Nützliche Software im Studium: Konzentrieren, Präsentieren, Ordnung halten – was hilft wirklich?

Wie erstelle ich eine gute Präsentation? Wie zitiert man eigentlich wissenschaftlich korrekt? Helfen Karteikarten wirklich beim Lernen? Und: Wie schaffe ich es überhaupt an den Schreibtisch, um auch effektiv voranzukommen? Bei solchen Fragen können digitale Lösungen eine große Unterstützung sein. Die Auswahl an Software fürs Studium ist enorm – wir haben uns ein paar wirkliche Helfer angeschaut.

Als Erstes: Wie behalte ich überhaupt den Überblick?

Gerade am Anfang des Studiums können einen die Literaturlisten aus den verschiedenen Vorlesungen und Seminaren fast schon erschlagen. Man fragt sich nicht nur, wann man das alles lesen, sondern auch, wie man die wichtigsten Passagen später wieder finden soll? Um beim nächsten Referat oder der nächsten Hausarbeit nicht wieder von vorne anfangen zu müssen, können digitale Programme zur Literaturverwaltung nützlich sein.

Software wie Citavi (1), Zotero (2) oder auch Scribbr-Generator (3). Solche Programme bringen nicht nur Ordnung in die eigene Literatur-Datenbank. Wenn man neue Bücher in die Datenbank einfügen möchte, genügt meist schon die ISBN-Nummer und die dazugehörigen Informationen werden im Internet abgerufen und gespeichert. Oftmals werden auch die bibliografischen Informationen der einzelnen Werke automatisch ergänzt – eine enorme Hilfe beim späteren Zitieren von Quellen.

meet@hochschule-rheinmain Die Karrieremesse der Hochschule RheinMain in Wiesbaden

Wo finde ich neue Literatur und andere Informationen im Netz?

Um neue Literatur zu finden, kann man ebenfalls auf digitale Hilfe setzen: Beispielsweise mit der Suchmaschine BASE (Bielefeld Academic Search Engine) der Universitätsbibliothek Bielefeld, die bei der Literaturrecherche wissenschaftlicher Dokumente unterstützt (4). Eine weitere Suchmaschine ist beispielsweise Google Scholar. (5)

Umfangreiche Infos zu verschiedenen Themengebieten bietet auch das Statistik-Portal Statista, das nach eigenen Angaben Daten von Markt- und Meinungsforschungsinstitutionen sowie aus Wirtschaft und amtlicher Statistik zugänglich macht. (6) Eigene Umfragen wiederum kann man beispielsweise mit Hilfe von Software wie etwa Survey Monkey (7) oder Lamapoll (8) erstellen.  

Die erste Präsentation steht an – mit welcher Software kann ich sie gut gestalten?

Ein Referat zu halten, fällt nicht jedem leicht. Oft ist man aufgeregt, wenn man vor vielen Leuten sprechen muss. Um so wichtiger ist es, dass man das Thema, über das man reden möchte, gut aufbereitet hat. Damit die Präsentation nicht nur übersichtlich ist, sondern im besten Fall auch noch gut aussieht, kann man unterschiedliche Software nutzen. Ein bekanntes Beispiel ist das Programm Prezi (9), mit dem man Präsentationen in verschiedenen Designs erstellen kann. Das Besondere daran: Die Präsentationen sind aufgebaut wie ein großes, virtuelles Blatt Papier, in das man hinein- und herauszoomen kann. Die Nutzung von Prezi ist in der Basis-Version kostenlos, allerdings ist die Präsentation im Internet dann für alle frei zugänglich. Wer das vermeiden möchte, kann verschiedene Lizenzen für das Programm kaufen. Ein ähnliches Modell hat das Programm Canva (10), mit dem man ebenfalls schön designte Präsentationen entwerfen kann. Die Nutzer können dabei auf zahlreiche Vorlagen und Bilder zurückgreifen.

Welche Karteikarten-Apps gibt es?

Und wie merke ich mir das Ganze jetzt? — Um sich Wissen einzuprägen, kann man auf eine Methode setzen, die ziemlich oldschool ist und die die meisten schon aus dem Englisch-Unterricht kennen: Karteikarten. Die gibt es längst auch digital: Beispielsweise von Buffl (11), Brainyoo (12) oder Flashcards Deluxe (13). Der Vorteil dieser altbekannten Lernweise ist es vor allem, dass sie durch ständiges Wiederholen das Langzeitgedächtnis aktivieren.

Außerdem kann man überall lernen: Egal, ob man auf die U-Bahn wartet, im Wartezimmer sitzt oder die Waschmaschine noch nicht fertig ist. Handy, Tablet oder Laptop sind ja sowieso meist dabei und man kann die Zeit nutzen, um sich ein paar weitere Karten einzuprägen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass man einen guten Überblick darüber behält, wie weit man beim Lernen schon gekommen ist. Die bereits bekannten Karteikarten kann zum Beispiel man abspeichern und sich auf die konzentrieren, bei denen man noch Schwächen hat.  

Aber wie motiviere ich mich überhaupt – kann Zeitmanagement dabei helfen?

Der Begriff Zeitmanagement ist schon seit Jahren im Trend. Dahinter stecken verschiedene Methoden und Theorien, um die Zeit, die man zur Verfügung hat, möglichst effektiv zu nutzen. Denn im Alltag hat es wahrscheinlich jeder schon mal erlebt, dass man viel zu lange an einer eigentlich gar nicht soooo wichtigen Aufgabe sitzt – und am Ende bleibt für die wirklich wichtigen Dinge keine Zeit mehr.

Manchmal verliert man auch vor lauter Aufgaben den Überblick oder verbringt viel zu viel Zeit damit, Dinge vor sich herzuschieben. Hier kann ein gutes Zeitmanagement helfen. Es geht im Kern darum, sich seine Zeit so einzuteilen, dass man alle wichtigen Aufgaben erledigen und seine Ziele innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens erreichen kann.

Wie schaffe ich es, mein Zeitmanagement im Alltag umzusetzen?

Das Problem kennen wahrscheinlich die meisten Studierenden: Man möchte ja an den Schreibtisch. Aber vorher muss man noch kurz die Küche aufräumen. Die Serien-Episode zu Ende schauen. Durch Instagram scrollen. Und plötzlich ist es Mittag und man hat noch nicht wirklich viel geschafft. Um das zu vermeiden, gibt es zahlreiche Techniken – die bekannteste ist vermutlich die Pomodoro-Technik. (14) Erfunden wurde sie von einem Italiener namens Francesco Cirillo, der während seines Studiums genau das gleiche Problem mit ständigem Aufschieben hatte. Seine Idee: Er stoppte seine Lernzeiten mit einem Küchenwecker, der die Form einer Tomate hatte – auf Italienisch heißt Tomate Pomodoro, daher der Name der Technik. Cirillo nahm sich kurze Zeitintervalle vor (jeweils 25 Minuten), in denen er versuchte, konzentriert zu arbeiten. Darauf folgte eine Pause, bevor das nächste Intervall begann. Die Idee dahinter: Es ist leichter, sich für eine begrenzte und überschaubare Zeit aufzuraffen, als sich direkt zwei oder drei Stunden Arbeit vorzunehmen. Die regelmäßigen Pausen wiederum helfen dabei, konzentriert zu bleiben.

Inzwischen gibt es zahlreiche Apps, die auf der Pomodoro-Technik basieren – im App Store Eures Handys oder auf dem PC könnt Ihr die für Euch beste heraussuchen.  Wer es ein bisschen visueller mag, kann aber auch auf andere Zeitmanagement-Programme zurückgreifen: Bei Plantie (15) beispielsweise pflanzt man jedes Mal einen Baum, wenn man sich konzentriert. Wer lange genug durchhält, kann dann sogar Früchte ernten… Noch niedlicher ist die App Study Bunny (16), in der man Timer fürs Lernen einstellen kann. Erfüllt man die Zeit, bekommt man Punkte, mit denen man Musik oder andere Dinge fürs Häschen kaufen kann. Die Lernzeit kann man mit Hilfe von Farben verschiedenen Themen oder Fachbereichen zuordnen, am Ende der Woche und des Monats erhält man eine Auswertung darüber, wie lange man an welchem Thema gearbeitet hat.

Autorenbild Kathrin Deckert
Autorin
Kathrin Deckert

Kathrin Deckert arbeitet seit rund fünfzehn Jahren als Journalistin – erst selbstständig, dann als Redakteurin einer Nachrichtenagentur, jetzt wieder selbständig. Wenn Sie nicht am Computer sitzt, ist sie am liebsten im oder am Bodensee.

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