
Karriere als Rating-Analyst: Einstieg, Anforderungen und Gehaltsperspektiven
Was macht ein Rating-Analyst? Entdecke die spannende Welt der Risikobewertung und erfahre, wie du Teil dieser wichtigen Finanzdisziplin werden kannst.
Von Zahlen zu Noten: Wie wird man eigentlich Rating-Analyst?
Finanzielle und unternehmerische Entscheidungen werden heute oft auf der Grundlage von Risikobewertungen getroffen, für die sogenannte Rating-Analysten eine entscheidende Rolle spielen. Sie bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Staaten und Finanzprodukten – und liefern so wichtige Informationen für Investor:innen, Finanzinstitute und politische Entscheidungsträger:innen.
Doch was genau machst du als Rating-Analyst:in? Welche Fähigkeiten brauchst du, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein? Und natürlich: Wie wirst du eigentlich Analyst:in?
Was macht ein Rating-Analyst?
Rating-Analyst:innen sind die Detektive der Finanzwelt. Sie durchforsten Berge von Finanzdaten, analysieren wirtschaftliche Trends und bewerten die Kreditwürdigkeit verschiedener Akteur:innen. Sie graben sich durch Jahresabschlüsse, Marktdaten und wirtschaftliche Indikatoren, um ein möglichst umfassendes Bild der finanziellen Gesundheit und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens oder Landes zu bekommen.
Dabei nutzen sie fortschrittliche Analysemethoden und Modelle, um Risiken zu quantifizieren und die Kreditwürdigkeit zu bewerten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind Ratings – also Bewertungen oder Noten –, die meist von AAA (höchste Kreditwürdigkeit) bis D (Zahlungsausfall) reichen und von Führungskräften und Investor:innen weltweit als Entscheidungsgrundlage genutzt werden.
Deine möglichen Aufgaben als Analyst:in sind:
- Unternehmensratings: Hier bewertest du die finanzielle Stabilität und Kreditwürdigkeit von Unternehmen.
- Länderratings: Als Analyst für Länderrisiken richtest du den Blick auf die wirtschaftliche, finanzielle und politische Stabilität ganzer Staaten.
- Strukturierte Finanzprodukte: In diesem komplexen Bereich analysierst du die Risiken von verbrieften Wertpapieren und anderen strukturierten Finanzprodukten.
- Projektfinanzierung: Hier bewertest du die Risiken großer Infrastruktur- oder Energieprojekte wie z.B. den Bau neuer Kraftwerke.
- ESG-Ratings: Ein wachsender Bereich, in dem du die Nachhaltigkeit von Unternehmen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung bewertest.
- Finanzinstitute: Als Spezialist für Banken und Versicherungen analysierst du die Stabilität und Risiken von Finanzinstituten.

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Wie wird man Rating-Analyst?
Der Weg, um Rating-Analyst:in zu werden, führt in der Regel über ein Studium in einem relevanten Fachgebiet wie Wirtschaftswissenschaften, Finanzwesen, Mathematik oder Statistik. Viele Universitäten haben mittlerweile sogar spezialisierte Studiengänge im Bereich Finance oder Risikomanagement, die eine gute Grundlage für diesen Beruf bilden.
Neben einem Bachelor-Abschluss ist oft ein Master-Abschluss von Vorteil, insbesondere wenn du auf der Karriereleiter nach oben willst. Besonders zielführend sind Abschlüsse in Corporate Finance, Financial Analysis oder Wirtschaftsinformatik, einige Universitäten bieten maßgeschneiderte Master-Programme in Financial Analysis oder Credit Risk Management an.

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Welche Weiterbildungsmöglichkeiten für Rating-Analysten gibt es?
Die Finanzwelt ist in ständigem Wandel, neue Regulierungen und Finanzprodukte sowie wirtschaftliche Entwicklungen erfordern kontinuierliches Lernen. Daher ist Weiterbildung nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um als Rating-Analyst:in Karriere zu machen.
- Zertifizierungen: Anerkannte Zertifikate wie der CFA (Chartered Financial Analyst) oder FRM (Financial Risk Manager) unterstreichen deine Expertise.
- Spezialisierte Kurse: Viele Institutionen bieten Kurse zu strukturierten Finanzprodukten, ESG-Ratings oder fortgeschrittener Finanzmodellierung an.
- Fachkonferenzen und Seminare: Hier kannst du dich mit Kolleg:innen über aktuelle Trends und Best Practices austauschen.
- Akademische Weiterbildung: Einige Analyst:innen entscheiden sich für eine Promotion, um ihr Fachwissen in einem spezifischen Bereich zu vertiefen.

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Welches Know-how und welche Skills brauchst du als Analyst?
Hier ein Überblick über die wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten, die du in einem Job als Analyst:in brauchen wirst:
- Finanzwissen: Fundiertes Wissen in Finanzanalyse, Buchhaltung und Bilanzierung ist die Basis des Jobs.
- Bewertungstechniken: Du solltest verschiedene Bewertungsmodelle wie die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) oder das Multiplikatorenverfahren beherrschen.
- Kenntnisse im Bereich Corporate Finance: Ein tiefes Verständnis von Kapitalstrukturen, Schulden und Eigenkapital ist essenziell.
- IT-Kenntnisse: Wenn du mit Finanzsoftware und Datenbanken vertraut bist und Programmierkenntnisse (z.B. in R oder Python) hast, kann das die Arbeit erleichtern.
- Makroökonomisches Verständnis: Du solltest wirtschaftliche Trends und deren Auswirkungen auf Kreditrisiken analysieren können.
- Branchenkenntnisse: Nicht zuletzt brauchst du – je nach Arbeitsumfeld – ein gutes Verständnis für spezifische Industriesektoren und deren Risikofaktoren.
Außerdem sind gewisse Soft Skills von großer Bedeutung:
- Analytisches Denken und Urteilsvermögen benötigst du, um Informationen zu verarbeiten und fundierte Einschätzungen abzugeben.
- Kommunikationsfähigkeit hilft dir, komplexe Analysen und Ratings klar und verständlich zu präsentieren.
- Integrität und ethisches Bewusstsein ist wichtig, da du unabhängig und objektiv arbeiten musst, oft unter erheblichem Druck von verschiedenen Interessengruppen.
- Stressresistenz kann helfen, dich vor einem Burn-out zu bewahren, denn die Arbeit als Rating-Analyst:in kann besonders in Krisenzeiten sehr intensiv sein.

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In welchen Unternehmen arbeiten Rating-Analysten?
Die bekanntesten Arbeitgeber sind die „Großen Drei“ der Rating-Agenturen, die aber allesamt ihren Hauptsitz in New York (USA) haben:
- Moody’s Investors Service
- Standard & Poor’s (S&P Global Ratings)
- Fitch Ratings
Daneben gibt es eine Reihe kleinerer, oft spezialisierter Rating-Agenturen. Einige Beispiele: DBRS Morningstar (Kanada/USA), Kroll Bond Rating Agency (USA), Scope Ratings (Deutschland), Egan-Jones Ratings Company (USA), Dagong Global Credit Rating (China) Japan Credit Rating Agency (Japan), Creditreform Rating (Deutschland).
Auch Zentralbanken, große Finanzinstitute, Versicherungen, Regulierungsbehörden und staatliche Institutionen beschäftigen teilweise Analyst:innen mit ähnlichen Profilen für ihre internen Bewertungen und Risikoanalysen.

Geld
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Vom ersten Lohn bis zum festen Gehalt: Hier erfährst Du alles über Nebenjobs, Stipendien, Bafög, Einstiegsgehälter & Gehaltsverhandlungen.
Wie sind die Karriereaussichten für Rating-Analysten – und welches Gehalt kannst du erwarten?
Die Karriereaussichten für qualifizierte Rating-Analyst:innen sind generell gut, da ihre Expertise in der Finanzwelt geschätzt wird. Die zunehmende Regulierung der Finanzmärkte und das wachsende Bewusstsein für Risikomanagement tragen dazu bei, dass die Nachfrage nach Analyst:innen wahrscheinlich stabil bleibt.
Aber Achtung: Die Zahl der möglichen Arbeitgeber ist begrenzt. Und auch ein Umzug könnte für die Karriere nötig werden – denn die meisten Rating-Agenturen, Banken und Finanzinstitutionen haben ihren Sitz in großen Finanzmetropolen wie New York, London oder Frankfurt.
Als Rating-Analyst:in in Deutschland kannst du dich auf ein breites Gehaltsspektrum einstellen. Das durchschnittliche Bruttogehalt für Rating-Analyst:innen liegt etwa zwischen 56.000 Euro und 65.000 Euro. Beim Einstieg in den Beruf beträgt das durchschnittliche Gehalt rund 53.000 Euro pro Jahr.
Mit zunehmender Erfahrung steigt auch das Gehalt. Erfahrene Rating-Analyst:innen können am oberen Ende der Gehaltsskala bis 77.000 Euro jährlich verdienen. Auch höhere Gehälter und Boni sind in dieser Branche möglich, jedoch stark abhängig von Faktoren wie Berufserfahrung, individueller Verhandlung, Unternehmensgröße und Standort. [1][2]
Wie wird man Rating Analyst – Fazit
Die Arbeit als Rating-Analyst:in bietet die Möglichkeit, an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Politik und Finanzmärkten einen bedeutenden Einfluss auf globale Finanzentscheidungen zu nehmen. Wenn du also eine Leidenschaft für Finanzen, ein Talent für Analyse und ein Interesse an globalen wirtschaftlichen Zusammenhängen hast, könnte eine Karriere als Rating-Analyst:in genau das Richtige für dich sein.

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Das Wichtigste in Kürze – Rating Analyst werden
- Rating-Analysten bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Staaten und Finanzprodukten. Sie liefern damit entscheidende Daten für Investoren, Finanzinstitute und Entscheidungsträger.
- Rating Analysten analysieren Finanzdaten, Jahresabschlüsse und wirtschaftliche Trends. Das Ziel ist ein umfassendes Bild der finanziellen Gesundheit und Risiken von Unternehmen und Staaten.
- Die Ergebnisse der Arbeit von Rating-Analystinnen sind Ratings, die von AAA (höchste Kreditwürdigkeit) bis D (Zahlungsausfall) reichen. Diese Ratings sind weltweit eine Basis für strategische Finanzentscheidungen.
- Die Aufgaben als Rating Analyst umfassen Unternehmens- und Länderratings, Bewertung von strukturierten Finanzprodukten, ESG-Ratings und Projektfinanzierung. Auch Banken und Versicherungen fallen in den Analysebereich.
- Der typische Weg zum Beruf des Rating Analysten führt über ein Studium in Wirtschaftswissenschaften, Finanzen oder Statistik. Ein Master-Abschluss in Bereichen wie Corporate Finance oder Risikomanagement ist oft vorteilhaft.
- Fortbildung ist in diesem Beruf unverzichtbar, da die Finanzwelt stetig im Wandel ist. Zertifikate wie CFA oder FRM und spezialisierte Kurse in Finanzmodellen und ESG sind besonders wertvoll.
- Zentrale Kenntnisse von Rating Analysten umfassen Finanzanalyse, Bewertungstechniken, Corporate Finance und IT-Kenntnisse. Makroökonomisches Wissen und Branchenkenntnisse sind ebenfalls gefragt.
- Wichtige Soft Skills sind analytisches Denken, Kommunikationsfähigkeit und Integrität. Stressresistenz ist ebenfalls nötig, da die Arbeit oft unter hohem Druck stattfindet.
- Hauptarbeitgeber sind die großen Rating-Agenturen wie Moody's, S&P und Fitch, aber auch Banken, Zentralbanken und Versicherungen stellen Ratng Analystinnen und analysten ein. Es gibt auch spezialisierte Agenturen wie Scope Ratings und DBRS Morningstar.
- Die Karriereaussichten sind stabil, und die Gehälter für Rating-Analysten in Deutschland liegen im Durchschnitt bei 56.000 bis 65.000 Euro pro Jahr. Erfahrene Analyst können bis zu 77.000 Euro verdienen.

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