Employer Branding Maßnahmen: Strategien für eine starke Arbeitgebermarke
Employer Branding Maßnahmen wie Karriereseite, Social Media Recruiting und Candidate Experience beeinflussen den Erfolg eurer Arbeitgebermarke maßgeblich. Wer diese Chancen nicht nutzt, verliert potenzielle Top-Talente an die Konkurrenz.
Welche Employer Branding Maßnahmen gibt es?
Das Aufbauen und Pflegen einer Arbeitgebermarke, kurz „Employer Branding“, kann neuen Schwung in ein scheinbar festgefahrenes Recruiting bringen und gleichzeitig die Identifikation und das Teamgefühl unter den bestehenden Mitarbeitenden stärken. Im ersten Teil unserer Employer Branding Reihe haben wir die Definition von Personalmarketing und Employer Branding abgegrenzt und erste Schritte auf dem Weg zur authentischen Arbeitgebermarke vorgestellt. In diesem Teil stellen wir einige Maßnahmen des Employer Brandings vor – von Must-haves bis zu Anregungen für eure kreative Kampagne.
Effektive Employer Branding Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung
Ihr habt also euer einzigartiges Arbeitgeberversprechen gefunden? Im Rahmen des kreativen Prozesses definiert ihr nun die Maßnahmen, um dieses bekannt zu machen und die Arbeitgebermarke mit Leben zu füllen. Hier gehen Employer Branding und Personalmarketing fließend ineinander über: Während die Entwicklung und Umsetzung der Kampagne als solche streng genommen zum Personalmarketing gehören, werden deren Schwerpunkt und Ausgestaltung durch das Employer Branding bestimmt. Ein paar Beispiele für solche Maßnahmen stellen wir hier vor.
Karriereseite erstellen: Tipps für mehr Sichtbarkeit und Bewerbungen
Ob ein eigener Bereich auf eurer Firmenwebsite oder eine ganze Karrierewebsite mit eigener Domain, Corporate Identity und Tonalität: Ihr braucht in jedem Fall einen zentralen Ort, an dem euch potenzielle Bewerber:innen finden. Hängt dieser an der Unternehmenshomepage, profitiert ihr von deren Bekanntheit, Traffic und Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
Macht ihr etwas ganz Neues, seid ihr wahrscheinlich unabhängiger und müsst euch nicht vor den vielen Kund:innen, die nur nach eurem Produkt suchen, verstecken. Wie ihr euch auch entscheidet, hier finden euer Bewerbungsportal und euer Talentpool für Interessent:innen ihr Zuhause. Kurz: Die Karrierewebsite ist euer „Rom“, zu dem alle Wege führen sollten.
Social Media Recruiting: Die besten Kanäle für Arbeitgeber
Holt eure Zielgruppe dort ab, wo sie ohnehin unterwegs ist – mittlerweile ist das auch, egal in welcher Altersgruppe, in diversen sozialen Medien. Der Klassiker für Berufliches ist LinkedIn, aber auch über Instagram, Youtube und TikTok könnt ihr zielgruppengerechte Inhalte teilen, Anzeigen schalten und Talente erreichen! Oder ihr richtet einen WhatsApp-Kanal ein, um Direktnachrichten per Chat versenden zu können.
Auch spannend: Corporate Influencer sind Mitarbeitende eurer Firma, die eigenen Content über ihren Job produzieren und veröffentlichen. Vielleicht könnt ihr eine charismatische Rampensau oder eine:n besonderen Expert:in aus eurem Team im Rahmen der Arbeitszeit dafür begeistern? Beachte nur: Ihr könnt zum Beispiel mit Equipment und Ideen unterstützen, aber ein gewisses Maß an Freiheit und Vertrauen ist für authentische Inhalte Pflicht.
Jobmessen & Karrieremessen
Karrieremessen von IQB & myjobfair
Unsere Jobmessen finden als Präsenzveranstaltung oder online statt und bieten Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern die ideale Orientierung in Sachen Karrierechancen.
Talente auf Karrieremessen gewinnen: Tipps für Unternehmen
Weitere tolle Möglichkeiten für euer Employer Branding bieten Karrieremessen. Es gibt sie für Zielgruppen von jung bis alt, von ganz breit gefächert bis branchenspezifisch, von standortunabhängig bis lokal. Hier profitiert ihr von dem bestehenden Netzwerk des Veranstalters und dem direkten Kontakt zu qualifizierten Kräften, die grundsätzlich offen für Karrieremöglichkeiten sind. Mit einem aufmerksamkeitsstarken Messestand habt ihr gute Chancen auf wertvolle Gespräche.
So könnt ihr euer Arbeitgeberversprechen in Ruhe erläutern, herausfinden, was eure Zielgruppe beschäftigt (super für eure qualitative Marktanalyse!) und wertvolle Erkenntnisse zum Arbeitsmarkt sammeln. Vielleicht nehmt ihr auch den einen oder anderen Recruiting-Trend mit oder nutzt eure Präsenz auf der Messe, um Content für eure Employer Branding-Kanäle zu kreieren?
Recruiting
Themenschwerpunkt Recruiting
Zur Besetzung einer offenen Stelle gehören immer zwei dazu: Der oder die Kandidat:in und das Recruiting. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Methoden.
Positive Candidate Experience als Erfolgsfaktor im Employer Branding
Eine schöne Kampagne kann nur dann erfolgreich sein, wenn auch der Bewerbungsprozess stimmt. Führen Links aus euren Online-Bannern auf eure Unternehmenshomepage und die Karriereseite ist unauffindbar? Schon habt ihr die ersten Interessent:innen verloren.
Meldet ihr euch nach Bewerbungseingang oder schlimmer noch, nach dem Vorstellungsgespräch, wochenlang nicht zurück? Dann war eure Konkurrenz vielleicht schneller und hat euren Top-Bewerber schon eingestellt. Erhalten Bewerber:innen, die nicht ganz zur Stelle passen, eine standardisierte Absage und nicht mal auf Nachfrage ein persönliches Feedback? Dann fühlen sie sich womöglich überhaupt nicht wertgeschätzt, erzählen ihre Negativ-Erfahrung weiter oder teilen eine entsprechende Bewertung im Netz.
Dabei ist das alles leicht zu vermeiden, wenn ihr euch einmal in eure Kandidat:innen hineinversetzt. Was würdet ihr euch wünschen, wenn ihr euch auf euren heutigen Job noch einmal bewerben würdet?
Employer Branding optimieren: Anregungen für eine starke Arbeitgebermarke
- Die Bewerbung ist unkompliziert online möglich, schon in der Stellenausschreibung ist eine Gehaltsspanne angegeben und bei Fragen gibt es eine niedrigschwellige Möglichkeit zur persönlichen Kontaktaufnahme (telefoniert eure Zielgruppe noch gern?).
- Es müssen nur wirklich relevante Unterlagen eingereicht werden (braucht ihr wirklich ein persönliches Anschreiben oder Arbeitszeugnisse voller Floskeln?).
- Man kann sich durch Online-Videos schon frühzeitig unverbindlich einen Eindruck von dem Unternehmen machen, oder euch sogar besuchen (vielleicht habt ihr einen Tag der offenen Tür oder einen Girls- & Boys-Day für Schüler:innen?)
- Auf die Bewerbung folgen regelmäßige Updates über den Status des Verfahrens und die zu erwartende Dauer bis zur nächsten Entscheidung, die persönliche Kommunikation ist auch bei einer Absage eine Selbstverständlichkeit und auf Nachfrage gibt es individuelles Feedback.
- Es gibt ein ausführliches Onboarding, Flexible Arbeitszeiten, eine moderne Ausstattung des (mobilen) Arbeitsplatzes, ein positives Arbeitsklima, faire Nachhaltigkeits- und Diversity-Strategien, transparente Entwicklungsmöglichkeiten wie Weiterbildungs- und Mentoren-Programme und wirklich attraktive Benefits jenseits des Obstkorbs (das alles habt ihr schon? Wie wär’s mit einem „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programm mit attraktiven Prämien?).
Fazit – Die individuelle Mischung macht’s
Euer Arbeitgeberversprechen, eure Ziele und Zielgruppen bilden den Wegweiser für eure Maßnahmenplanung. Sie bestimmen, über welche Kanäle und in welcher Tonalität ihr mit euren potenziellen Kolleg:innen kommuniziert. Eine Karrierewebsite als zentrale Anlaufstelle für Bewerber:innen gehört dabei normalerweise zu den Must-haves.
Alles Weitere hängt von eurer Marke und eurer kreativen Konzeption ab. Sprecht ihr Talente eurer Branche über soziale Medien an, trefft ihr sie vor Ort auf Karrieremessen oder geht ihr einen ganz individuellen Weg? Vergesst nicht, auch euer bestehendes Team immer wieder an eurer Employer Brand teilhaben zu lassen und euer Arbeitgeberversprechen nach Vertragsabschluss auf authentische, sympathische und überraschende Weise einzulösen. Im nächsten Teil unserer Reihe beantworten wir die Frage, für wen Employer Branding überhaupt Sinn macht.
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