
Absagegründe: Aus welchen Gründen werden Bewerbungen abgelehnt?
Zu hohe Gehaltsvorstellungen? Schlechte Grammatik? – Wir sagen euch die Hauptgründe für Nicht-Einstellungen – und haben Tipps, wie ihr sie umgehen könnt.
Was führt zu einer Ablehnung einer Bewerbung?
Manchmal hat man einfach Pech, es gab bessere Bewerber oder die Stelle wurde schon intern vergeben. Zumindest redet man sich das ein. Welche Gründe wirklich zur Ablehnung einer Bewerbung führen, zeigt eine Umfrage unter Personalern. Wir können viel daraus lernen und es bei der nächsten Bewerbung besser machen.
Du hast deine vermeintliche Traumstelle gefunden, die Bewerbung abgeschickt und wurdest trotzdem abgelehnt. Das ist frustrierend und enttäuschend. Damit es beim nächsten Mal vielleicht besser klappt, leiten wir aus der Studie von Personio/Bitkom Tipps und Tricks ab. So scheitert man nicht an Fehlern, die eigentlich vermeidbar sind.
Die Umfrage nennt acht Gründe, die zu einer Absage führen können. Zwei Begründungen stechen dabei wegen ihrer hohen Werte besonders heraus:
- Der/die Bewerber:in erfüllt nicht die Kriterien der Stellenanzeige, sagen 97 Prozent
- Der/die Bewerber:in hat zu hohe Gehaltsvorstellungen, geben ebenfalls 97 Prozent an

Was kann ich tun, damit meine Bewerbung nicht abgelehnt wird?
Die meisten Bewerbungen werden abgesagt, weil ein/e Bewerber:in die Kriterien der Stellenanzeige nicht erfüllt. Hier hilft nur eins: Lies die Stellenbeschreibung gründlich durch. Es ist nicht schlimm, wenn du nicht alle Punkte davon erfüllst. Das sollte dich niemals daran hindern, deinen Traumjob zu ergreifen, schließlich kann man Vieles noch lernen.
Wenn aber als Hauptmerkmal in einer Jobbeschreibung steht, dass der/die Kandidat:in zum Beispiel verhandlungssicher Französisch sprechen soll, hilft es nicht, wenn du dein Schulfranzösisch aus der 7. Klasse dafür angibst.
Sind meine Gehaltsvorstellungen zu hoch?
Der zweite, ebenso häufig genannte Grund für das Scheitern bei einer Bewerbung, ist leicht zu umgehen: Zu hohe Gehaltsvorstellungen müssen dich nicht ins Stolpern bringen. Informier dich vorab, wie hoch die durchschnittlichen Gehälter in der Branche, der Region etc. sind. Wer sich für Gehaltsverhandlungen gut vorbereitet und nicht extrem übers Ziel hinausschießt, kann zumindest diese Stolperfalle lässig überspringen.

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Wirke ich unsympathisch im Bewerbungsgespräch?
Das ist eine wirklich schwere Frage! Wer wen und warum sympathisch findet, ist sehr individuell und kann so pauschal nicht beantwortet werden. Doch da 75 Prozent der befragten Personaler angeben, dass fehlende Sympathie zu einer Ablehnung einer Bewerbung führt, lohnt es sich, hier einmal genauer hinzusehen und das eigene Auftreten zu analysieren.
Sympathisch wirkt, wer:
- Aufmerksam zuhört
- Interesse zeigt
- Authentisch ist
- Eine entspannte, offene Körperhaltung hat
- Lächelt
Was tun, wenn die Soft Skills nicht ausreichen?
Soft Skills in Bewerbungen beziehen sich ausdrücklich nicht auf fachliche Kompetenz, sondern auf Fähigkeiten und Qualitäten, die Bewerber:innen mitbringen. Gemeint sind damit Persönlichkeit und Verhalten der/des Jobsuchenden.
Hier geht es um Kreativität, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, Empathie, logisches Denken, interkulturelle Kompetenzen … Die Liste an Soft Skills, die auch im Berufsleben wichtig sein können, ist lang. Vielleicht bringst du davon doch mehr mit, als du gedacht hast. Überleg dir, welche deiner Fähigkeiten und Charakterstärken auch im Berufsleben hilfreich sind und stell sie heraus.

Soft Skills
Thema Soft Skills
Sie heißen Softskills – und werden im Berufsalltag geschätzt. Denn wer kreativ und kommunikativ ist, gut organisieren oder führen kann, hat viele Vorteile.
Wie wirkt sich schlechte Grammatik auf die Bewerbung aus?
Die Umfrage macht auch deutlich, wie wichtig es ist, die Bewerbungsunterlagen gründlich zu checken, bevor man sie abschickt. Oder sie von jemand anderem prüfen zu lassen. Denn immerhin geben 61 Prozent der Befragten an, dass eine schlechte Grammatik und Rechtschreibung zu einer Ablehnung führen kann. 52 Prozent geben an, dass die Arbeitszeugnisse, die ja auch zu den Bewerbungsunterlagen gehören, unzureichend sind.
Besser man prüft vorher alles doppelt und dreifach. Mach dir eine Checkliste, welche Unterlagen du für die Bewerbung benötigst und kontrolliere, ob alles vorhanden, ordentlich beschriftet und sortiert ist. Das macht direkt einen guten Eindruck und der zählt bei Bewerbungen!
Auf geht’s – Bewerbungen schreiben!
Ein Punkt auf der Liste schmerzt besonders: Zu wenig Berufserfahrung nennen 69 Prozent als einen der Hauptgründe für eine Nicht-Einstellung. Irgendwo muss man schließlich anfangen, Berufserfahrung zu sammeln. Keine Sorge, das Gefühl kennen viele Berufseinsteiger.

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Und wenn du es richtig schlecht machen willst, hätten wir auch noch ein paar Tipps für dich.😉
Anleitung zu einer schlechten Bewerbung
- Schreibe mit vielen Rechtschreibfehlern
Zeig, dass du keine Zeit für Korrekturlesen hast. Wer braucht schon Sorgfalt, wenn Autokorrektur existiert? - Lass wichtige Unterlagen einfach weg
Warum alles mitschicken, was verlangt wird? Überraschungen machen Bewerbungen doch erst spannend. - Nutze nur die besten Floskeln
„Hiermit bewerbe ich mich…“ – pure Poesie! Individualität ist sowieso überbewertet. - Fülle deine Unterlagen mit Belanglosem
Je mehr irrelevante Details, desto mehr Spaß beim Lesen für den Personaler. - Schreibe Romane statt Bewerbungen
Eine Seite Anschreiben? Pah! Wenn’s zehn werden, zeigt das doch erst deine Ausdauer. - Mach ein Selfie als Bewerbungsfoto
Am besten mit Sonnenbrille und Cocktail in der Hand – wirkt so schön locker. - Stelle dich in den Mittelpunkt
Erzähle nur, wie toll der Job für dich wäre. Was du fürs Unternehmen tun kannst, ist Nebensache. - Lobe den Arbeitgeber hemmungslos
„Mein größter Lebenstraum ist, für Sie zu arbeiten!“ – wer kann da noch Nein sagen? - Schmücke die Wahrheit kreativ aus
Ein bisschen Erfinden hier, ein Diplom dort – merkt doch keiner. - Ignoriere deinen Online-Auftritt
Lass ruhig die Partybilder und hitzigen Kommentare online. So wirkt dein Profil besonders authentisch.
Abgelehnte Bewerbung – Das Wichtigste in Kürze
- Eine Bewerbung wird häufig abgelehnt, weil die Kriterien der Stellenanzeige nicht erfüllt sind. Laut Umfrage geben 97 Prozent der Personaler dies als Ablehnungsgrund an.
- Ebenfalls 97 Prozent nennen zu hohe Gehaltsvorstellungen als Ablehnungsgrund. Dieser Fehler lässt sich mit gründlicher Vorbereitung leicht vermeiden.
- Ein häufiger Denkfehler ist, dass man glaubt, besser qualifizierte Bewerber hätten den Vorzug erhalten. Tatsächlich zeigen Studien konkrete, vermeidbare Gründe für Absagen auf.
- Bewerber:innen sollten Stellenbeschreibungen sorgfältig lesen und realistisch einschätzen, ob ihre Qualifikationen passen. Einzelne fehlende Punkte sind kein Ausschlusskriterium, Hauptmerkmale hingegen schon.
- Wer beispielsweise nur Schulfranzösisch spricht, aber eine Stelle mit verhandlungssicherem Französisch sucht, wird Schwierigkeiten haben. Hier ist Ehrlichkeit wichtig, denn falsche Angaben helfen nicht weiter.
- Gehaltsvorstellungen sollten sich an der Branche, Region und Position orientieren. Wer sich realistisch einschätzt, vermeidet eine direkte Absage aus diesem Grund.
- 75 Prozent der Personaler lehnen Bewerber:innen wegen fehlender Sympathie ab. Sympathie entsteht durch aktives Zuhören, Offenheit, Interesse und ein authentisches Auftreten.
- Soft Skills wie Teamfähigkeit, Empathie und Verantwortungsbewusstsein sind entscheidend für viele Positionen. Bewerber:innen sollten sich ihrer Stärken bewusst sein und sie gezielt betonen.
- Schlechte Grammatik und Rechtschreibung führen laut 61 Prozent der Befragten zur Ablehnung. Auch unzureichende Arbeitszeugnisse wurden von 52 Prozent als Problem genannt.
- 69 % der Personaler nennen zu wenig Berufserfahrung als Ablehnungsgrund. Besonders Berufseinsteiger sollten sich davon nicht entmutigen lassen, sondern Chancen zum Sammeln von Erfahrung suchen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 6. August 2025 aktualisiert.

Lisa Friedmann
Lisa Friedmann (Hamburg), Jahrgang 1984, studierte Informationswissenschaften (Diplom) und arbeitet seit über 15 Jahren als Redakteurin und Content-Managerin für verschiedene Unternehmen. Sie hat keine Ahnung von Pflanzen, aber einen grünen Daumen.
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