Software: Wie sinnvoll sind Cloud Lösungen fürs Studium?

Die meisten von uns nutzen Clouds schon lange – auch ohne viel darüber nachzudenken. Das Handy lädt aufgenommene Fotos automatisch hoch, Rezepte speichert man in der Dropbox. Cloud Lösungen können auch im Studium sehr nützlich sein. Ein paar Dinge sollte man aber bedenken, wenn man seine Daten sicher aufbewahren möchte. 

Welche Vorteile bietet die Cloud für mich?

Stell Dir folgende Situation vor: Du bist schon an der Uni, in einer halben Stunde beginnt Dein Referat. Als Du Deine Unterlagen durchschaust, bemerkst Du, dass ein Teil fehlt. Was jetzt? Um nochmal nach Hause zu fahren, ist es schon zu spät. Wenn Du Deine Daten in einer Cloud abgelegt hast, kannst Du jetzt ganz entspannt durchatmen. Und dann ab an den nächsten PC und runterladen…

Aber nicht nur in so einem Extremfall können Cloud Lösungen uns das Studium erleichtern. Denn mit jedem Semester wird der Stapel an Unterlagen, Dokumenten und Fotos  größer. Noch dazu nutzen wir inzwischen ganz selbstverständlich unterschiedliche Geräte: Unterwegs ist das Handy dabei, in der Vorlesung der Laptop oder das Tablet, in der Wohnung steht vielleicht ein PC. Und was ist, wenn man beispielsweise in einer Lerngruppe mal auf ein fremdes Gerät zurückgreifen muss? Theoretisch könnte man auch einen USB-Stick oder eine mobile Festplatte mitnehmen. Aber die kann man – wenn es wirklich blöd läuft – zuhause vergessen oder in der U-Bahn verlieren.

Worauf du bei einer Cloud Lösung achten solltest:

Vor allem solltest Du Dir überlegen, wie viel Platz Du in der Cloud brauchst. Speicherst Du beispielsweise vor allem Text? Oder sind auch Fotos, Grafiken und vielleicht sogar Videos dabei? Möchtest Du nur Deine Uni-Unterlagen abspeichern? Oder auch Deine privaten Daten? Je nachdem, wieviel Platzbedarf Du hast, kannst Du aus verschiedenen Anbietern auswählen. Viele Unternehmen wie beispielsweise Google Drive oder Dropbox bieten eine kostenlose Basis-Version an.

Wer mehr Platz braucht, muss allerdings dafür zahlen. Bei Google sind etwa 15 GB kostenfrei, allerdings gilt das für alle Google Dienste zusammen, also auch für die Mails. Für knapp 2 Euro gibt es 100 GB, für 10 Euro 2 TB. (1) Bei der Dropbox gibt es 2GB kostenlos. Wem das nicht reicht, der kann für knapp zehn Euro ebenfalls auf 2 TB erweitern. (2)

Wie sicher sind meine Daten in der Cloud?

Auch diese Fragen solltest Du Dir stellen. Denn Du vertraust Deine Dokumente – und vielleicht sind auch sehr persönliche Sachen dabei – einem Unternehmen an. Um für Dich den richtigen Anbieter herauszufinden, solltest Du beispielsweise überlegen, wie wichtig Dir das Thema Datenschutz ist und in welchem Land Deine Daten abgespeichert werden sollen. Denn die Gesetze sind in den verschiedenen Ländern auch unterschiedlich geregelt, gerade wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht.

Cloud-Dienste von US-amerikanischen Firmen wie beispielsweise Google, Apple oder Microsoft unterliegen auch dem US-amerikanischen Recht und Datenschutz. Europäische Unternehmen müssen sich dagegen an die DSGVO halten – Anbieter hier sind beispielsweise LuckyCloud (3) oder Your Secure Cloud (4). Nähere Informationen zu den verschiedenen Cloud-Diensten und den jeweiligen Vor- und Nachteilen hat das Web-Portal Heise.de zusammengetragen – hier kann man sich einen schnellen Überblick verschaffen (5).

Was kann ich selbst tun, um meine Daten noch sicherer zu machen?

Wenn Du die komplette Kontrolle über Deine Daten willst, kannst Du Dir auch eine eigene Cloud anlegen: Dafür brauchst Du Web-Speicher, auf dem Du Deine Daten hinterlegst. Nutzt Du doch einen kommerziellen Anbieter, kannst Du überlegen, ob Du Deine Daten zusätzlich verschlüsseln möchtest. Zwar bieten fast alle Cloud-Speicher eine Form der Verschlüsselung an – entweder, wenn die Daten auf dem Server abgelegt werden oder auch schon auf dem Weg dahin. Am sichersten ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der die Dateien schon auf Deinem Gerät verschlüsselt werden, bevor Du sie losschickst. Manche Unternehmen bieten das auch an.

Doch kann man sich darauf auch wirklich verlassen? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) meint dazu: „Die korrekte Umsetzung und tatsächliche Sicherheit dieser Maßnahmen können Sie in der Regel nicht überprüfen. Am sichersten ist es deshalb, wenn Sie die Verschlüsselung der Daten übernehmen und den Schlüssel bei sich speichern.“ (6) Allerdings gehe das auch zu Lasten der Bequemlichkeit, heißt es beim BSI weiter. „Die verschlüsselten Daten sollten nicht in der Cloud entschlüsselt werden. Daher müssen sie heruntergeladen und lokal entschlüsselt werden, um weiter an ihnen arbeiten zu können. Zwar ist es möglich die verschlüsselten Daten auch zwischen mehreren Geräten zu synchronisieren, dann muss aber auf jedem Gerät der Schlüssel und eventuell auch die Verschlüsselungssoftware vorliegen. Ein gemeinsames, gleichzeitiges Arbeiten mehrerer Personen an einem Dokument ist dadurch nicht ohne weiteres möglich.“ Das heißt: Wer es bequem haben will, muss unter Umständen einfach darauf vertrauen, dass seine Daten auch gut geschützt sind. Weitere Tipps zur sicheren Nutzung von Cloud Diensten gibt das Magazin PC-Welt in einem Artikel. (7)

Kann eine Cloud denn auch kaputt gehen?

Wir haben es vielleicht auch selbst schon erlebt: Festplatten können kaputt gehen. USB-Sticks kann man verlieren. Sind denn Clouds gut gegen einen Datenverlust geschützt? „Diese Server sind in Datenzentren untergebracht, die unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit gebaut wurden“, heißt es dazu beim Magazin PC-Welt. (8) So hätten beispielsweise selbst die Mitarbeiter nur sehr eingeschränkten Zugang zu den Servern. Weitere Maßnahmen sorgten dafür, dass die Fotos, Videos und anderen Dateien der Nutzer vor neugierigen Blicken – darunter natürlich auch Hackern – und sogar vor physischen Schäden durch Feuer geschützt sind. „In vielen Rechenzentren wird die Sauerstoffmenge in der Luft reduziert, um die Brandgefahr zu minimieren. Die meisten Cloud-Anbieter speichern mehrere Kopien jeder Datei. In der Regel in verschiedenen Datenzentren, sodass selbst im schlimmsten Fall eine Sicherungskopie an einem anderen physischen Ort vorhanden ist.“

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