Was ist Selbstmarketing und warum ist es wichtig?

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Warum ist Selbstmarketing (oder Selbstvermarktung) im Bewerbungsprozess so wichtig und wie funktioniert das eigentlich?

Wer nicht auf sich aufmerksam macht, kann bei der Jobsuche in der Masse verloren gehen. Denn viele Stellen werden oft schon vor der Ausschreibung und ohne Möglichkeit, sich klassisch zu bewerben, an Personen vergeben, die für den Job empfohlen wurden. Umso wichtiger ist ein gutes Selbstmarketing. Doch wie funktioniert das eigentlich?

Um dich selbst gut vermarkten zu können, musst du dich vor allem erst einmal selbst gut kennen lernen. Ein Weg dazu ist es, sich ein paar grundlegende Fragen zu stellen: Was bedeutet Erfolg für Dich? Wofür brennst du? Was ist deine Leidenschaft?

Vor dem Selbstmarketing steht die Selbstanalyse: Wo will ich eigentlich hin?

Um dich selbst gut vermarkten zu können, musst du dich vor allem erst einmal selbst gut kennenlernen. Ein Weg dazu ist es, sich ein paar grundlegende Fragen zu stellen: Was bedeutet Erfolg für dich? Wofür brennst du? Was ist deine Leidenschaft? Geht es dir darum, beruflich voranzukommen und viel Geld zu verdienen? Möchtest du eine Familie gründen? In einem kreativen Team arbeiten und neue Ideen umsetzen? Oder vielleicht liegt deine Motivation auch in einem ganz anderen Bereich – beispielsweise darin, ein Stück Regenwald zu retten. Was uns antreibt und was wir erreichen wollen, kann sehr unterschiedlich sein.

Genauso wichtig sind Fragen nach deinen Stärken: Was kannst du gut? Was fällt dir nicht so leicht? Bist du eher kommunikativ oder zurückhaltend? Gibt es Dinge in deinem Leben, auf die du besonders stolz bist? Wo warst du erfolgreich? Gibt es Bereiche, in denen du viel Erfahrung hast? Wo gibt es vielleicht auch noch Lücken? Und nicht zuletzt: Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß? Die Antworten auf diese Fragen können dir dabei helfen, abzuschätzen, ob ein Job zu dir passt oder nicht. Formuliere deine Antworten aus und übe, sie zu präsentieren. Du musst sie nicht auswendig lernen, aber es hilft, wenn man seinen persönlichen Elevator Pitch auch im Vorstellungsgespräch abrufbar im Kopf hat.

Einen Fragen für die Selbstanalyse, Hintergrundinfos & Leitfaden findest du hier: Selbstanalyse für die Bewerbung, was es ist und was es bringt.

Personal Branding und Selbstmarketing

Was ist Personal Branding?

Personal Branding ist der Prozess, durch den du als Einzelpersonen dich selbst als Marke aufbaust und positionierst. Es geht darum, deine einzigartigen Fähigkeiten, Talente und Werte zu identifizieren und sie effektiv zu kommunizieren, um dich von der Masse abzuheben. In der heutigen digitalen Welt ist es mehr als nur ein schickes LinkedIn-Profil; es ist deine gesamte Online- und Offline-Präsenz.

Personal Branding und Selbstmarketing sind zwei Seiten derselben Medaille. Während Personal Branding die Grundlage schafft – wer du bist, was du kannst und wofür du stehst –, ist Selbstmarketing die aktive Promotion dieser Marke. Es geht darum, Netzwerke zu nutzen, sich selbst in den sozialen Medien und im realen Leben sichtbar zu machen und letztlich die „Marke Ich“ zu verkaufen.

5 Tipps für ein positives Personal Branding

  1. Authentizität: Sei du selbst und versuche nicht, jemand anderes zu sein. Menschen erkennen Echtheit und werden eher eine authentische Marke, der sie vertrauen unterstützen – das gilt auch für Personen.
  2. Konsistenz: Halte deine Botschaft und dein Auftreten über alle Plattformen hinweg konsistent. Das schafft Vertrauen und macht dich (deine Marke) erkennbar.
  3. Wert bieten: Teile nützliche Informationen, Tipps oder Ratschläge, die anderen helfen können. Das positioniert dich als Experten in deinem Bereich, verzichte auf plakative „Werbung“. Sei hilfreich!
  4. Netzwerken: Nutze soziale Medien und Veranstaltungen, um Beziehungen aufzubauen. Ein gutes Netzwerk kann Türen öffnen, die dir sonst verschlossen bleiben würden.
  5. Selbstreflexion: Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Marke zu überprüfen und anzupassen. Die Welt verändert sich ständig, und du solltest es auch tun.

Was braucht man für ein gutes Selbstmarketing?

Zunächst einmal musst du natürlich qualifiziert sein für den Job oder die Aufgabe, auf die du dich bewerben willst. Überzeuge damit, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast, warum genau du der oder die Richtige für die Stelle bist. Wichtig dabei auch: Eine gute Kommunikation. Egal ob auf einer Jobmesse, per Telefon oder auch per Mail: Sprich die Menschen an, stelle deine Fragen, zeige Interesse.

Damit bringst du dich nicht nur ins Gespräch, sondern du erfährst natürlich auch wieder mehr über den angebotenen Job und kannst noch besser beurteilen, ob die Stelle etwas für dich ist. Außerdem erfüllst du gleich noch ein weiteres Kriterium für das gelungene Selbstmarketing: Du zeigst Präsenz. Im besten Fall kannst du mit dem, was du für die Stelle mitbringst, auch noch eine Nische besetzen oder Alleinstellungsmerkmale schaffen.

Bei all dem gilt aber auch: Habe dein Ziel vor Augen und arbeite konsequent darauf hin. Dabei können auch kleine Schritte helfen: Sei authentisch, aktiv und selbstbewusst, aber eben auch unaufdringlich. Schaffe dir ein Netzwerk und pflege es. Achte dabei auch darauf, loyal zu sein und nicht auf Kosten anderer zu handeln. Denn du weißt nicht, auf wessen Hilfe du zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch zurückkommen musst.

Die „Marke Ich“ im Social Media Bereich

Der digitale Bereich wird bei der Jobsuche immer wichtiger. Über ein Drittel der offenen Stellen wird inzwischen über Online-Netzwerke wie LinkedIn oder XING besetzt. Jedes dritte Unternehmen hat bereits eine Social-Media-Strategie, um geeignete Bewerber anzuwerben und Personal zu finden. Also sei dir bewusst, dass auch dein Instagram Account wichtig ist für deine Sichtbarkeit. Auch die Zahl Menschen, die über Mitarbeiternetzwerke wie etwa das Intranet neu eingestellt wurden, steigt an.

Was du dir dabei überlegen solltest: Welche Plattformen in den sozialen Medien passt für meine Jobsuche? Möchte ich in einem breiten Netzwerk suchen oder doch eher auf einer branchenspezifischen Plattform? Auch bei der Auswahl deiner Kontakte solltest du vorher überlegen, wer dir von Nutzen ist: Hier geht Qualität vor Quantität. Stell dir dabei immer die Frage, welcher Kontakt für dich beruflich sinnvoll sein kann und was es über dich aussagt, wem du bei Twitter oder Instagram folgst.

 Außerdem kannst du überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, deine privaten Social-Media-Accounts von den beruflichen zu trennen. Denn nicht immer ist es ratsam, private Fotos oder Themen, die man mit Freunden teilt, auch einem potenziellen Arbeitgeber zu präsentieren. Manchmal lohnt sich der Aufwand, ein eigenes berufliches Profil zu erstellen. Achte in der Bewerbungsphase auch darauf, dass deine Daten immer auf dem neusten Stand sind!

Selbstmarketing auf Karrieremessen – ein paar Tipps

Karrieremessen können bei der Jobsuche ein richtiges Sprungbrett sein. Denn dort findest du gleich zahlreiche mögliche Arbeitgeber an einem Ort – das gibt dir die Möglichkeit, in kurzer Zeit viele Kontakte zu sammeln. Außerdem kannst du den Personaler deines Wunscharbeitgebers direkt selbst von dir überzeugen – ohne den Umweg über Anschreiben und Lebenslauf. Ein weiterer Vorteil: Die Firmen dort nutzen ja ebenfalls die Gelegenheit, die besten Absolventen und Studenten zu werben.

Dafür präsentieren sie sich an ihrem Stand ausführlich, sodass du eine Menge über das Unternehmen erfahren kannst. Dazu gibt es zahlreiche Beratungen zum Thema Berufseinstieg und Karriere – und vielleicht bekommst du noch neue Anregungen oder vielleicht auch Perspektiven, auf die du sonst gar nicht gekommen wärst.

Ein paar Punkte solltest du beim Besuch einer Jobmesse aber beachten:

  • Klasse schlägt Masse. Wähle schon vor der Messe deine Favoriten aus und mache dich über das Unternehmen schlau, wenn du konkret interessiert bist.
  • Bereite Gespräche vor. Du kannst dir zum Beispiel einen Eröffnungssatz überlegen. Wenn du weißt, was du sagen kannst, fällt es leichter, die Mitarbeiter am Unternehmensstand anzusprechen und dabei auch noch unverkrampft zu sein. Übe am besten auch schon vorher, deinen bisherigen Werdegang mit einigen klaren Worten zu beschreiben. Überlege dir, warum du dich bei genau diesem Unternehmen vorstellst und bereite auch ein paar Fragen vor – im besten Fall sind diese strukturiert. Wenn das Gespräch gut verläuft und du Interesse hast, biete deine Bewerbungsmappe an. Und zum Schluss: Verabschiede dich mit einem Händedruck – oder in Corona-Zeiten mit einer anderen Abschiedsgeste.
  • Nimm Bewerbungsunterlagen mit. Das kann zum Beispiel ein Flyer sein, in dem du dich kurz vorstellst, oder eine Kurzbewerbung oder eine ganze Bewerbungsmappe. Entscheide je nach Unternehmen und Interesse, wem du was anbietest. Du brauchst aber keinen Stapel davon einzupacken, man wird dich bitten, die Unterlagen per E-Mail noch mal zu schicken. Dicke Papiermappen werden nicht gerne mitgeschleppt.
  • Hake im Anschluss der Messe noch einmal nach! Denn vor Ort stellst du die Weichen, indem du dich vorstellst, dich mit dem Unternehmen austauschst und dir selbst Notizen machen kannst. Aber denke auch schon an die Zeit danach: Frage nach der Visitenkarte deines Gesprächspartners und halte den Kontakt. Wenn du dich erst nach der Messe bewirbst, nimm Bezug auf das Gespräch vor Ort. Außerdem kannst du noch fehlende Unterlagen nachreichen.

Selbstmarketing im Lebenslauf

Bevor du deinen Lebenslauf schreibst, versuche mal ein kleines Experiment: Stell dir vor, du bist die/der Personalverantwortliche für die Stelle. Welche Kriterien sind für dich wichtig? Wieso würdest du jemandem die Stelle geben? Frage dich: Was hat der Bewerber zu bieten? Was bewegt ihn und treibt ihn an? Welche Persönlichkeit hat er? Passt er ins Unternehmen? Stimmt die Chemie?

Nimm dir auch Zeit, über dein Bewerbungsfoto nachzudenken. Denn das Bild ist seit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes zwar nicht mehr verpflichtend, das heißt, ein Unternehmen darf dich nicht ablehnen, wenn das Foto fehlt. Du kannst also selbst entscheiden, ob du eines einfügst oder nicht. In der verwenden aber die meisten Bewerber:innen weiterhin ein Bild. Wenn du auch eines nutzen möchtest, solltest du überlegen, nach welchen Kriterien Unternehmen ihre Bewerber:innen auswählen – welche Kompetenz ist gefragt, welche Motivation, welche Persönlichkeit. Am besten präsentierst du dich auf dem Foto so, wie du auch ins Vorstellungsgespräch gehen würdest.

Auch bei einer klassischen Bewerbung gilt im Anschluss: Hake beim Unternehmen nach. Ist die Bewerbung bei dem/der richtigen Ansprechpartner:in angekommen? Das kann man beispielsweise so formulieren: „Hatten Sie schon Zeit, einen Blick auf meine Unterlagen zu werfen?“ Frage auch nach, wie der Stand der Dinge ist und ob das Unternehmen noch weitere Informationen benötigt – und wie der weitere Prozess aussieht.

Selbstmarketing im Vorstellungsgespräch

Die Basis für ein gutes Gespräch ist die Vorbereitung! Nimm dir mindestens eine Stunde Zeit und recherchiere intensiv – je mehr du über das Unternehmen, die Stelle, die Auswahlkriterien oder auch die Firmenphilosophie weißt, um so besser. Vielleicht haben Menschen in deinem Umfeld schon Erfahrung mit dem Unternehmen gesammelt – kann dir vielleicht jemand ein paar Tipps geben? Aktualisiere außerdem deinen Lebenslauf und bringe ihn auf den neusten Stand. Ganz wichtig auch: Bereite Fragen vor. Denn damit zeigst du wirkliches Interesse an der Stelle. Es wäre ziemlich peinlich, wenn dir im entscheidenden Moment nichts einfällt …

Im Gespräch selbst solltest du auf die einleitenden Fragen knapp und freundlich antworten. Tritt selbstbewusst auf, nimm eine offene Körperhaltung ein – und vermeide lange Monologe. Und auch, wenn das Gespräch gut und entspannt laufen sollte: Vergiss nicht, dass es ein Jobinterview ist und man sich selbst bei lockerer Atmosphäre nicht gehen lassen sollte.

Checkliste Selbstmarketing

Und zum Schluss nochmal eine Checkliste für ein gutes Selbstmarketing in der Bewerbungsphase:

  • Hast Du Informationen über das Unternehmen rausgesucht?
  • Kennst Du den Inhalt Deines Anschreibens und Deines Lebenslaufs? Ausdruck mitnehmen!
  • Hast Du Dich auf mögliche Fragen vorbereitet und eigene Antworten überlegt?
  • Kannst Du die kritischen Punkte in Deinem Lebenslauf überzeugend begründen?
  • Hast Du eine Liste mit eigenen Fragen zusammengestellt und Dir die wichtigsten Punkte eingeprägt?

Unsere kostenlosen Seminare: Selbstmarketing & Personal Branding

Wir bieten im Rahmen unserer ↪ kostenlosen Seminare und Workshops rund um Bewerbungsthemen auch regelmäßig Seminare zum Thema Selbstmarketing & Personal Branding an. Wenn grad nichts Passendes dabei sein sollte, schau am Semesteranfang noch mal vorbei oder lass dich durch unseren E-Reminder benachrichtigen.

Birgit Klaus, Bewerbermarketing, IQB Career Services
Autorin
Birgit Klaus

Birgit Klaus ist Expertin für den Berufseinstieg. Seit 2015 ist sie selbständige Personalberaterin. Spezialisiert ist sie auf die Beratung von Studierenden am Beginn von Arbeitsleben und Karriere. Dabei gibt sie ihre Erfahrungen aus langjähriger Tätigkeit im Personal- und Hochschulmarketing im gesamten deutschsprachigen Raum weiter. Als Projektleiterin hat sie zudem zahlreiche Recruitingprozesse begleitet. Bei IQB Career Services führt Birgit Klaus die Workshops für Bewerberinnen und Bewerber durch und ist für das Marketing und die Kommunikation mit Kooperationspartnern verantwortlich.

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