Jobsicherheit vs. Gehalt – was ist wichtiger?
Ein akademischer Abschluss zahlt sich für die meisten Absolvent:innen aus – wortwörtlich. Doch auch für Akademiker:innen gibt es besser und schlechter bezahlte Jobs. Das hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab: Branche, Unternehmen, Position, Region … und natürlich deiner persönlichen Einstellung.
Zwischen beruflicher Stabilität und finanzieller Attraktivität
Manche Absolvent:innen oder Bewerber:innen kommen irgendwann an den Punkt, wo eine Entscheidung fällig ist: Suche ich einen sicheren Job? Oder einen mit tollem Gehalt?
Ein akademischer Abschluss zahlt sich für die meisten Absolvent:innen aus – wortwörtlich. Doch auch für Akademiker:innen gibt es besser und schlechter bezahlte Jobs. Das hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab: Branche, Unternehmen, Position, Region … und natürlich deiner persönlichen Einstellung. Was ist dir denn wichtiger?
Was ist Studierenden wichtiger: Jobsicherheit oder Gehalt?
Als Absolvent:in oder Bewerber:in sucht man einen guten Job zum Einstieg in die Karriere. Ein guter Job, das kann für jede:n etwas anderes bedeuten: Soll er spannende Inhalte haben, reich machen oder vor allem in erster Linie sicher sein?
Wie wichtig Studierenden die Faktoren Jobsicherheit und Gehalt bei der Berufswahl sind, offenbart eine Umfrage von Unternehmensberatung EY in der Studierendenstudie 2024 (1b). Gehalt schlägt Sicherheit – zumindest knapp. 47 Prozent legen besonders viel Wert auf die Bezahlung, 42 Prozent der befragten Studierenden auf Jobsicherheit.
Apropos Gehalt. Die Summe, die Studierende als Einstiegsgehalt erwarten, schwankt deutlich je nach Branche. Der Mittelwert beim erwarteten Einstiegsgehalt aller Studierenden liegt bei 43.700 Euro. Wer die Kulturbranche anstrebt, rechnet allerdings schon nur noch mit 33.000 Euro Jahresgehalt, diejenigen mit Ziel Unternehmensberatung oder Wirtschaftsprüfung erwarten oder erhoffen sich 48.300 Euro.
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Worauf legen Absolvent:innen Wert: Sicherheit oder Selbstverwirklichung?
Attraktiver als noch vor ein paar Jahren ist eine Selbständigkeit für die Hochschüler:innen. 2022 lag der Anteil bei 18 Prozent, mittlerweile ist er auf 25 Prozent gesprungen. Vor allem Absolvent:innen der Wirtschaftswissenschaften (56 Prozent) und Medizin (52 Prozent) planen ihre Selbständigkeit. Dass Arbeit nicht mehr klassisch von 9 bis 17 Uhr im Büro stattfinden muss, begrüßen die Studierenden offensichtlich, denn diese Faktoren sind für sie bei der Wahl der zukünftigen Arbeitgebenden wichtig:
- Flexible Arbeitszeiten: 39 Prozent
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf: 38 Prozent
- Home Office (Möglichkeit): 24 Prozent
Jobsicherheit und Gehalt sind und bleiben sehr wichtige Faktoren für Arbeiternehmer:innen und beides ist ja auch naheliegend, denn beides sichert unsere Existenzen auf die ein oder andere Art.
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Pro und Contra Jobsicherheit
Warum ist Jobsicherheit wichtig?
Natürlich hat jede/r Arbeitnehmer:in individuelle, ganz persönliche Gründe, warum ein sicherer Job besonders wichtig ist, hier sind einige davon:
- Die Sorge, einen Job zu verlieren, hemmt dich und kann enormen Stress und Ängste auslösen, mit einem sicheren Job sinkt diese Angst
- Sicherheit im Job bedeutet Planungssicherheit, nicht nur für das Leben, auch für die Karriere
- Ein sicherer Job verschafft finanzielle Sicherheit mit einem geregelten, planbaren Einkommen und ermöglicht so Kredite, Investitionen, Hauskauf, Urlaub …
Was spricht gegen Jobsicherheit bei der Berufswahl?
Je nach Persönlichkeit stresst das Wissen, dass ein Job nicht sicher ist, dich mehr oder weniger. Kann man überhaupt etwas Positives an JobUNSICHERHEIT finden? Vielleicht das: Ein nicht sicherer Job oder eine Branche, in der Aufträge nicht immer sicher sind, trainieren deine Flexibilität. Ungeahnte Möglichkeiten können sich beruflich wie privat ergeben, wenn man (unerwartet) seine Anstellung verliert oder nur kurzzeitig ausführt. Wer weiß, was sich noch ergibt!
Und klar ist, eine Jobgarantie gibt es ohnehin nicht, egal wie gut der Kündigungsschutz in Deutschland ist. Wenn ein Arbeitgeber betriebsbedingte oder andere Gründe findet, kann auch ein vermeintlich sicherer Job gekündigt werden.
Geld
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Welche Absolvent:innen legen Wert auf hohes Gehalt?
Laut der Umfrage aus 2021 ist der Faktor Gehalt für Wirtschaftswissenschaftler:innen am wichtigsten. (1) Hier wählen 61 Prozent das Geld als wichtigen Faktor im Hinblick auf die Wahl der zukünftigen Arbeitgeber:innen. Das Gehalt ist ihnen damit fast so wichtig wie die Jobsicherheit (63 Prozent). Wenn man beides bekommen könnte: Jackpot!
Spannend ist, dass die Studienrichtungen Kulturwissenschaften und Geisteswissenschaften die niedrigsten Werte aufweisen in Bezug auf den Faktor des Gehalts. Was die Studie leider nicht erläutert, ist, ob die Studierenden einfach wissen, dass es in diesen Branchen nicht die höchsten Einstiegsgehälter gibt und somit einfach bewusst diesen Faktor niedrig gerankt haben. Oder ob es doch auch mit der Persönlichkeit der Studierenden der Fächer zu tun hat. Ist etwas dran am Klischee der brotlosen Kunstliebhabenden, die ohnehin ständig gefragt werden, womit sie später ihr Geld verdienen wollen?

Infografik: Jobsicherheit oder Gehalt – was ist wichtiger?
Wie wichtig ist das Gehalt beim Bewerben?
Natürlich ist das Gehalt wichtig für Jobeinsteiger:innen und Bewerber:innen – das ist ja klar. Wir arbeiten alle nicht nur aus Freude und Spaß. Schließlich müssen mit einem Gehalt lebenswichtige Dinge finanziert werden. Die Frage ist, wie wichtig ist die Höhe des Gehalts für dich? Was kannst du tun, um dein Ziel zu erreichen und wie wird überhaupt ein Gehaltsziel festgelegt? Dazu findest du ein paar gute Tipps im Artikel über Gehaltsverhandlungen.
Deutschland: Wie viel verdient der Durchschnitt?
Laut dem Statistischen Bundesamt verdient ein:e vollzeitbeschäftigte:r Arbeitnehmer:in in Deutschland 4.634 € im Monat (3), das macht ein Jahresgehalt von 55.608 € brutto. In den 38,7 Jahren (4), die wir im Schnitt berufstätig sind, würden wir bei gleichbleibendem Gehalt (das ist einfacher zu rechnen) bei dieser Summe im Arbeitsleben herauskommen: 2.152.030 € brutto.
Betrachtet man nur die Gehälter von Akademiker:innen, kann man noch ein paar Tausend Euro pro Jahr dazurechnen: Das Bruttomediangehalt liegt 2025 bei 60.500 Euro pro Jahr (5).
Wir könnten also Millionäre sein. Wenn da nicht noch Abzüge, Steuern, Miete, Lebensmittel, allgemeines Leben, Urlaube, Ausgaben, Ausgaben und weitere Ausgaben wären. Da war ja was.
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Spricht etwas gegen ein hohes Gehalt?
Was sollte schon gegen Gehalt sprechen? Nichts spricht wirklich gegen ein Einkommen allgemein. Aber es gibt Themen rund um den Lohn, die einem beruflich im Weg stehen können. Falsche Gehaltsvorstellungen sind zum Beispiel einer der Hauptgründe für Absagen bei Bewerbungen.
Und wer bei Gehaltsverhandlungen weit daneben liegt, erreicht vielleicht auch nicht sein Ziel. Oder du hast die Aussicht auf einen tollen, aufregenden Traumjob, aber das Gehalt ist nur mittelmäßig – machen oder lassen? Schwierige Frage. Klar ist, wer nur fürs Gehalt arbeitet und nicht ein kleines bisschen Freude dabei hat, der wird auf Dauer nicht zufrieden sein. Weil – das haben wir ja alle schon mal gehört – nur Geld allein macht eben auch nicht glücklich.
Lisa Friedmann
Lisa Friedmann (Hamburg), Jahrgang 1984, studierte Informationswissenschaften (Diplom) und arbeitet seit über 15 Jahren als Redakteurin und Content-Managerin für verschiedene Unternehmen. Sie hat keine Ahnung von Pflanzen, aber einen grünen Daumen.
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