Als Berufsanfänger:in Karrierebarrieren erkennen und überwinden – 3 Tipps

Unsere Autorin hat drei Tipps für Berufseinsteiger:innen, die helfen, Karrierebarrieren zu überwinden und die Karriere strategisch voranzutreiben.

Als Berufsanfänger:in Karrierebarrieren erkennen und überwinden

Im Arbeitsalltag setzt sich nicht die oder derjenige (Nachwuchs-)Jurist:in durch, die oder der besser qualifiziert ist, sondern die Person, die sich besser durchsetzt. Mit der Folge, dass eben dieser Kollege oder diese Kollegin das interessante Jobangebot bekommt, befördert wird, das spannende Projekt angeboten oder die wichtige Mandantschaft übertragen sowie für einen Vortrag angefragt wird.

Wir haben drei Erfolgstipps dafür, wie Sie als Berufseinsteiger:in Karrierehürden erkennen und meistern, wenn Sie als Anwältin bzw. Anwalt oder in einem anderen juristischen Beruf durchstarten und vorankommen wollen. Nur die Juristin oder der Jurist wird Karriere machen, welche:r sich bewusst dafür entscheidet. Denn Karriere ist nichts, was einem einfach so passiert.

Tipp 1: Denken und agieren Sie aufstiegsorientiert

Fokussieren Sie sich nicht nur darauf, Ihren Job gut machen zu wollen, sondern gehen Sie Ihr berufliches Vorankommen bereits von Anfang an strategisch an. Setzen Sie sich motivierende Ziele und klären Sie für sich, wo und wie schnell Sie aufsteigen wollen.

Sprechen Sie im Vorstellungsgespräch und darüber hinaus mit Ihren Vorgesetzten über Ihre beruflichen Ambitionen und darüber, wie Sie diese in dem aktuellen Arbeitsumfeld angehen können. Finden Sie heraus, wie ihre Vorgesetzen Sie dabei unterstützen können. Nehmen Sie, ohne zu zögern, berufliche Herausforderungen an, bei denen Sie Ihre Expertise ausbauen, sich als Persönlichkeit weiterentwickeln und als Expert:in intern sowie extern sichtbarer werden. Auf diese Weise können Sie sich für den nächsten Karriereschritt empfehlen.

Setzen Sie sich motivierende Ziele und klären Sie für sich, wo und wie schnell Sie aufsteigen wollen.

Denken Sie erst in einem zweiten Schritt über die konkrete Umsetzung nach. Sie müssen bei Projektübernahme nicht alle Lösungen kennen. Sie können Ihre Expertise oder Kompetenzen im Projektverlauf auf- und ausbauen. Wenn Sie zaudern, kann es schnell passieren, dass Sie nur noch in Problemen denken und dass „die Chance an Ihnen vorübergeht“ und dann vielleicht nicht nur dieses Mal.

Achten Sie darauf, wem und wie Sie Ihre inneren Hürden oder auch Ihre derzeitigen „(Vorstellungs-)Grenzen im Kopf“ kommunizieren. Nicht alles, worüber Sie sich bislang noch keine oder eher ausbremsende Gedanken gemacht haben, sollte Ihr berufliches Umfeld erfahren. Solche Sätze, unbewusst dahin gesprochen, können eine fatale Wirkung entfalten und dazu führen, dass Sie auf der „Entwicklungsliste“ Ihrer Vorgesetzten weit(-er) nach hinten rutschen oder gar nicht mehr zu finden sind.

Tipp 2: Klären Sie für sich, zu welchen Bedingungen Sie aufsteigen wollen

Erwarten Sie keinen Aufstieg „light“, indem Sie nur die Vorteile für sich in Anspruch nehmen, die damit einhergehenden Pflichten jedoch ausschließen wollen. Bestimmen Sie für sich nicht nur, wo Sie hinwollen, sondern auch zu welchem Preis.

Rechnen Sie damit, dass Ihre Vorgesetzten oder auch Mandant:innen oder Kund:innen Ihre beruflichen Ambitionen und die entsprechenden Bedingungen im (Personal-)Gespräch oder auch „zwischen Tür und Angel“ erfahren wollen. Machen Sie sich idealerweise bereits vorab Gedanken zu diesem für Sie und für den bzw. die Fragesteller:in wichtigen Thema.

Bestimmen Sie für sich nicht nur, wo Sie hinwollen, sondern auch zu welchem Preis.

Sollte die eine oder andere Frage nach Ihrer beruflichen Zukunft für Sie eher überraschend kommen, antworten Sie nicht spontan. Sagen Sie zu, sich bis zum nächsten Mal dazu Gedanken zu machen und machen Sie sich dann auch welche!

Tipp 3: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr berufliches Vorankommen

Wer ein lohnendes Ziel im Beruf (und darüber hinaus) vor Augen hat, hat auch die Kraft, es zu erreichen. Dies muss nicht unbedingt der klassische Aufstieg im Sinne von Rechtsanwält:innen zu Junior-Partner:innen und dann zu Vollpartner:innen sein.

Es geht vielmehr darum, zu jeder Zeit für die eigenen Ambitionen bewusst die Verantwortung zu übernehmen und im besten Fall täglich etwas dafür zu tun, sodass Sie im Kanzleiumfeld sowie extern unter Mandant:innen, Anwaltskolleg:innen und Netzwerkpartner:innen als Expert:in und Persönlichkeit wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

Denn erfolgreiche Jurist:innen (und Nicht-Jurist:innen) verbindet eines, nämlich das Wissen um ihre beruflichen sowie persönlichen Ziele (idealerweise aufgeschrieben und damit regelmäßig vor Augen), eine starke intrinsische Motivation und eine fokussierte, strategische bzw. proaktive Herangehensweise. So erreichen Sie Ihre Ziele und machen entsprechend Karriere.

Portrait Dr. Anja Schäfer
Autorin
Dr. Anja Schäfer

Dr. Anja Schäfer ist Expertin für Networking & Female Leadership in Kanzleien, Anwältin und Host des „Juristinnen machen Karriere!“ Podcast. Als  Karrierementorin unterstützt sie exklusiv Juristinnen in puncto Netzwerkaufbau, Selbstmarketing und Sichtbarkeit als Expertin. Sie spricht über diese Themen in Vorträgen (z.B. auf den Juracon Karrieremessen), in Workshops und bei den von ihr deutschlandweit sowie digital veranstalteten Networking-Events, wie „Juristinnen netzwerken …“ .