Uni wechseln während des Jurastudiums – Tipps & Checkliste
Neue Stadt, neues Glück – zahlreiche Jura-Studenten entscheiden sich im Laufe ihres Studiums für einen Uniwechsel und werden somit quasi erneut zum Erstsemester. Worauf man achten sollte, wenn man in Jura die Hochschule wechselt.
Dieser Beitrag wurde zuerst im Oktober 2020 veröffentlicht und zuletzt am 19. Dezember 2025 aktualisiert.
Erfolgreich an eine neue Uni: Praktischer Leitfaden für Jura-Studierende zum Hochschulwechsel
Der Wechsel der Universität während des Jurastudiums ist eine Entscheidung, die viele Studierende irgendwann in Betracht ziehen. Dieser Artikel bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps für alle, die diesen Schritt erwägen. Er beleuchtet die Gründe, die Studierende zu einem Wechsel veranlassen können, von persönlichen Umständen bis hin zu akademischen Überlegungen.
Wir schauen uns die verschiedenen Phasen des Jurastudiums an, in denen ein Wechsel sinnvoll sein kann, und zeigen, wie man die Herausforderungen und bürokratischen Hürden eines solchen Vorhabens meistern kann.
Mit einer detaillierten Checkliste und Beratungshinweisen ist dieser Artikel ein umfassender Leitfaden für Jura-Studierende, die einen Uniwechsel in Erwägung ziehen, und zeigt euch Werkzeuge und Informationen, um diesen wichtigen Schritt erfolgreich zu bewältigen.
Welche Gründe es für den Uniwechsel in Rechtswissenschaften geben kann
Erste Semester überstanden – und trotzdem unzufrieden? Gründe für einen Studienortswechsel in Jura
Das erste Semester ist nicht nur wegen des Lernstoffs anstrengend. Vor allem die Orientierung und das Kontakte knüpfen am Campus fordert die Neulinge. Doch nach einiger Zeit an der Universität hat man dort die ersten Freundschaften geschlossen, man findet jeden Hörsaal mittlerweile mühelos, hat schon die ein oder andere Bar für sich entdeckt und blickt langsam im System der Uni durch. Wieso sollte man all das aufgeben? Doch Gründe für einen Uniwechsel in den Rechtswissenschaften gibt es genug.
Heimat vs. Großstadt: Standortwahl als Grund für den Wechsel im Jurastudium
Da ist zum Beispiel die Nähe bzw. Ferne zur Heimat: Viele Studierende haben sich am Anfang des Studiums noch nicht so weit von zu Hause weg getraut. Ob aus praktischen Gründen oder regelrechtem Heimweh. Die Entscheidung, Jura in der Heimat zu studieren ist nachvollziehbar, sie noch einmal zu überdenken genauso. Schließlich hat zum Beispiel auch der Wechsel von Kleinstadt zu Großstadt seinen Reiz.
Fachliche Gründe für den Uniwechsel: Andere Schwerpunkte im Jurastudium
Darüber hinaus birgt ein Uniwechsel fachlich und persönlich zahlreiche Chancen. Da die Schwerpunktbereiche bei den Universitäten sehr unterschiedlich sind, wechseln viele Studierende nach der Zwischenprüfung an eine Universität, die ein für sie attraktiveres und spezielleres fachliches Angebot bereithält.
Ein Wechsel kann notwendig werden, wenn der gewünschte Schwerpunkt an der bisherigen Universität gar nicht angeboten wird. Ein neuer Studienstandort bietet vielleicht zudem Studienbedingungen, die besser zum eigenen Lernstil oder zum präferierten Lernumfeld passen.
An einer neuen Universität kann man noch einmal von vorne anfangen (ohne dass jemand von den früheren Ersti-Eskapaden weiß), neue Freunde kennen lernen, eine neue Stadt erkunden und auch andere Angebote der neuen Hochschule ausprobieren. Kurzum, Uniwechsel ist ein ganz neues Abenteuer, das im Jurastudium zu neuer Motivation führen kann. Doch wann lohnt sich ein solches Vorhaben?
Uni wechseln mit Unterstützung – Hier finden Studierende Rat
Gründe für den Uniwechsel in Jura gibt es viele. Manche Studierende haben einfach Lust auf eine neue Umgebung. Aber zum Beispiel auch persönliche Krisen können den Wunsch nach Veränderung wecken. Damit es an der neuen Hochschule mit den Rechtswissenschaften garantiert klappt, sollte man Beratungsangebote für Studierende nutzen. Davon gibt es viele für fast jeden Bedarf. Inhaltliche und formale Fragen zum Studium etwa beantwortet unentgeltlich die Jura-Fachschaft an der jeweiligen Universität. Die Studentenwerke bieten kostenfreie psychologische Beratung und Sozialberatung zum Beispiel bei finanziellen Sorgen an.
Uniwechsel Jura – Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Der Zeitpunkt des Uniwechsels ist strategisch entscheidend. Es gilt dabei, die akademischen, rechtlichen und tatsächlichen Risiken so gering wie möglich zu halten.
Vor- und Nachteile des Neubeginns nach dem ersten Semester
Die Ersti-Woche ist überstanden, noch ist man brav zu jeder Vorlesung gegangen, hat die allerersten Klausuren im Studium überlebt und schon wird man wieder zum Ersti. Motivation für einen Uniwechsel nach dem ersten Semester ist häufig die Chance, doch einen Studienplatz an seiner Traumuniversität zu bekommen, der zum Studienstart eben nicht verfügbar war.
Der Vorteil: Es stehen noch nicht viele Klausuren bei der Anrechnung zur Debatte. Klappt die Anrechnung nicht, muss man zwar komplett bei null beginnen , allerdings ist der Zeitverlust zu diesen frühen Zeitpunkt sehr gering. Der Verlust eines Semesters fällt bei einem arbeitsintensiven Studium wie Jura nicht groß ins Gewicht.
Jura Examen
Jura Klausuren und Prüfungsthemen
Klausurrelevante Themen für Jurastudierende haben wir unter dem Schlagwort „Jura Prüfungsthemen“ für euch gebündelt.
Nach der Zwischenprüfung frischen Wind ins Studium bringen
Die meisten Jurastudenten entscheiden sich nach der Zwischenprüfung für einen Uniwechsel. Warum das so ist? Bis dahin wurden schon zahlreiche Tage und Nächte am Schreibtisch oder in der Bib verbracht, eventuell die ersten Klausuren nicht bestanden und Panik geschoben.
Nun aber ist die erste große Hürde vor dem Examen bestanden. Zu diesem Zeitpunkt ist einem Jurastudenten schon ziemlich klar, was ihn später im Studium erwartet und er weiß, ob er sich den Wechsel der Hochschule auch noch „antun“ will. In den ersten drei bis vier Semestern bis zur bestandenen Zwischenprüfung hat man schon einen umfangreichen Einblick an der bisherigen Universität gewonnen, kennt deren Vorzüge und Nachteile und weiß sehr genau, welche Kriterien bei der Wahl einer neuen Hochschule wichtig sind.
Ein Wechsel nach der Zwischenprüfung ist aber vor allem deswegen attraktiv, weil eine bestandene Zwischenprüfung deutschlandweit zum Hauptstudium befähigt und voll anrechenbar ist. So wurden tendenziell die wenigsten Klausuren „unnötigerweise“ geschrieben.
Darüber hinaus haben die begehrtesten Universitäten genau dann auch die meisten Kapazitäten, da aufgrund nicht bestandener Zwischenprüfungen viele gar nicht mehr weiter studieren dürfen oder freiwillig das Studium wechseln oder beenden.
Jura Examen & Prüfungen
Themenschwerpunkt Jura-Examen
Schwierige Hürde oder schaffbare Herausforderung? Man kann die Examen in Jura so oder so sehen. Sicher ist: für alle Studierenden sind die Vorbereitungen auf diese Prüfungen eine ganz besonders intensive Zeit. Deshalb bieten wir Euch hier spannende Artikel rund um das große Finale des Studiums.
Während des Hauptstudiums noch wechseln?
Ein Uniwechsel in Jura während des Hauptstudiums ist zwar nicht ausgeschlossen, doch man könnte mit Fug und Recht sagen, dass ein entspannter Wechsel nun unwahrscheinlicher wird. Studierende sollten sich überlegen, ob sie jetzt nicht lieber noch bis zum Schluss durchhalten.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Hat man mit mehreren Fortgeschrittenenübungen oder sogar mit dem Schwerpunkt schon angefangen, gestaltet sich ein Hochschulwechsel besonders schwierig, was die Anrechnung von Leistungen angeht.
Das Examen ist jetzt nicht mehr weit und davor haben die Wenigsten Lust, sich noch mehr Stress zuzumuten, als sie ohnehin schon haben. Es kann dabei passieren, dass man viele Klausuren oder gar Hausarbeiten nachholen bzw. erneut schreiben muss.
Studienortswechsler unterliegen zudem der Zulassungsbeschränkung des gewünschten Schwerpunktsbereichs der neuen Fakultät. Studierende, die die Schwerpunktsbereichsprüfung an einer anderen Universität ablegen, können den Bachelor of Laws (LL.B.) der aufnehmenden Universität möglicherweise nicht verliehen bekommen.Es ist also mehr als fraglich, ob sich der Uniwechsel zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt im Studium noch lohnt.
Außerdem gilt es zu beachten, dass viele Bundesländer vorschreiben, dass man die zwei Semester vor Ablegung des Ersten Juristischen Staatsexamens an der Universität des Prüfungsortes eingeschrieben sein muss: das ist also in der Regel der spätmöglichste Zeitpunkt für einen Wechsel.
Geld
Rechte und Pflichten von Werkstudierenden
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Planung eines Universitätswechsels: Was muss man beachten?
Natürlich läuft ein Uniwechsel nicht reibungslos ab. So kann zum Beispiel nicht jede abgelegte Klausur an der neuen Universität angerechnet und muss eventuell nachgeholt werden. Die Prüfungsordnungen unterscheiden sich dabei von Hochschule zu Hochschule. Wer auch noch in ein anderes Bundesland wechselt, muss darüber hinaus die landesspezifischen Inhalte “Verwaltungsrecht BT” erneut lernen.
Auch bereits begonnene oder absolvierte Nebenfächer oder Zusatzqualifikationen können bei der Anrechnung problematisch werden.
Außerdem bieten viele Fakultäten aufgrund unterschiedlicher Curricula Pflichtveranstaltungen nur in geraden oder ungeraden Semestern an. Wechselt man zum “falschen” Zeitpunkt, kann das dazu führen. dass ein volles Jahr auf das betreffende Modul gewartet werden muss, um es nachzuholen. Diese Wartezeit (Überbrückungssemester) verzögert den Abschluss und braucht wertvolle Semester von der Freiversuchsfrist auf.
Ein ganz wichtiger Punkt: bei einem Wechsel müssen alle nicht bestandenen Prüfungsversuche der ehemaligen Universität zwingend übernommen werden! Scheitern Studierende an der neuen Universität im dritten Versuch eines Kernmoduls, führt die zum endgültigen Nichtbestehen des Studiums.
Uniwechsel – Welche Leistungen werden anerkannt?
Wer einen Universitätswechsel plant, sollte sich frühzeitig darüber informieren, welche bereits erbrachten Studienleistungen voraussichtlich anerkannt werden können. Dazu lohnt sich ein Blick in die Studien- und Prüfungsordnung der einzelnen Universitäten. Was schließlich konkret angerechnet wird, wird meistens jedoch erst nach der Immatrikulation an der neuen Uni mit der Fachstudienberatung oder ähnlichen Abteilungen persönlich besprochen.
Die Beweislast für die Anerkennung der Leistung liegt grundsätzlich bei den Studierenden, die detaillierte Modulbeschreibungen der anzurechnenden Leistungen vorlegen müssen, um die inhaltliche Gleichartigkeit mit dem Curriculum der gewünschten Universität zu beweisen.
Ebenfalls zu beachten ist, wie man einen Studienplatz an der neuen Universität erhält.
In manchen Studiengängen ist ein Studienplatztausch erforderlich (etwa im Jurastudium in Münster), während in anderen Fällen eine Bewerbung für ein höheres Fachsemester möglich ist. Dabei kann es zu Zulassungsbeschränkungen kommen oder nicht. Letzteres ist zwar meist der unkomplizierteste Weg, jedoch ebenfalls mit einem nicht unerheblichen bürkratischen Aufwand verbunden.
Geld
Themenschwerpunkt Geld
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BAfÖG-Amt frühzeitig informieren
Nicht zu vergessen ist natürlich die Kommunikation mit dem BAfÖG-Amt. Man sollte frühzeitig dort nachfragen, wie ein Uniwechsel gehandhabt wird, z.B. wegen Folgeanträgen.
Insbesondere bei einem Fachrichtungswechsel aus wichtigem Grund sollte man proaktiv darauf hinweisen, wenn aufgrund bereits erbrachter Leistungen eine Einstufung in ein höheres Fachsemester erfolgt. In diesem Fall werden die angerechneten Semester nach § 7 Abs. 3 BAföG nicht auf die Förderungsdauer angerechnet, was einen erheblichen finanziellen Vorteil darstellen kann.
Außerdem wird für den Zeitpunkt nach der Zwischenprüfung evtl. der BAfÖG-Leistungsnachweis für das 5. Semester relevant – hierfür sollte frühzeitig geklärt werden, ob dieser noch an der alten oder bereits an der neuen Universität beantragt werden muss.
Gut strukturierte To-Do Liste und ausreichend Zeit
Was man auf jeden Fall einplanen sollte, ist Zeit und Geduld. Für einen Uniwechsel in Jura muss man viel Papierkram erledigen, Deadlines einhalten und die Ausstellung von Bescheinigungen oder Klausurergebnisse abwarten. Um im Chaos des Uniwechsels dann noch einen guten Überblick behalten zu können, sind organisatorische Fertigkeiten natürlich von Vorteil.
Dabei hilft eine gut strukturierte To-Do-Liste. Wer von Natur aus nicht viel Geduld hat, sollte einen Uniwechsel am besten nicht in der Sommerferienzeit planen, wenn die meisten Abteilungen Urlaub haben, sondern lieber nach dem Wintersemester. Wartezeiten kann man gut mit der Wohnungssuche oder eventuell auch mit Hausarbeiten für die neue Uni sinnvoll überstehen.
Hochschulporträts
Hochschulporträts Juristische Fakultäten
Hier findest du einen Überblick über alle Jura-Fakultäten an deutschen Unis. Egal, ob du nach speziellen Studienschwerpunkten, einem lebendigen Campusleben oder besonderen Universitätsmerkmalen suchst, unsere Hochschulporträts helfen dir, die ideale Hochschule für dein Jurastudium zu finden.
Checkliste für den Uniwechsel in Jura
- Bestandene Prüfungsleistungen beim Prüfungsamt anerkennen lassen
- Einschreibe- bzw. Bewerbungsfristen und sonstige wichtige Termine von der neuen Universität im Kalender markieren
- Neue Uni in Ruhe anschauen, Beratung beim Studienbüro in Anspruch nehmen
- Eilkorrekturanträge für die noch ausstehenden Klausuren an der alten Universität stellen
- Einstufungsantrag an der neuen Uni stellen
- Anrechnung von Leistungen klären
- Exmatrikulation erledigen
- Bei der neuen Universität nachfragen, welche Dokumente von der alten Universität für die Immatrikulation als benötigt werden (Exmatrikulationsbescheinigung, Leistungsnachweise, Zeugnisse, evtl. Abiturzeugnis, meist wird zusätzlich eine sog. Unbedenklichkeitsbescheinigung benötigt)
- Immatrikulation erledigen
- Bafög-Amt informieren
- Krankenkasse informieren
- Und nicht vergessen: Frühzeitig mit der Wohnungssuche anfangen
Ist die ganze Organisation erst einmal erledigt, steht eurem Leben als “Ersti 2.0” nichts mehr im Wege. Dann heißt es erst einmal: Neue Freunde kennenlernen, die Stadt erkunden, sich an der Uni verlaufen und was die Erstsemester sonst noch typischerweise erwartet.
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