken: Wie gut kannst du eine Zielvorstellung entwickeln, auf dem Weg dahin Probleme lösen und Chancen nutzen? Du musst (noch) kein Projektmanager sein, um diese Fragen zu beantworten. Denke zum Beispiel an Abschlussarbeiten und Projektarbeiten, die du absolviert hast.
- Engagement: Wohl die meisten Arbeitgeber wünschen sich engagierte Mitarbeiter*innen. Inwiefern verfügst du über diese Bereitschaft? Reflektiere Erfahrungen aus deinen Einsätzen, zum Beispiel als Studentische Vertretung, Mentor/Tutor, Jobs im sozialen Bereich oder Vereinsarbeit. Auch wenn du Zusatzqualifikationen erworben hast, zeugt das von besonderem Engagement.
- Organisationstalent: Komplexe Abläufe zu steuern, ist eine weitere wertvolle Fähigkeit. Hast du sie schon unter Beweis gestellt? Zum Beispiel bei Studienfinanzierungsjobs, im Auslandssemester oder auch bei einem Umzug?
- Leistungsbereitschaft: Wie ausgeprägt ist deine Bereitschaft, mehr als nur das Pflichtprogramm zu absolvieren? Anhaltspunkte hierfür können sein: Extrascheine, Praktika und Nebenjobs, erlernte Sprachen oder Leistungen im Bereich Sport.
- Flexibilität: Wie anpassungsfähig bist du; inwiefern hast du dich schon auf verschiedensten Feldern bewiesen? Dein Fächerspektrum, besondere Lernbereitschaft oder auch Erfahrungen aus Nebenjobs können dir hier Anhaltspunkte bieten.
- Kundenorientiertes Denken: Inwiefern kannst du dich in eine Zielgruppe hineinversetzen? Reflektiere Erfahrungen zum Beispiel aus Personalarbeit, Hochschulgruppen oder Nebenjobs.
- Selbstständiges Arbeiten: Inwiefern kannst du dir selbst Ziele stecken, Arbeitsschritte definieren und erledigen, Aufgaben priorisieren usw.? Denke an dein Vorgehen, zum Beispiel bei der Jobsuche, in Seminaren, während des Praktikums und bei Hausarbeiten.
Bis hierhin hast du bereits jede Menge Stoff für deine Selbstanalyse gesammelt. Möglicherweise bist du über den Umfang überrascht. Um dein Profil zu verinnerlichen, kann es helfen, es zu visualisieren. Erstelle dir dazu eine Mindmap nach folgendem Muster:
MindMap für die Selbstanalyse

Was will ich?
Mit deinen Kompetenzen kannst du deine Ziele erreichen. Aber was sind eigentlich deine Ziele? Die negative Auslese ist oft einfacher – beginne damit dich folgendes zu fragen:
- Was will ich nicht?
- Gibt es Branchen, die nicht infrage kommen?
Im Anschluss werden dich folgende Fragen bei der Selbstanalyse weiterbringen:
- Welche Bedingungen müssen erfüllt werden, worauf kann ich verzichten?
- Welche Größe soll das Unternehmen haben?
- Soll es national oder international ausgerichtet sein?
- Welchen Handlungs- und Gestaltungsspielraum benötige ich?
- Welche Weiterbildungen sind mir wichtig?
- Arbeite ich lieber strategisch oder operativ?

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Was ist realistisch umsetzbar?
Wenn du dir deine berufliche Zukunft ausmalst, ist Träumen ausdrücklich erlaubt. Mach dir jedoch auch bewusst, was – wohlgemerkt, zum jetzigen Zeitpunkt – realistisch umsetzbar ist. Von einer realistischen Herangehensweise wirst du in der Bewerbungsphase vielfach profitieren: So wirst du bei der Stellensuche effizienter vorgehen, die Anzahl entmutigender Absagen reduzieren und deine Chancen auf einen Job steigern, der dich wirklich zufrieden macht.
Was bedeutet Erfolg für dich?
Typischerweise haben Berufsanfänger große Ziele vor Augen und möchten diese auch erreichen – sie streben nach Erfolg. Doch was genau das bedeutet, kann und darf jede:r für sich selbst entscheiden. Wie sieht es bei dir aus? Möchtest du beruflich eine hohe Stellung erreichen? Viel Geld verdienen? Eine Familie gründen? In einem kreativen Team arbeiten und neue Ideen umsetzen? Ein Stück Regenwald retten? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Offene Fragen, mit denen du dich deiner persönlichen Erfolgsdefinition nähern kannst, sind:
- Wofür brennst du?
- Was ist deine Leidenschaft?
- Welche Momente in deinem Leben haben sich bisher wie Erfolg angefühlt?

Bewerbung
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Was möchtest du beruflich erreichen?
Wohl die meisten Absolvent:innen haben auf die Frage nach dem Traumjob zumindest schon eine vage Antwort. Die Selbstanalyse bietet dir die Chance, diese noch präziser zu formulieren. Stelle dir folgende Fragen:
- Wie will ich leben und arbeiten?
- Wie viel Zeit möchte ich in die Arbeit investieren?
- Wie soll meine Arbeitsumgebung aussehen?
- Was macht ein Unternehmen für mich attraktiv?
- Mit wem möchte ich gerne arbeiten?
- Gibt es Dinge, die ich im Job nicht tolerieren würden?
Kennst du dein eigenes Profil?
Im letzten Schritt der Selbstanalyse für deine Bewerbung geht es darum, dein Profil auf den Punkt zu bringen. Es ist durchaus möglich, dabei einige deiner bereits gewonnenen Erkenntnisse nochmals aufzuführen. Auf diese Weise kannst du die Essenz deiner Selbstanalyse herausarbeiten – das perfekte Rüstzeug für den nächsten Schritt in der Bewerbungsphase. Überlegen dir abschließend:
- Auf welchem Feld habe ich besonders viele Erfahrungen gesammelt?
- Was macht mir bei der Arbeit am meisten Spaß?
Wenn du eine Antwort auf diese Fragen hast, kannst du feststellen, ob der ausgeschriebene Job zu ihnen passt! Einer effizienten Stellensuche steht nun nichts mehr im Wege. Viel Erfolg!
FAQs – Selbstanalyse für die Bewerbung
Eine Selbstanalyse ist ein Verfahren, mit dem du dir über deine Eigenschaften, Bedürfnisse und Ambitionen Klarheit verschaffst. Sie bildet die Grundlage, um deine Bewerbung gezielt und überzeugend zu gestalten.
Sie hilft dir, dich selbst besser zu verstehen und gezielter auf passende Stellen zu bewerben. Außerdem unterstützt sie dich dabei, andere von deinen Stärken zu überzeugen.
Starte mit der Frage „Wer bin ich?“ und nimm dir Zeit, deine Gedanken ehrlich und schriftlich festzuhalten. Nutze dabei Feedback von anderen, um dein Selbstbild zu ergänzen.
Fragen nach deinen Kompetenzen, beruflichen Zielen, Vorstellungen vom Arbeitsumfeld und deiner persönlichen Erfolgsdefinition gehören dazu. Ein strukturierter Fragebogen kann dabei hilfreich sein.
Wichtige Schlüsselqualifikationen sind Teamfähigkeit, konzeptionelles Denken, Engagement, Organisationstalent, Leistungsbereitschaft, Flexibilität, Kundenorientierung und selbstständiges Arbeiten. Du solltest reflektieren, in welchen Situationen du diese Fähigkeiten bereits eingesetzt hast.
Eine MindMap hilft dir, dein Profil visuell zu strukturieren und Zusammenhänge besser zu erkennen. So kannst du deine Kompetenzen und Ziele übersichtlich darstellen.
Indem du reflektierst, was du nicht möchtest und welche Rahmenbedingungen dir wichtig sind. Fragen zur Unternehmensgröße, Internationalität oder Weiterbildung helfen dir, deine Vorstellungen zu konkretisieren.
Realistische Einschätzungen helfen dir, die Jobsuche effizient zu gestalten und Enttäuschungen zu vermeiden. Sie erhöhen die Chance, eine Stelle zu finden, die wirklich zu dir passt.
Erfolg kann individuell ganz unterschiedlich definiert werden – etwa durch Karriere, Gehalt, soziale Wirkung oder kreative Entfaltung. Die Selbstanalyse unterstützt dich dabei, deine persönliche Erfolgsdefinition zu formulieren.
Ziel ist es, ein klares und präzises persönliches Profil zu entwickeln. So kannst du gezielt prüfen, ob ein Jobangebot zu dir passt und dich überzeugend bewerben.

Birgit Klaus ist Expertin für den Berufseinstieg. Spezialisiert ist sie auf die Beratung von Studierenden am Beginn von Arbeitsleben und Karriere. Dabei gibt sie ihre Erfahrungen aus langjähriger Tätigkeit im Personal- und Hochschulmarketing im gesamten deutschsprachigen Raum weiter. Als Projektleiterin hat sie zudem zahlreiche Recruitingprozesse begleitet. Bei IQB Career Services führt Birgit Klaus die Workshops für Bewerberinnen und Bewerber durch und ist für das Marketing und die Kommunikation mit Kooperationspartnern verantwortlich.
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