
Welche Stationen im Lebenslauf sind Studierenden am wichtigsten?
Ein Lebenslauf könnte klassisch so aussehen: Erst gute Noten in der Schule, dann an der Uni, ein Auslandsaufenthalt ist natürlich Pflicht und dutzende Praktika. Und ohne Kontakte läuft sowieso nichts im Berufsleben …
Dieser Beitrag wurde zuerst im August 2021 veröffentlicht und zuletzt am 8. Juli 2025 aktualisiert.
Sehr gute Noten, Auslandsaufenthalt oder die richtigen Kontakte – was bringt dich weiter?
Ein Lebenslauf könnte klassisch so aussehen: Erst gute Noten in der Schule, dann an der Uni, ein Auslandsaufenthalt ist natürlich Pflicht und dutzende Praktika. Aber ohne Kontakte läuft sowieso nichts im Berufsleben … Studierende haben klare Vorstellungen davon, welche dieser Stationen für sie am wichtigsten scheint.
Wenn du studieren willst, brauchst du gute Noten. Und wenn du dann studierst, sind gute Noten wieder wichtig, damit du überhaupt einen Praktikumsplatz bekommst. Und Praktika – davon muss man doch mindestens ein Dutzend absolvieren. Am besten eines davon im Ausland, wo du noch ein bis drei Sprachen lernst. Sonst hast du keine Chance auf dem Arbeitsmarkt! Solche Anforderungen an Studierende, um einen Job zu bekommen, klingen absurd. Sind sie auch, wenn man sie so überspitzt.

Welche Kriterien sind für deine Karriere wichtig?
Laut der EY-Studierendenstudie (1) finden Studierende Praktika und Berufserfahrungen am wichtigsten für ihre Karriere: 52 Prozent sagen, sie seien sehr wichtig, weitere 39 Prozent schätzen sie immerhin noch als eher wichtig ein.
Vitamin K – wie Karriere Auf Platz zwei hinter Praktika/Berufserfahrungen landen Kontakte. 42 Prozent denken, dass ohne Vitamin B – oder eher Vitamin K – nichts geht.Kontakte sind sicher hilfreich bei Bewerbungen, Jobs und Aufträgen. Wer (noch) nicht über viele Kontakte in der Branche verfügt, sollte sich davon aber nicht entmutigen lassen. Es zählen schließlich auch andere Skills bei Absolvent:innen.
Praktika im Lebenslauf – das sind die relevanten Stationen
Für Berufseinsteiger:innen und Absolvent:innen sind Praktika oft der wichtigste Beleg für erste berufliche Erfahrungen. Im Lebenslauf sollte man vor allem die Praktika angeben, die fachlich zur angestrebten Position passen oder Fähigkeiten sinnvoll ergänzen.
Dabei gilt: Qualität vor Quantität! Das Berufsorientierungspraktikum in der Mittelstufe ist in der Regel nicht mehr interessant. Zwei bis fünf relevante Stationen reichen aus. Liste sie in umgekehrt chronologischer Reihenfolge auf: Das aktuellste Praktikum kommt zuerst. Neben Dauer, Position und Unternehmen ist auch eine kurze Beschreibung deiner Aufgaben hilfreich – idealerweise mit konkreten Ergebnissen oder Lernmomenten. Praktika in bekannten Unternehmen oder mit besonderem Bezug zur Branche kannst du ruhig etwas ausführlicher hervorheben als andere. So zeigst du klar, dass du bereits wertvolle Einblicke gesammelt hast und weißt, worauf es in der Praxis ankommt.
Praktika im Lebenslauf geschickt präsentieren
- Weniger ist mehr: Fokussiere dich auf relevante Erfahrungen – auch ein einziges aussagekräftiges Praktikum kann mehr Wirkung haben als fünf oberflächliche.
- Auf den Punkt bringen: Nutze präzise Stichpunkte statt Fließtext – z. B. „Recherche & Analyse von Markttrends“, „Unterstützung im Projektmanagement“.
- Soft Skills zeigen: Wenn möglich, hebe auch überfachliche Kompetenzen hervor – z. B. Teamarbeit, Selbstorganisation oder Kommunikationsfähigkeit.
- Lücken clever schließen: Ein freiwilliges Praktikum in einer Übergangszeit kann nicht nur den Lebenslauf abrunden, sondern auch Eigeninitiative zeigen.

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Nebenjobs im Lebenslauf
Auch Nebenjobs und erste Berufserfahrungen außerhalb klassischer Praktika können im Lebenslauf wertvoll sein – vor allem, wenn sie relevante Fähigkeiten oder persönliche Stärken belegen. Jobs als Werkstudent:in, Aushilfskraft oder in der Gastronomie zeigen z. B. Belastbarkeit, Teamfähigkeit oder Kundenorientierung. Entscheidend ist, ob und wie sich die Tätigkeit sinnvoll mit dem angestrebten Berufsfeld verknüpfen lässt. Ein Nebenjob im Callcenter kann etwa deine Kommunikationsstärke unterstreichen, ein Werkstudierendenjob im Marketing direkten Bezug zur Position haben.
Wichtig: Gib auch hier Zeitraum, Position, Unternehmen und ggf. Aufgaben an. Wenn du viele verschiedene Aushilfsjobs hattest, fasse ähnliche Tätigkeiten sinnvoll zusammen – der Fokus sollte immer auf den übertragbaren Kompetenzen liegen.
Nebenjobs im Lebenslauf richtig einordnen
- Relevanz entscheidet: Nebenjobs müssen nicht zur Branche passen – wenn du dort wichtige Soft Skills entwickelt hast, lohnt sich die Nennung trotzdem.
- Werkstudent: in ist nicht gleich Aushilfe: Werkstudierendenjobs sind in der Regel fachnäher und können fast wie Berufserfahrung behandelt werden.
- Wiedererkennbare Arbeitgeber nutzen: Bekannte Marken oder große Unternehmen können Vertrauen schaffen – auch in Nebenrollen.
- Leistungen konkret benennen: Was hast du gelernt, geschafft oder verbessert? Zeige z. B. „eigenständige Kassentätigkeit“, „Schulung neuer Kolleg: innen“, „Umsatzverantwortung“, „selbstständige Abwicklung eines Projekts“.
- Diskretion bei irrelevanten Jobs: Kurzzeitige oder wenig aussagekräftige Tätigkeiten kannst du ggf. weglassen oder zusammenfassen.

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Unverzichtbar: Gute Noten
Darauf folgen die guten Noten. Der interessante Aspekt hierbei ist, dass die Mehrheit der Studierenden bei diesem Punkt zu der Aussage tendiert, sie seien „eher“ wichtig und nicht „sehr“ wichtig. Gute Noten allein machen eben auch keinen perfekten Lebenslauf.
Was macht sich gut im Lebenslauf?
Auslandsaufenthalt, ehrenamtliches Engagement – das alles macht sich gut im Lebenslauf, das steht außer Frage. Sie geben dir als Bewerber:in ein Profil und Anknüpfungspunkte für Gespräche. Die Mischung macht dich interessant.
Dabei können deine Stationen ungewöhnlich sein, sie müssen es aber nicht, finden die Befragten der EY Studie (1). 45 Prozent halten ungewöhnliche Stationen für eher wichtig, nur 21 Prozent sagen, sie seien sehr wichtig. Das ist doch eine entspannte Einstellung. Es kann ja auch nicht jeder als Teenager auf der Zirkusschule gewesen oder in Madagaskar geboren und aufgewachsen sein.

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Arbeitgeber stellen sich vor
In unseren Arbeitgeberprofilen findest du umfangreiche Informationen, die dir helfen, eine gute Wahl für deinen nächsten Karriereschritt zu treffen.
Den einen perfekten Weg gibt es nicht
Es gibt sicher kein vorgefertigtes Raster, an dem man sich auf seinem Karriereweg entlanghangeln kann. Es kommt darauf an, dass du DEINEN Weg gehst.
Wichtig ist doch, dass du auf den Stationen, die du passierst, etwas für dich mitnimmst. Auch in einem Praktikum, bei dem man nichts Fachliches gelernt hat, hat man Erfahrung gesammelt, etwas über sich erfahren, etwas über Vorgesetzte oder Kolleg:innen. Mit diesem Wissen geht man das nächste Praktikum besser an.

Lisa Friedmann
Lisa Friedmann (Hamburg), Jahrgang 1984, studierte Informationswissenschaften (Diplom) und arbeitet seit über 15 Jahren als Redakteurin und Content-Managerin für verschiedene Unternehmen. Sie hat keine Ahnung von Pflanzen, aber einen grünen Daumen.
Quellen & Weblinks

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