Berufsbild Property Manager – Erfolgreich in der Immobilienbranche

Spannende Perspektiven für Property Manager in der Immobilienwirtschaft – Karrierewege, Ausbildung und Weiterbildungen.

Erfolgreich in der Immobilienbranche – mit oder ohne Studium

Die Immobilienbranche bietet vielfältige Karrierechancen – nicht nur für Akademiker. Der Beruf des Property Managers ist ein ideales Beispiel dafür.

Nachwuchstalente mit unterschiedlichsten Bildungswegen können in diesem vielseitigen und spannenden Berufsfeld durchstarten und die verschiedensten Immobilien im Namen ihrer Kunden verwalten: von modernen Industrie- und Technologieparks über nachhaltige Büroanlagen bis zu multifunktionalen Shopping-Centern für das Einkaufserlebnis von Morgen. Dabei kann der Schwerpunkt entweder auf technischen oder auf kaufmännischen Themen liegen.

Was macht ein Property Manager?

Zeycan Aktan: Im Grunde genommen kümmere ich mich als Kaufmännische Property Managerin (KPM) darum, dass sämtliche Zahlen rund um die Immobilie stimmen. Das heißt, ich bin unter anderem verantwortlich für alle nötigen Abrechnungen sowie Zahlungen und wirke bei den Reportings mit, die regelmäßig für unsere Auftraggeber, die Eigentümer, erhoben werden.

Außerdem bin ich Ansprechpartnerin für die Mieter in allen kaufmännischen Fragen, zum Beispiel zum Mietvertrag oder den Nebenkostenabrechnungen. Dabei gibt es immer wieder Schnittstellen zu anderen Geschäftsbereichen, zum Beispiel bei Mietvertragsangelegenheiten zum Vermietungsmanagement oder bei Mieter Aus- und Umbauten zur Projektsteuerung oder dem Technischen Property Management. Das Schönste ist die Abwechslung im Arbeitsalltag: Jede Immobilie ist anders und es gibt immer wieder neue Aufgaben.

Telat Yildirim: Als Technischer Property Manager (TPM) bilde ich gewissermaßen das Gegenstück zu Zeycan. Ich bin dafür verantwortlich, dass alle technischen Systeme in den Gebäuden einwandfrei funktionieren. Ich organisiere die regelmäßige Wartung und Instandsetzung von Heizungen, Aufzügen und allen anderen technischen Anlagen.

Als Schnittstelle zwischen Mietern, unseren Auftraggebern und verschiedenen Dienstleistern muss ich Lösungen finden, die alle Parteien zufriedenstellen. Wenn zum Beispiel eine technische Komponente defekt ist, sorge ich dafür, dass sie von Fachleuten repariert wird. Denn egal, ob Einkaufszentrum oder Bürogebäude: Nur, wenn technisch alles funktioniert, können sich die Nutzer in der Immobilie auch wohlfühlen.

Property Management – ein sicherer Hafen in der Immobilienwirtschaft

Während die Bauwirtschaft oder auch das klassische Maklergeschäft klassischerweise sehr zyklisch ist und damit Aufschwünge und Abschwünge erlebt, ist das Immobilienmanagement nur teilweise abhängig von der Konjunktur. Besonders im Asset-, Property- und Facility Management existiert ein kontinuierlicher Bedarf: Immobilien müssen während ihrer gesamten Nutzungsdauer technisch und kaufmännisch verwaltet werden.

Laut Branchenverbänden wie dem ZIA steigt zudem der Bedarf an qualifizierten Fachkräften weiter. Der Grund: Die Anforderungen der Nutzer und die Vorgaben für ökologisch nachhaltige Immobilien steigen immer weiter. Dies macht das Themenfeld komplexer – und zugleich vielseitiger. Auch die Bundesagentur für Arbeit stuft die Berufsgruppe als „zukunftsfest“ ein. [1]

Studium oder Ausbildung? Viele Wege führen zum Beruf des Property Managers

Zeycan Aktan: Viele denken, dass ein Studium zwingend benötigt wird, um in der Immobilienbranche zu arbeiten. Das stimmt nicht! Ich habe nach meinem Realschulabschluss auf meinem ersten Bildungsweg eine Ausbildung zur Modedesignerin und danach 2020 eine weitere Ausbildung zur Immobilienkauffrau gemacht.

Wichtig in meinem Job ist vor allem, dass man sich mit Zahlen wohlfühlt und den Kontakt zu Menschen mag. Erst habe ich im Bereich Wohnungswirtschaft gearbeitet, bevor ich in das Property Management von Gewerbeimmobilien wechselte. Meine Weiterbildungsmöglichkeiten waren dabei sehr praxisorientiert, ich habe viel über die Verwaltung und Vermarktung von Immobilien sowie über die Arbeit mit den verschiedenen Interessengruppen (Auftraggeber, Eigentümer, Mieter, Dienstleister) gelernt.


Telat Yildirim: Ich habe als Praktikant angefangen, anschließend als Werkstudent weitergemacht, danach als Junior Technischer Property Manager gearbeitet und mich mittlerweile zum Senior entwickelt.

Mein Einstieg in die Immobilienbranche erfolgte über ein Studium im Immobilienmanagement, das ich mit dem Bachelor of Engineering abgeschlossen habe. Es gibt aber auch die Möglichkeit für einen Quereinstieg, sofern man bereits Vorkenntnisse aus einem technischen Beruf hat. Wenn man eine Affinität zu Technik sowie Organisationtalent hat und gerne Verantwortung übernimmt, ist dieser Beruf eine ideale Wahl.

Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und kommunikativ

Zeycan Aktan: Langeweile ist für mich ein Fremdwort. Ich betreue ein breites Spektrum an Gewerbeimmobilien: vom Einkaufszentrum bis zur Forschungseinrichtung. Die gewerbliche Immobilienwirtschaft unterscheidet sich stark von der Wohnungswirtschaft, vor allem durch die Vielfalt der Nutzungsklassen und Objekte.

Durch meinen ersten Bildungsweg bringe ich viel Erfahrung im Einzelhandel mit. Das hilft mir, gerade die Bedürfnisse der Mieter von Handelsimmobilien besser zu verstehen und gezielt auf diese einzugehen. Die Immobilienbranche bietet auch viele Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. In den ersten Jahren habe ich als Property Managerin vorwiegend kleinere Objekte betreut, mittlerweile verantworte ich größere und komplexere Gebäude.

Telat Yildirim: Die Rolle des Technischen Property Managers ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Besonders durch die zunehmende Bedeutung von ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) und den damit verbundenen Zertifizierungen müssen TPMs heute nicht nur technisches Wissen mitbringen.

Auch ein kaufmännisches Verständnis für die Wirksamkeit von ESG-Ansätzen und eine gewisse strategische Denkweise ist wichtig, um die richtigen Maßnahmen für die Immobilie zu identifizieren und umzusetzen. Das Berufsbild verschmilzt sowohl mit den Aufgaben eines Kaufmännischen Property Managers (KPM) als auch mit denen eines Asset Managers. Unser gemeinsames Ziel ist es, mit der Immobilie nachhaltige Werte für die Eigentümer zu schaffen und jedem Mieter die passende Mietfläche bereitzustellen.

Jobsicherheit und Weiterentwicklungsmöglichkeiten gehen Hand in Hand

Wer einen vielseitigen, konjunktur-unabhängigen und attraktiv bezahlten Job im Immobilienbereich sucht, sollte den Beruf des Property Managers auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Der Einstieg ist auch ohne Abitur oder Studium möglich. Egal, ob man sich für den kaufmännischen oder den technischen Bereich interessiert – die Immobilienbranche bietet viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und an interessanten Projekten mitzuwirken. Durch den engen Kontakt zu Kunden, Dienstleistern und anderen Bereichen ist der Beruf sehr kommunikativ und abwechslungsreich.

Zeycan Aktan Portrait
Autorin
Zeycan Aktan

Zeycan Aktan ist seit 2024 als Kaufmännische Property Managerin (KPM) bei der IC Immobilien Gruppe tätig und betreut ein breites Portfolio an Gewerbeimmobilien, darunter Einkaufszentren, Bürogebäude und Forschungseinrichtungen.

Telat Yildrim Portrait
Autor
Telat Yildirim

Telat Yildirim arbeitet seit sieben Jahren als Technischer Property Manager (TPM) bei der IC Immobilien Gruppe und ist für die technische Betreuung und Weiterentwicklung von Immobilien in ganz Deutschland verantwortlich.

Ich bin Property Manager – und jetzt? 5 Varianten für eine gezielte Aus- und Weiterbildung

Viele Unternehmen bieten interne Weiterbildungsprogramme an, um ihre Mitarbeiter auf spezialisierte Führungspositionen vorzubereiten. Eine Weiterbildung zum Asset- oder Investment Manager kann den Einstieg in strategische Aufgaben innerhalb der Immobilienverwaltung und -bewertung erleichtern.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet praxisorientierte Weiterbildungen an, die speziell auf die Bedürfnisse der Immobilienwirtschaft ausgerichtet sind. Eine Weiterbildung zum geprüften Immobilienfachwirt bietet fundierte Kenntnisse in Bereichen wie Immobilienbewirtschaftung, Finanzierungsmanagement und Marketing. [2]

Es gibt eine Vielzahl von Hochschulen, die berufsbegleitende Studiengänge im Bereich Immobilienwirtschaft anbieten, etwa an der IREBS Immobilienakademie, der Hochschule Biberach oder der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Diese Studiengänge kombinieren theoretische Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen und sind ideal für Fachkräfte, die sich sowohl fachlich als auch strategisch weiterentwickeln möchten. [3][4]

Die Zertifizierung zum ESG-Manager (Environmental, Social and Governance) wird durch Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und das Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) angeboten. Diese Zertifikate sind in der Branche sehr gefragt, da die Nachfrage nach nachhaltig wirtschaftenden und sozial verantwortlichen Immobilienprojekten stetig wächst. [5][6]

Berufsverbände wie der ZIA bieten regelmäßig Weiterbildungen, Seminare und Workshops an, die auf die neuesten Entwicklungen in der Immobilienbranche ausgerichtet sind. Hier werden Fachthemen vertieft, die für Property Manager von großer Bedeutung sind, etwa zu aktuellen Markttrends, gesetzlichen Änderungen oder innovativen Technologien im Immobilienmanagement.

​Und was macht ein Projektentwickler in der Immobilienwirtschaft?

Projektentwickler:innen gestalten aktiv unsere gebaute Umwelt. Sie identifizieren geeignete Grundstücke, entwickeln Nutzungskonzepte und koordinieren alle Phasen eines Bauprojekts – von der ersten Idee über die Planung bis zur Realisierung. Dabei arbeiten sie eng mit Architekt:innen, Behörden, Investor:innen und weiteren Beteiligten zusammen, um Projekte wirtschaftlich, rechtlich und gestalterisch erfolgreich umzusetzen. Ob Wohnquartier, Bürokomplex oder Logistikzentrum – ihre Arbeit prägt Städte und Regionen nachhaltig.

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