
Ideenklau – 6 Tipps für den Schutz Ihrer Ideen im Arbeitsumfeld
Gute Ideen wollen geschützt sein – Aber was tun gegen Ideendiebstahl?
Wer kluge Ideen hat und sie gut verkaufen kann, kann sich beruflich profilieren. Was aber, wenn der Kollege die Idee klaut und als seine eigene präsentiert? Wir haben ein paar Tipps und Strategien, wie man sich gegen Ideenklau zur Wehr setzen oder besser noch solche Situation von vornherein vermeiden kann.

Gute Ideen wollen geschützt sein – Tipps für den Umgang mit Ideenklau im Arbeitsumfeld
Kennen Sie das auch? Sie sitzen in einem Meeting und bringen eine Idee ein. Diese wird aber scheinbar nicht wahrgenommen. Wenig später verkauft ein Kollege Ihre Idee anders verpackt als seine und erntet die Lorbeeren.
Sind Sie in diesem Moment überrascht, verärgert oder hilflos? Ihre Reaktion ist verständlich. Insbesondere Frauen passiert es häufig, dass sie ihre Ideen offen, wie sich später herausstellt zu offen, kommunizieren. Das hat zur Folge, dass ihre Ideen – deutlich häufiger als Männern – von Kollegen „gestohlen“ werden.
Erfahren Sie im Folgenden, warum Frauen allzu oft ihre Ideen „verschenken“ oder sich stehlen lassen, und wie Sie im Einzelfall gegensteuern können.
Was ist Ideendiebstahl?
Genau genommen ist Ideenklau oder Ideendiebstahl eine Form des Plagiats. Ein Ideenplagiat liegt dann vor, wenn die Idee einer Person übernommen und als die eigene präsentiert wird. Einen Ideendiebstahl nachzuweisen, ist oft schwierig, da Ideen nicht immer eindeutig einem Urheber zugeordnet werden können.
Besonders in kreativen oder wissenschaftlichen Bereichen kann es vorkommen, dass mehrere Personen unabhängig voneinander ähnliche Ideen entwickeln. Zudem fehlt es häufig an konkreten Beweisen oder Dokumentationen, die belegen, wer die Idee zuerst hatte.
Frauen informieren offener, was nicht immer ein Vorteil ist
Im Arbeitsalltag informieren Frauen offener und umfänglicher, denn häufig steht der Teamgedanke und damit eine gute Information aller im Vordergrund. Diese offene Informationskultur ist positiv, wenn es um den Austausch in einem Mitarbeitergespräch, in der Kommunikation mit Mandant:innen, bei der Beziehungspflege unter Kolleg:innen oder bei der Entscheidungsvorbereitung bzw. -findung geht.
Zu einem Eigentor wird diese Kommunikationsweise jedoch, wenn Sie zu offen über mitunter bisher nicht vollständig durchdachte Ideen, Projekte oder Vorhaben sprechen. Denn dann kann es vorkommen, dass Ihre Idee geklaut wird.
Machen Sie sich also bewusst: Wissen ist Macht! Verschenken Sie es nicht einfach so!

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Die Nachteile offener Kommunikation
Viele Menschen setzen im Arbeitsumfeld auf offene Kommunikation, ohne sich deren Nachteile bewusst zu machen. Und zwar auf zweierlei Art und Weise: Entweder sind sie sich nicht bewusst, was für eine gute Idee es ist, oder sie haben nicht den Mut, diese Idee an der richtigen Stelle zu platzieren. Das hat leider zur Folge, dass andere, die das Potenzial einer Idee erkennen oder weniger Zurückhaltung haben, sie zu präsentieren, davon profitieren können. Immer nach der Devise: Die Kollegin / der Kollege lässt es mit sich machen. Wenn Sie allzu verschwenderisch mit Ihren Ideen umgehen, ist das Ergebnis, dass der andere auffällt und karrieretechnisch vorankommt, Sie als Ideenquelle aber dort bleiben, wo Sie sind.
Stellen Sie sich, bevor Sie allzu offen informieren, die Frage: Was kann mit Ihrer Information (noch) passieren?

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Was tun gegen Ideenklau? 6 Tipps zum Umgang mit Ideenräubern
Erfahren Sie im Folgenden meine sechs Erfolgstipps zum Umgang mit dem Ideenklau und mit den Räubern:
Tipp 1: Verschenken Sie Ihre guten Ideen nicht
Gute Ideen – nicht nur die der Kolleginnen – werden von Kollegen häufiger gestohlen als von Kolleginnen. Auch Männer sind Opfer von Ideenklau, doch deutlich seltener. Denn oft haben sie stärker verinnerlicht, dass Wissen und Informationen „Macht“ sind.
Kommunizieren Sie bewusst, und machen Sie sich die Nachteile klar, die von einer offenen Kommunikation ausgehen könnten. Denken Sie nicht nur daran, dass Ihre Idee Ihre Abteilung voranbringen wird, sondern auch dass sie ein frecher Plagiator abkupfern kann. Mit der Folge, dass sie nicht durch Sie, sondern auf andere Weise bei Ihrem/Ihrer Vorgesetzten landet.
Tipp 2: Denken Sie über den passenden „Präsentationszeitpunkt“ für Ihre Idee nach
Bevor Sie Ihre Idee nach außen tragen, sei es in einem informellen Gespräch oder in einem Meeting, agieren Sie strategisch und überlegen Sie sich, ob es der richtige Zeitpunkt, um diese Idee zu platzieren. Was passiert mit der Information in diesem Moment? Ist es möglicherweise klüger, sie noch für sich zu behalten?
Dies gilt besonders in Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, dass die Personen, für die Ihre Informationen gedacht sind, noch gar nicht empfangsbereit sind.
Fragen Sie sich zudem: „Ist meine Idee schon so gut, dass ich mit ihr nach außen gehen kann?“ Denn noch nicht ausgereifte Ideen sollten vorerst geschützt werden oder nur in einem vertrauten Umfeld kommuniziert werden.
Tipp 3: Erwarten Sie keine Rechtfertigung vonseiten des Ideenräubers
Machen Sie sich eines bewusst: Wenn ein Kollege Ihre Ideen stiehlt, dann spielt er nicht fair. Er hatte auch nicht vor, fair zu spielen. Erwarten Sie in dem Fall nicht, dass diese Person vernünftig mit sich reden lässt. Selbst wenn Sie sie darauf ansprechen und das unfaire Verhalten anmahnen, werden Sie in den allermeisten Fällen nichts erreichen und Sie können keine Verhaltensänderung erwarten.
Ihre Haltung und ihr Ton entscheiden darüber, ob ein Nein die Verbindung zu anderen stört. Wenn Sie Ihr Nein klar und charmant kommunizieren, bleibt die Harmonie in den allermeisten Fällen erhalten.
Tipp 4: Fordern Sie aktiv eine Gegenleistung
Jetzt kommen wir zur größten Herausforderung, der Sie sich stellen müssen, wenn man Sie im Kollegenumfeld ernst nehmen soll: Sie müssen aktiv werden!
Konfrontieren Sie den Kollegen in einem Vieraugengespräch nicht mit Vorwürfen. Weisen Sie ihn in seine Schranken: Verlangen Sie keine Unterlassung, sondern eine konkrete Gegenleistung. Fordern Sie keine „Peanuts“, sondern mehr als das, was er sich genommen hat. Damit er beim nächsten Mal zumindest intensiv darüber nachdenkt, bevor er sich bei Ihnen bedient.
Machen Sie sich bewusst: Dadurch weisen Sie ihn in seine Schranken und zeigen ihm selbstbewusst, dass Sie sein unfaires Spiel nicht mitspielen.
Diese Grenzsetzung ist wichtig, damit klar wird, dass Sie nicht alles mit sich machen lassen.
Tipp 5: Regeln Sie einen Ideenklau eigenständig
Erwecken Sie nicht den Eindruck, dass Sie eine Person sind, die ihre eigenen Angelegenheiten nicht klären kann. Weder bei Ihren Kollegen und Kolleginnen noch bei Ihren Vorgesetzten. Denn, wenn Sie sich zu wehren wissen, brauchen Sie den/die Vorgesetzte in den allermeisten Fällen nicht einzuschalten.
Tipp 6: Schützen Sie Ihre Ideen
Juristisch sind Ideen schlecht zu schützen. Das Urheberrecht bietet wenig Möglichkeiten für Ideen – anders bspw. als bei Büchern oder auch diesem Artikel – die Urheberschaft nachzuweisen. Schützen Sie daher Ihre Ideen, indem Sie diese zeitnah „zu Papier“ bringen und dann gezielt bei den richtigen Personen platzieren.
Was tun gegen Ideenklau – Fazit
Frauen haben gute Ideen, und Männer wissen das. Sie wissen aber mitunter auch, dass Frauen ihre Ideen nicht immer strategisch einbringen oder oft zu offen kommunizieren.
Lassen Sie es nicht zum Ideenklau kommen. Machen Sie sich daher immer bewusst, wann, wie und wo Sie Ihre Ideen oder Pläne präsentieren wollen. „Posaunen“ Sie sie nicht einfach rum. Denn das nützt nicht Ihnen, sondern nur cleveren Kollegen. Falls es doch passiert, dass Ihr Kollege Ihre Idee als die seine präsentiert: Stellen Sie den Ideenräuber (zur Rede), und verlangen Sie eine Gegenleistung, die sich „gewaschen“ hat.
Denn nur so werden Sie im Kollegenkreis ernst genommen und erreichen mit Ihren Ideen das, was Sie wollen: Die Anerkennung zu bekommen, die Ihnen (allein) gebührt.
// Mehr Tipps für ein erfolgreiches Selbstmarketing findet ihr hier: Warum Selbstmarketing wichtig ist.

Dr. Anja Schäfer ist Expertin für Networking & Female Leadership in Kanzleien, Anwältin und Host des „Juristinnen machen Karriere!“ Podcast. Als Karrierementorin unterstützt sie exklusiv Juristinnen in puncto Netzwerkaufbau, Selbstmarketing und Sichtbarkeit als Expertin. Sie spricht über diese Themen in Vorträgen (z.B. auf den Juracon Karrieremessen), in Workshops und bei den von ihr deutschlandweit sowie digital veranstalteten Networking-Events, wie „Juristinnen netzwerken …“ .
Was tun gegen Ideenklau – Das Wichtigste in Kürze
- Ideenklau im Arbeitsumfeld ist ein häufiges Problem, besonders in Meetings, wenn Kollegen Ideen übernehmen und als ihre eigenen ausgeben. Frauen sind davon besonders oft betroffen, da sie tendenziell offener kommunizieren.
- Ideendiebstahl ist eine Form des Plagiats, bei der eine Idee übernommen und als eigene präsentiert wird. Der Nachweis ist schwierig, da Ideen oft nicht eindeutig einem Urheber zugeordnet werden können.
- Frauen kommunizieren oft offener und umfassender, was in vielen Situationen vorteilhaft ist. Diese Offenheit kann jedoch zum Nachteil werden, wenn Ideen zu früh preisgegeben und dann von anderen übernommen werden.
- Offene Kommunikation birgt Risiken, weil nicht jeder Kollege fair spielt. Wer seine Ideen ungeschützt teilt, läuft Gefahr, dass andere sie nutzen und selbst davon profitieren.
- Der richtige Zeitpunkt für die Präsentation einer Idee ist entscheidend, um Ideendiebstahl zu vermeiden. Noch unausgereifte Ideen sollten nur im vertrauten Rahmen besprochen werden.
- Ideenräuber rechtfertigen sich in der Regel nicht, weshalb es oft sinnlos ist, sie zur Rede zu stellen. Stattdessen ist eine klare, selbstbewusste Haltung notwendig, um sich zu schützen.
- Eine Gegenleistung für gestohlene Ideen fordern kann eine wirksame Strategie sein. Anstatt Vorwürfe zu machen, sollte man selbstbewusst einen Ausgleich verlangen, der den Diebstahl unattraktiv macht.
- Ideenklau sollte möglichst eigenständig geregelt werden, um nicht als unselbstständig oder hilfsbedürftig zu wirken. Die Einbeziehung von Vorgesetzten sollte die Ausnahme bleiben.
- Ideen lassen sich juristisch schwer schützen, weshalb eine Dokumentation hilfreich sein kann. Schriftliche Aufzeichnungen und gezielte Platzierung der Idee bei den richtigen Personen können Schutz bieten.
- Frauen sollten strategischer mit ihren Ideen umgehen, um Anerkennung für ihre Leistungen zu erhalten. Zu offene Kommunikation kann dazu führen, dass andere sich ihre Ideen aneignen und damit Karriere machen.
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