Was macht ein Umwelttechniker? Gehalt, Ausbildung, Aufgaben.

„Nur kurz die Welt retten“: Wie wird man eigentlich Umwelttechniker?

Steigende Nachfrage nach Umwelttechnik: Wir sagen dir, welche Aufgaben, Branchen und Verdienstmöglichkeiten Umwelttechniker erwarten.

Berufsbild Umwelttechniker: Werde zum Experten für technischen Umweltschutz

Was Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten voraussagen, kommt vermehrt in der Lebensrealität der Menschen an: Hitzewellen, Überschwemmungen oder Plastikinseln in den Weltmeeren sind heutzutage nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel.

Als Umwelttechniker:in trägst du dazu bei, das Ökosystem Erde zu schützen. Wie das funktioniert, erfährst du hier.

Was ist Umwelttechnik?

Umwelttechnik – auch bekannt als Technischer Umweltschutz oder Umweltschutztechnik – ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit technischen und technologischen Verfahren zum Schutz der Umwelt sowie zur Wiederherstellung bereits geschädigter Ökosysteme befasst.

Dabei kombiniert die Umwelttechnik Elemente aus Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Ökologie – und hilft dabei, umweltfreundliche Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden.

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Was macht ein Umwelttechniker?

Umwelttechniker:innen nehmen eine wichtige Rolle an der Schnittstelle zwischen Technik und Umweltschutz ein. Die Aufgaben sind vielfältig und umfassen unter anderem:

  • Planung und Leitung von Umweltschutzprojekten
  • Messung und Analyse von Schadstoffen
  • Beratung von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen
  • Stadtplanung unter Berücksichtigung von Umweltaspekten
  • Forschung und Lehre im Bereich Umwelttechnik

Die möglichen Tätigkeitsfelder für Umwelttechniker:innen sind demnach breit gefächert: In der Abfallwirtschaft und im Recycling entwickeln sie zum Beispiel Konzepte zur effizienten Ressourcennutzung und Abfallvermeidung. Im Wassermanagement und in der Abwasserbehandlung arbeiten sie an Lösungen zur Wasseraufbereitung und zum nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen. Ein weiterer Tätigkeitsbereich ist die Luftreinhaltung und Emissionskontrolle – hier entwickeln Umwelttechniker:innen unter anderem Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffemissionen.  

Im Sektor der erneuerbaren Energien tragen sie zur Entwicklung und Optimierung nachhaltiger Energiequellen bei. Auch die Bodensanierung gehört zu ihren Aufgabengebieten, wobei sie Methoden zur Reinigung und Wiederherstellung kontaminierter Böden erarbeiten. Im Bereich Umweltmonitoring und -analytik entwerfen Umwelttechniker:innen moderne Technologien und setzen diese ein. Nicht zuletzt können sie in der nachhaltigen Produktentwicklung tätig werden und daran arbeiten, Produkte und Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten.

Berufsausbildung: Wie wird man Umwelttechniker?

Der typische Weg zur Umwelttechniker:in führt über ein Studium in einem relevanten Fachgebiet. Beliebte Studiengänge sind zum Beispiel Umwelttechnik, Umweltingenieurwesen, Chemieingenieurwesen, Biologie und Geowissenschaften. Einige Universitäten und Fachhochschulen bieten spezialisierte Studiengänge, z. B. in Regenerativer Energietechnik oder Wasserwirtschaft an.

Ein Bachelor-Abschluss kann für den Einstieg in den Job ausreichend sein, aber für fortgeschrittene Positionen und spezialisierte Bereiche ist oft ein Master- oder sogar ein Doktortitel erforderlich.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten für Umwelttechniker gibt es?

Berufsbegleitende Weiterbildungen und Zertifizierungen können wichtige Bausteine für eine Karriere in der Umwelttechnik sein. Diese Weiterbildungen ermöglichen es dir, deine Kenntnisse zu vertiefen und dich zu spezialisieren, was die beruflichen Perspektiven erheblich verbessern kann. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig:

  • Fachspezifische Zertifizierungen (z. B. Umweltauditor, Emissionsschutz, Energieberater)
  • Postgraduale Studiengänge (z. B. Umweltmanagement, Nachhaltigkeitsmanagement)
  • Promotion im Bereich Umwelttechnik oder verwandten Disziplinen
  • Seminare und Workshops zu aktuellen Umwelttechnologien und -gesetzen

Welches Know-how und welche Skills braucht ein Umwelttechniker?

Erfolgreiche Umwelttechniker:innen zeichnen sich durch ein vielseitiges Kompetenzprofil aus, das technische, naturwissenschaftliche und soziale Fähigkeiten vereint.

Grundlegend ist ein fundiertes technisches und naturwissenschaftliches Verständnis, das es ihnen ermöglicht, komplexe Probleme zu erfassen und innovative Lösungen zu entwickeln. Ergänzend sind Kenntnisse im Umweltrecht und in der Umweltpolitik unerlässlich, um die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen zu verstehen und zu berücksichtigen. Analytisches und problemlösendes Denken bilden das Rückgrat ihrer täglichen Arbeit – immerhin sind Umwelttechniker:innen nicht selten mit vielschichtigen Herausforderungen konfrontiert, die kreative und gleichermaßen effiziente Lösungsansätze erfordern.

Ebenfalls gefragt sind ausgeprägte Projektmanagement-Fähigkeiten, um komplexe Projekte zu planen, durchzuführen und zu überwachen. In der zunehmend teamorientierten Arbeitswelt sind natürlich auch Kommunikations- und Teamfähigkeit von großer Bedeutung. Nicht zuletzt können sich fundierte IT-Kenntnisse, insbesondere in Bereichen wie CAD und Simulationssoftware, als entscheidender Vorteil für angehende Umwelttechniker:innen herausstellen.

In welchen Branchen arbeiten Umwelttechniker?

Umwelttechniker:innen arbeiten in einer Vielzahl von Sektoren und Branchen. Wichtige Arbeitgeber sind Ingenieurbüros und Beratungsunternehmen, aber auch in der Industrie, insbesondere in der Chemie- oder Automobilbranche, sind ihre Fähigkeiten begehrt, um zum Beispiel Produktionsprozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Im Energiesektor spielen Umwelttechniker:innen eine wichtige Rolle bei Energieversorgungsunternehmen, wo sie an der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Energielösungen arbeiten.

Die Entsorgungswirtschaft und Recyclingindustrie bietet ebenfalls vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, gefragt sind hier innovative Konzepte zur Abfallvermeidung und Ressourceneffizienz. Im öffentlichen Dienst finden Umwelttechniker Anstellungen in Umweltämtern oder Forschungseinrichtungen, hier arbeiten sie an der Gestaltung und Umsetzung von Umweltpolitik und -forschung, aber auch im stadtplanerischen Bereich. Auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Umweltbereich greifen auf das Fachwissen von Umwelttechniker:innen zurück. Nicht zuletzt bietet sich für erfahrene Fachkräfte die Möglichkeit zur Selbstständigkeit als Berater:in oder Gutachter:in.

Wie sind die Karriereaussichten für Umwelttechniker – und welches Gehalt kannst du erwarten?

Die Karriereaussichten für Umwelttechniker:innen sind aufgrund des wachsenden Bewusstseins für Umweltschutz und Nachhaltigkeit generell gut. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes hat sich die Zahl der Beschäftigten im Umweltschutz in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht und lag 2020 bei rund 2,9 Millionen.[1] Die zunehmende Bedeutung von Klimaschutz und erneuerbaren Energien dürfte die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich weiter steigern.

Das Gehalt von Umwelttechniker:innen variiert je nach Erfahrung, Qualifikation, Branche und Region. Berufseinsteiger können mit einem Jahresgehalt zwischen 35.000 und 45.000 Euro rechnen[2]. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung kann das Gehalt auf 60.000 oder mehr steigen.[3]

Fazit – Warum der Beruf Umwelttechniker die Zukunft mitgestaltet

Der Beruf Umwelttechniker:in ist vielseitig und anspruchsvoll. Wenn du dich für Technik und Umweltschutz begeisterst und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten möchtest, kannst du in diesem Beruf ein spannendes und zukunftsorientiertes Betätigungsfeld finden.

Berufsbild Umwelttechniker – Das Wichtigste in Kürze

  • Umwelttechniker tragen zur Lösung von Problemen wie Hitzewellen und Verschmutzung bei. Sie helfen, das Ökosystem zu schützen und nachhaltige Technologien zu entwickeln.
  • Umwelttechnik kombiniert Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Ökologie. Ziel ist es, umweltfreundliche Lösungen für bestehende und zukünftige Herausforderungen zu finden.
  • Die Aufgaben eines Umwelttechnikers umfassen Projektplanung, Schadstoffanalyse und Beratung. Auch Stadtplanung, Forschung und Lehre sind mögliche Arbeitsfelder.
  • Umwelttechniker arbeiten in Bereichen wie Abfallwirtschaft, Wassermanagement und Luftreinhaltung. Sie entwickeln Maßnahmen zur Emissionskontrolle und arbeiten an erneuerbaren Energien.
  • Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Bodensanierung, bei der kontaminierte Böden gereinigt werden. Auch im Bereich der Produktentwicklung arbeiten Umwelttechniker an umweltfreundlichen Innovationen.
  • Der übliche Karriereweg beginnt mit einem Studium in Umwelttechnik oder ähnlichen Disziplinen. Ein Bachelor-Abschluss reicht oft aus, aber für spezielle Positionen ist ein Master oder Doktor erforderlich.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten für Umwelttechniker umfassen Zertifizierungen und spezialisierte Studiengänge. Seminare zu aktuellen Umwelttechnologien und -gesetzen sind ebenfalls hilfreich.
  • Erfolgreiche Umwelttechniker brauchen technische, naturwissenschaftliche und soziale Fähigkeiten. Projektmanagement, IT-Kenntnisse und analytisches Denken sind ebenfalls wichtig.
  • Umwelttechniker finden Jobs in der Industrie, im öffentlichen Dienst oder bei NGOs. Auch die Möglichkeit zur Selbstständigkeit als Berater oder Gutachter ist gegeben.
  • Die Berufsaussichten für Umwelttechniker sind vielversprechend, da das Thema Umweltschutz immer wichtiger wird. Einstiegsgehälter liegen zwischen 35.000 und 45.000 Euro, mit Aufstiegsmöglichkeiten auf bis zu 60.000 Euro.

Berufsbild Umwelttechniker – FAQs

Umwelttechniker planen und leiten Umweltschutzprojekte, messen und analysieren Schadstoffe und beraten Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Sie arbeiten auch in der Stadtplanung, Forschung und Lehre sowie in Bereichen wie Abfallwirtschaft, Wassermanagement und Emissionskontrolle.

Umwelttechnik ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das technische Verfahren entwickelt, um die Umwelt zu schützen und geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen. Es kombiniert Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Ökologie, um Lösungen für Umweltprobleme zu finden.

Der typische Weg zum Umwelttechniker führt über ein Studium in Umwelttechnik, Umweltingenieurwesen oder verwandten Disziplinen wie Chemieingenieurwesen oder Geowissenschaften. Für spezialisierte Positionen ist oft ein Master- oder Doktortitel erforderlich.

Umwelttechniker arbeiten in Ingenieurbüros, Beratungsunternehmen, der Industrie (z.B. Chemie- oder Automobilbranche), dem öffentlichen Dienst, in NGOs oder als selbstständige Berater. Sie sind in Bereichen wie Recycling, erneuerbare Energien und städtische Planung tätig.

Umwelttechniker entwickeln und optimieren nachhaltige Energiequellen. Sie tragen zur Planung, Umsetzung und Überwachung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien bei.

Es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter fachspezifische Zertifizierungen, postgraduale Studiengänge in Umwelt- oder Nachhaltigkeitsmanagement, sowie Seminare und Workshops zu aktuellen Umwelttechnologien und -gesetzen.

Umwelttechniker benötigen technisches und naturwissenschaftliches Wissen, sowie Fähigkeiten im Projektmanagement, analytisches Denken und Kenntnisse im Umweltrecht. IT-Kenntnisse, insbesondere in CAD und Simulationssoftware, sind ebenfalls von Vorteil.

Die Karriereaussichten sind aufgrund des wachsenden Bewusstseins für Umweltschutz und Nachhaltigkeit gut. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Umweltschutzbereich nimmt stetig zu, vor allem in Bereichen wie Klimaschutz und erneuerbare Energien.

Das Einstiegsgehalt für Umwelttechniker liegt zwischen 35.000 und 45.000 Euro jährlich. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung kann das Gehalt auf bis zu 60.000 Euro oder mehr steigen.

Relevante Studiengänge sind Umwelttechnik, Umweltingenieurwesen, Chemieingenieurwesen, Biologie und Geowissenschaften. Es gibt auch spezialisierte Studiengänge, wie z.B. in Regenerativer Energietechnik oder Wasserwirtschaft.

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