Karriere in der Energiewirtschaft: Chancen, Wandel und persönliche Einblicke
Die Energiewirtschaft bietet ein dynamisches Umfeld mit ständig neuen technischen und organisatorischen Herausforderungen. Wer hier arbeitet, vereint praktisches Denken, Lernbereitschaft und die Fähigkeit, komplexe Prozesse mitzugestalten – besonders im Kontext der Energiewende.
Arbeiten an der Energiewende: Lernen, gestalten und mitwachsen
Mein Weg in die Energiewirtschaft war nicht geplant, aber rückblickend genau richtig. Ich bin in Brasilien aufgewachsen und kam 2017 nach Deutschland, um hier zu leben und zu studieren. In Berlin entschied ich mich für ein Physikstudium, zunächst mit dem Ziel, an der Universität zu bleiben. Während des Studiums merkte ich jedoch, dass mir das praktische Arbeiten deutlich mehr Freude macht als die akademische Theorie.
Berufseinstieg in der Energiebranche – Erfahrungsbericht aus der Praxis
Um mein Studium zu finanzieren, arbeitete ich als Werkstudent in einem Unternehmen der Energiebranche. Dort bekam ich einen ersten Einblick in die Dynamik des Marktes und in die technischen wie organisatorischen Herausforderungen, die mit der Energiewende verbunden sind. Diese Erfahrungen haben mein Interesse an praxisnahen Aufgaben geweckt.
Die Energiewende ist ein offenes Feld. Das macht sie so spannend.
Nach dem Abschluss bin ich bei ALVA Energie eingestiegen, einem jungen Unternehmen, das sich auf Mieterstrommodelle spezialisiert hat. Heute arbeite ich dort als Junior Business Development Manager. Mein Aufgabenbereich liegt zwischen Technik, Organisation und Prozessentwicklung.
Konkret bedeutet das, dass ich Projektinformationen sammle, Abstimmungen zwischen Technik, Vertrieb und Operations koordiniere und Prozesse so strukturiere, dass Projekte schneller und reibungsloser umgesetzt werden können. Häufig geht es darum, technische Daten, wirtschaftliche Annahmen und organisatorische Abläufe zusammenzuführen.
Berufsbilder
Berufe erfinden sich neu
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Arbeiten im Wandel: Energiewirtschaft als dynamisches Berufsfeld
Der Einstieg war intensiv. In einem wachsenden Team verändert sich vieles parallel, und man muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und sich schnell in neue Themen einzuarbeiten. Gerade das empfinde ich aber als große Stärke eines kleineren, dynamischen Umfelds. Man bekommt früh einen umfassenden Überblick, lernt aus der Praxis und wächst mit jeder Aufgabe.
Mich reizt besonders, dass es in der Energiewirtschaft selten Routine gibt. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen, technische Entwicklungen oder lokale Anforderungen machen jedes Projekt anders.
Ein großer Teil meiner Arbeit besteht deshalb darin, Lösungen zu finden, wenn es keine fertigen Vorlagen gibt – etwa wenn ein Dach statisch neu bewertet werden muss oder wenn wir Abläufe anpassen, weil sich Rahmenbedingungen ändern.
Ein Beispiel: Als ich mich in die statischen Anforderungen von Dachanlagen eingearbeitet habe, musste ich lernen, wie Materiallasten, Konstruktionen und Sicherheitszuschläge zusammenspielen. Solche Themen kannte ich aus dem Studium theoretisch, aber nicht in dieser praktischen Tiefe. Heute prüfe ich regelmäßig technische Unterlagen und bespreche offene Punkte mit den zuständigen Kollegen aus der Technik.
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Praxiserfahrung und Weiterentwicklung in der Energiebranche
Natürlich spielt auch die persönliche Entwicklung eine große Rolle. Ich lerne täglich dazu, sei es in der technischen Abstimmung mit Kolleginnen und Kollegen oder bei der Prozessoptimierung.
Am Anfang musste ich mich in viele Themen gleichzeitig einarbeiten – von statischen Grundlagen bis zu neuen Softwaretools. Das war fordernd, aber gerade diese Vielfalt hat mir geholfen, schnell Verantwortung zu übernehmen.
Dazu gehört auch der Umgang mit digitalen Werkzeugen, die wir zur Planung, Dokumentation oder internen Abstimmung nutzen. Viele dieser Tools entwickeln wir im Team weiter, sodass wir laufend testen und anpassen müssen.
Mein Physikstudium hilft mir dabei, komplexe Themen strukturiert anzugehen und technische Zusammenhänge schnell zu erfassen, auch wenn ich kein Ingenieur bin. Auch wenn Start-ups meist etwas weniger zahlen als große Unternehmen, ist der Erfahrungsvorsprung, den man dort gewinnt, aus meiner Sicht unbezahlbar.
Zukunftsperspektiven in der Energiewirtschaft
In der Energiewirtschaft sortieren sich viele Abläufe und Strukturen immer wieder neu. Die Branche ist stark im Umbruch, die Ziele – beispielsweise beim Ausbau der Erneuerbaren Energien – ambitioniert. Oft gibt es noch keine fertigen Lösungen, das Team muss sich immer wieder anpassen. Für Berufseinsteiger bedeutet das, dass man früh mitgestalten und eigene Ideen einbringen kann.
Ich plane, in den nächsten Jahren in Deutschland zu bleiben und mein Wissen weiter auszubauen. Genau das macht die Branche für mich so spannend.
João Paulo Rezende Sette wurde in Brasilien geboren, lebt seit 2017 in Deutschland und hat Physik an der Humboldt-Universität in Berlin studiert. Er ist Junior Business Development Manager bei ALVA Energie Berlin.
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